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Schafwolle verarbeiten - so gelingt's

Schafwolle bietet viele Möglichkeiten.
Schafwolle bietet viele Möglichkeiten.
Schafwolle kann sehr verschieden verarbeitet werden und ist immer eine gute Basis für verschiedene Basteleien. Es kommt nur darauf an, wie Sie die Wolle verarbeiten und was Sie daraus machen wollen - Bilder, Plüschtiere, Pullover oder Schuhe.

Was Sie benötigen:

  • gereinigte Schafwolle
  • Lauge
  • Filznadeln
  • Spindel
  • Häkelnadeln
  • Stricknadeln
  • Webrahmen

So verarbeiten Sie Schafwolle

Üblicherweise bekommen Sie Schafwolle im gereinigten Zustand angeboten, das heißt, dass diese frei von groben Verunreinigungen und mit Spezialseife gewaschen worden ist. Das natürliche Wollfett ist dabei nicht zerstört worden. Schafwolle ähnelt in diesem Zustand Watte - die einzelnen Fasern sind miteinander verwoben, bilden aber keine feste Einheit und haben keine einheitliche Richtung. Diese Schafwolle können sie auf stark unterschiedliche Art weiter verarbeiten:

  • Nassfilzen: Waschen Sie die lose Schafwolle mit Kernseife oder Olivenölseife möglichst heiß und kneten und drücken die Wolle dabei, bis sich diese völlig verfilzt hat. Aus diesem Material können Sie dann eine Figur kneten. Mit dieser Technik werden auch Bilder gefilzt. Legen Sie eine geeignete Arbeitsunterlage auf die Spüle, denn es wird nass. Zupfen Sie von bunter unversponnener Schafwolle Teile ab und legen daraus ein Bild. Decken Sie das Bild mit einer Schicht einfarbiger Wolle als Hintergrund ab und geben darüber eine weitere Schicht ungefärbter Schafwolle. Durchfeuchten Sie das Material von der Mitte aus mit heißem Seifenwasser und streichen mit dick eingeseiften Händen über das Bild. Arbeiten Sie vorsichtig, damit das Motiv nicht verrutscht. Durchfeuchten Sie nach und nach das ganze Bild und arbeiten Sie sich durch mehr Druck auch in die Tiefe vor. Zum Schluss wird die Seife abgespült und das ganze Bild nochmals durchgewalkt, über die Spüle oder ein Waschbrett gezogen und in mehrere Handtücher eingeschlagen. Nun wird es heiß gewaschen und anschließen trocken gebügelt. Diese Technik kann sehr gut zusammen mit Kindern angewendet werden.
  • Trockenfilzen (Nadelfilzen): Nehmen Sie eine Portion Schafwolle in die Hand, drücken diese etwas zusammen und legen sie auf einen Schwamm. Stechen Sie mit einer Filznadel (sehr spitz und mit Wiederhaken versehen) in die Wolle ein. Dabei verwenden die kleinen Häkchen der Filznadel die Wolle. Je häufiger Sie einstechen, um so fester wird das Objekt. Mit etwas Geschick können Sie so kleine Tiere herstellen, indem Sie die Wolle in die passende Form drücken und mit Nadelstichen verfestigen. Mit dieser Technik können Sie auch Maulbeerseide filzen, aber das ist keine für kleine Kinder geeignete Bastelei, weil die Nadeln sehr spitz sind und die Verletzungsgefahr groß ist. Sie können eine Schicht Wolle in eine Ausstechform geben und dann in die Wolle stechen, das schützt die Finger, gibt aber nur flächige Formen. Diese Art des Trockenfilzens ist dafür aber auch für Schulkinder geeignet.
  • Spinnen: Für alle anderen Techniken muss die Wolle zu Fäden gedreht werden. Kämmen Sie aus der Watte einzelne Fäden, oder ziehen Sie diese einfach heraus und verdrillen sie sofort zwischen Daumen und Mittelfinger zu einem Faden, den Sie auf einem Stück Holz (Spindel) aufwickeln. Richtig angewendet bekommt die Spindel einen Drall und Sie müssen die Wolle nur in die Länge ziehen, das Verdrillen der Fäden übernimmt die Spindel, auf der Sie anschließend die Wolle aufwickeln. Dieses Video erklärt die Technik so genau, dass sich auch Anfänger damit mal versuchen können. Kinder können die Technik auch erlernen, finden es aber gemeinhin eher langweilig.
  • Weitere Techniken: Die anderen Techniken sind zumindest dem Namen nach bekannt und Sie haben sie vielleicht auch schon mal ausprobiert. Es geht um Häkeln, Stricken und Weben. Beim Häkeln werden Schlaufen aus Wollfäden mit einer einzelnen Nadel zu einem "Gewebe" gehäkelt, beim Stricken werden diese Schlaufen mit mehreren Nadeln verwirkt und beim Weben werden Fäden in einen Rahmen gespannt und ein anderer Faden wird mit einem Holz oder einer Nadel durch diese gespannten Fäden hindurch verwoben. Das Endprodukt aller Techniken kann durch heißes Waschen verfilzt werden. So können Sie Hausschuhe, Taschen und Mützen herstellen. Da beim Filzen die Schafwolle immer an Volumen verliert, sind die gefilzten Teile immer deutlich kleiner als die ungefilzten. In welchem Maße die Schafwolle schrumpft, müssen Sie ausprobieren, denn das hängt von vielen Faktoren ab.
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