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Seeigel in Kroatien - Hinweise für Mittelmeerurlauber

Die Stacheln schützen den Seeigel vor Feinden. Treten Urlauber auf ihn, wird es schmerzhaft.
Die Stacheln schützen den Seeigel vor Feinden. Treten Urlauber auf ihn, wird es schmerzhaft.
Wie wäre es mit einem verdienten und erholsamen Badeurlaub in Kroatien? Damit Sie Ihren Urlaub auch genießen können, sollten Sie ein paar Baderegeln beachten. Unter der Wasseroberfläche lauert nämlich so manche Gefahr. Neben Quallen und Rochen sind das vorallem Seeigel. Mit ihren Stacheln können diese starke Schmerzen verursachen.

Was Sie benötigen:

  • 1 Pinzette
  • 1 Nassrasierer
  • Rasiergel
  • 1 weiches, sauberes Tuch
  • Essig
  • Warmes Wasser
  • Antibakterielle Seife
  • 1 Plastiktüte
  • Pflaster
Der Schwarze Seeigel (Arbacia lixula) zeigt den typischen Bau der Echinoidea.
Der Schwarze Seeigel (Arbacia lixula) zeigt den typischen Bau der Echinoidea. © Fabian Löffler

Seeigel leben nur im Meer

Die Seeigel (Echinoidea) gehören zu den Stachelhäutern (Echinodermata), sind also mit Seesternen, Seelilien und Seegurken verwandt. Etwa 950 verschiedene Seeigel-Arten haben Forscher bislang beschrieben.

  • Seeigel kommen weltweit in allen Meeren vor. Einige Arten kommen auch im Brackwasser von Flussmündungen zurecht. Im Süßwasser fehlen sie dagegen vollständig.
  • Die Tiere sind typischerweise Bodenbewohner. Etliche Arten leben in Küstennähe in Felsspalten oder kleinen Hohlräumen. Manche Arten graben sich sogar im sandigen Meeresboden ein.
  • Eine der häufigsten Arten im Mittelmeer ist der Schwarze Seeigel (Arbacia lixula). Er ist in Tiefen bis zu 30 Metern zu finden. In Kroatien lebt die Art entlang der gesamten Küste. Verwechselt wird die Art gelegentlich mit dem ebenfalls hier beheimateten Steinseeigel (Paracentrotus lividus).
  • Eine weitere Mittelmeerart ist der Diademseeigel (Centrostephanus longispinus), der wegen seiner langen Stacheln leicht identifizierbar ist. Darüber hinaus kommen im Mittelmeerraum noch sieben weitere Seeigelarten vor.

Seeigel ernähren sich von Algen

  • Auch wenn es nicht so aussieht, Seeigel können sich aktiv fortbewegen. Über den gesamten Körper verteilte Organe, die Ambulacralfüßchen, machen es möglich. Tagsüber verbergen sich die meisten Arten. Erst nachts kommen sie aus ihren Verstecken hervor und weiden Algen ab. Die Raspelzähne trägt ein kompliziert aufgebauter Halteapparat, die „Laterne des Aristoteles“.
  • Der Name "Seeigel" rührt von den Stacheln her. Sie dienen ganz offensichtlich der Verteidigung. Mit Hilfe von Muskeln kann der Seeigel jeden einzelnen Stachel in die gewünschte Richtung aufstellen. Zangenförmige Gebilde, die Pedicellarien, dienen der Reinigung. Bei einigen Arten sondern Pedicellarien und/oder Stacheln Giftstoffe ab.
  • Der Schwarze Seeigel ist völlig ungiftig und gehört daher zur „harmloseren“ Sorte. Ein Stich ist darum „nur“ schmerzhaft. Bei Diademseeigeln sieht das anders aus: Deren Haut über den Stacheln (daher der Name „Stachelhäuter“) enthält vermutlich ein Toxin, das bis zu einer halben Stunde lang starke Schmerzen verursacht.
  • Der Schwarze Seeigel ist zwar die häufigste Seeigelart des Mittelmeeres, trotzdem setzt auch ihm die Einwirkung menschlichen Handelns auf die Umwelt zu, sodass seine Bestände zurückgehen. Er wird von der einheimischen Bevölkerung sogar als Delikatesse geschätzt. Gebietsweise ist er daher schon selten geworden.

Beim Urlaub in Kroatien aufpassen, wo man hintritt

Zum Glück lassen sich Seeigelstiche mit ein paar Verhaltensregeln leicht vermeiden. Damit wird der Urlaub in Kroatien garantiert ein sorgenfreies Badevergnügen.

  • Seeigel verstecken sich tagsüber in Felsspalten und Nischen. Auf keinen Fall sollten Sie in diese einfach hineingreifen! Besser, Sie meiden felsige Küstenbereiche und bleiben an den ausgewiesenen Badestränden.
  • Springen Sie nie einfach so ins Wasser. Auch wenn die Wasseroberfläche ruhig und das Wasser klar ist, kann man nie genau erkennen, was sich im Grund verbirgt. Achten Sie unbedingt darauf, dass auch Kinder diese Regel beherzigen.
  • Um zu vermeiden, dass Sie im seichten Wasser in einen Seeigel treten, sind Badeschuhe empfehlenswert. Sie sollten stabil sein und möglichst wie angegossen passen, damit Sie sie nicht verlieren können.

Erste Hilfe bei Seeigelstichen

Was tun, wenn Sie doch auf einen Seeigel getreten sind? Zunächst bewahren Sie Ruhe. Einige Seeigelarten sind giftig. Das ist zwar schmerzhaft, auf keinen Fall aber tödlich. In Strandnähe sollten Sie ein Erste-Hilfe-Set mitführen. Danach gehen Sie wie folgt vor:

  1. Entfernen Sie vorsichtig die Stacheln. Gehen Sie behutsam vor, denn die Stacheln brechen leicht ab. Nach Möglichkeit verwenden Sie eine Pinzette. Die Pedicellarien entfernen Sie am besten mit Rasiergel und einem Rasierer.
  2. Durchnässen Sie ein Tuch tropfnass mit Essig. Das neutralisiert das Gift und lindert die Schmerzen etwas.
  3. Tauchen Sie die Stichstelle in warmes bis heißes Wasser, dem Sie antibakterielle Seife zufügen. Ansonsten riskieren Sie eitrige Entzündungen. Sie sollten die betreffende Stelle mindestens 30 bis 40 Minuten lang einwirken lassen. Anschließend behandeln Sie die Stelle erneut mit Essig.
  4. Über Nacht wickeln Sie die Stichstelle in ein essiggetränktes Tuch, das Sie mit einer Plastiktüte umhüllen und mit Pflaster „abdichten“.
  5. Beobachten Sie die Stichstelle. Tritt keine Heilung ein oder war der Stich besonders tief, suchen Sie einen Arzt auf!

Sie wissen natürlich, Vorsicht ist besser als Nachsicht. Darum ist es am besten, Sie lassen es erst gar nicht zu Seeigelstichen kommen. Es ist ziemlich einfach, den Kontakt mit Seeigeln zu vermeiden, z.B. indem Sie Badeschuhe tragen. Einem ungetrübten Badespaß in Kroatien dürfte daher nichts im Wege stehen. Gute Erholung!

Der Schwarze Seeigel (Arbacia lixula) zeigt den typischen Bau der Echinoidea.
Der Schwarze Seeigel (Arbacia lixula) zeigt den typischen Bau der Echinoidea. © Fabian Löffler
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