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Schwarze Eichhörnchen - Wissenswertes zur Tierart

Schwarzes Eichhörnchen mit deutlichen Pinselohren
Schwarzes Eichhörnchen mit deutlichen Pinselohren © Sabine_Menge / Pixelio
Wer kennt sie nicht, die niedlichen, roten Hörnchen mit ihrem buschigen Schwanz? Nun wurde in den letzten Jahren immer wieder von Grauhörnchen berichtet, die unseren Eichhörnchen schaden. Aber nicht jedes schwarze Hörnchen ist ein solch graues. Denn die roten Tiere haben manchmal auch schwarze Schwestern oder Brüder.

Grauhörnchen oder schwarzes Eichhörnchen? Die Unterschiede im Äußeren sind deutlich erkennbar. Ihre Lebensweise ist zwar ähnlich und dennoch übertrumpfen die einen die anderen. Aus ökologischer Sicht wird die Ankunft der grauen Hörnchen mit Sorge erwartet.

Schwarze Hörnchen - sind es rote oder graue?

  • Grundsätzlich können Sie davon ausgehen, dass in freier Wildbahn in Deutschland keine Grauhörnchen (Sciurus carolinensis) leben, sondern rote Eichhörnchen (Sciurus vulgaris). Die grauen Invasoren wurden Anfang des 19. Jahrhunderts aus Amerika nach Großbritannien eingeschleppt und vermehrten sich dort rasant. Leider so rasant, dass die dort einheimischen Eichkater inzwischen ebenso stark gefährdet sind, wie die Grauhörnchen Überhand nehmen. Inzwischen ist die graue Konkurrenz auch in Europa angekommen. In Italien breitet sie sich schnell aus. Deutschland wurde von der Invasion bisher verschont. Der Naturschutzbund warnte jedoch im Jahr 2011 schon vor der Ankunft der Tiere.
  • Sie müssen also (noch) nicht in Panik verfallen, wenn Sie in Ihrem Garten oder im Park graue oder schwarze Eichhörnchen sehen. Die Nager kommen in verschiedenen Farbvarianten vor. Darunter sind immer wieder auch fast schwarze Tiere. Wenn Sie ein schwarzes Hörnchen genau beobachten können, achten Sie auf die Ohren. Unsere Eichhörnchen haben alle ein Fellbüschel an den Ohren, die Sie sicher als Pinselohren kennen. Die ohnehin größeren Grauhörnchen kommen ohne diese Puschelohren daher. 
  • Sollten die grauen Verwandten jedoch auch in Deutschland ankommen, so können sie unser Eichhörnchen genauso wie anderswo gefährden. Die Tiere sind widerstandsfähiger als unsere einheimische Art. Sie finden die Nahrung in den Winterverstecken leichter und leider auch die ihrer roten Mitesser. Noch gefährlicher dürfte aber sein, dass die Grauhörnchen Viren mitbringen, gegen die diese immun sind, unsere roten Eichhörnchen aber nicht.

Eichhörnchen - Wissenswertes zur Lebensweise

  • Unser Europäisches Eichhörnchen benötigt eine abwechslungsreiche Ernährung, die es in freier Natur nur in Mischwäldern findet. Unterschiedlichste Samen und Früchte wie Beeren, Bucheckern, Eicheln, Zapfen von Nadelbäumen, Pilze, aber auch Schnecken, Raupen und Insekten stehen auf dem Speiseplan. Da die aufgeforsteten Monokulturen diese Abwechslung nicht bieten, sind die niedlichen Nager dem Menschen in ihre Parkanlagen, Gärten und Siedlungen gefolgt.
  • Der Bau der flinken Kletterer wird Kobel genannt. Dicht am Stamm in der Krone eines Baumes entweder in einer Astgabel oder zwischen Hauptstamm und einem Ast wird der wasserdichte Bau errichtet. Äste, Moose, Gras, Federn und mehr sind das Material, sodass die Wohnung des Nagers im Winter kuschelig warm ist. Für Notfälle haben diese Kobel gleich zwei Eingänge. In diesem Bau kommen auch die nackten und zunächst völlig hilflosen Jungen zur Welt. Bereits nach sechs Wochen verlassen sie ihn das erste Mal, nach zwölf Wochen sind sie selbstständig.
  • Im Winter halten die Tiere keinen Winterschlaf. Sie reduzieren ihren Energieverbrauch trotzdem erheblich, indem sie fast den ganzen Tag über im Kobel schlafen. Nur zur Nahrungsaufnahme verlassen sie den Bau. Dann suchen sie Verstecke auf, in denen sie im Herbst Nüsse, Eicheln und andere Leckereien verstaut haben.
  • Wenn Sie Ihre Eichhörnchen im Winter unterstützen wollen, können Sie im Garten einen Futterspender für die Nager anbringen. Wal- und Haselnüsse, Bucheckern, Eicheln und auch Esskastanien können Sie anbieten. Da die Tiere Einzelgänger sind, sollten Sie für mehrere Tiere auch mehrere Futterspender aufhängen. Schon bald werden sich die Nager daran gewöhnen. Vielleicht entdecken Sie dann auch einmal ein schwarzes Eichhörnchen, das eigentlich ein rotes ist, aber mit großer Sicherheit kein graues.
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