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Rote-Punkte-Portraits - so gelingt ein Pop-Art-Gemälde

Siebtechnik, wie Sie sie aus der Schule kennen.
Siebtechnik, wie Sie sie aus der Schule kennen.
Andy Warhol war die Ikone der Pop-Art und richtungsweisend. Seine Portraits sind legendär. Doch auch Roy Lichtenstein hat legendäre Portraits gemalt. Seine Arbeiten waren großformatige Ölgemälde im Comic-Stil. Lesen Sie mehr, um den Stil nachmachen zu können.

Was Sie benötigen:

  • Computer
  • Beamer
  • Portraitfoto
  • große Leinwand
  • Pinsel und Farben

Rote Punkte als Idee, ein Bild zu verpixeln

Roy Lichtenstein malte hauptsächlich großformatige Comics. Zunächst (ca. 1961) noch im flächigen Malstil, wie das legendäre "Look Mickey!"-Bild mit Donald Duck und Mickey Mouse. Später (ca. ab 1963) reduzierte er die Ausarbeitung auf ein Minimum und setzte rote Punkte ein. So beispielsweise in den Gemälden "Thinking of Him" oder "Ohh...Alright". Dies sind die Erkennungsmerkmale in seinen Gemälden, die allerdings bis vielfach kopiert werden:

  • Linien werden grundsätzlich im Comicstil schwarz gemalt und Flächen nur in einer Farbe und schwarz ausgefüllt. Details von Haaren, wie einzelnen Strähnen oder Locken, werden durch die Umrisse wiedergegeben.
  • Die Haut, die in Lichtensteins Comicausschnitte meistens nur im Gesicht, an den Ohren oder Händen zu sehen ist, wird ab ungefähr 1961 als rote Punkte auf weißem Grund dargestellt.
  • Lippen, die einen dunkleren Rosa- oder Rotton benötigen, werden in weißen Punkten auf rotem Grund dargestellt. Fingernägel werden unlackiert wie die Haut gemalt und lackiert dann flächig ausgefüllt.
  • Durch den Einsatz der roten Punkte wirken die Comicbilder eher wie eine Mischung aus Comic und Foto. Die roten Punkte sind eine Vorstufe der Darstellung von Pixeln und dem Malstil des Pointillismus angelehnt. Allerdings hat Lichtenstein sie ganz gleichmäßig aufgetragen.

So gelingt Ihr Pop-Art Gemälde mit roten Punkten

Es kann sein, dass Roy Lichtenstein für seine roten Punkte die Siebtechnik benutzt hat, denn Sie sind mehr als gleichmäßig aufgetragen - seine roten Punkte wirken sogar wie gedruckt. Sie können die heutige Technik nutzen, um seinen Stil zu kopieren. Hier eine Möglichkeit:

  1. Schließen Sie Ihren Computer an den Strom und an Ihren Beamer an.
  2. Rufen Sie sich im Computer ein Portrait auf, mit dem Sie gern die Rote-Punkte-Maltechnik üben möchten.
  3. Bearbeiten und Vergrößern Sie Ihre Fotovorlage am Computer so lange, bis Sie ein deutlich verpixeltes Foto erhalten.
  4. Färben Sie ein Farbfoto möglichst in schwarz-weiß um.
  5. Nehmen Sie Ihren Malgrund, und hängen Sie ihn gerade an die Wand. Als Malgrund eignen sich Leinwand, Holzplatten und Papier oder Zeichenkarton, aber auch ein Stück Tapete. Vielleicht möchten Sie sogar direkt auf die Wand malen.
  6. Nun richten Sie den Beamer auf Ihren Malgrund aus und lassen ihn das Foto an die Wand projizieren. Korrigieren Sie die Einstellungen, bis der Bildausschnitt für Sie auf dem Malgrund passt. Vielleicht möchten Sie sogar nur ein Detail Ihrer Fotovorlage im Rote-Punkte-Comic-Stil malen.
  7. Dann nehmen Sie Ihre Farben und einen feinen Haarpinsel und malen in feinen Strichen vor. Sie können sich die Arbeit auch noch leichter machen, indem Sie schlicht mit Bleistift vorzeichnen und dann erst die Farbe einsetzen.
  8. Die Flächen können Sie später auch ohne Beamer hinbekommen, allerdings sollten Sie bei Haaren und Kleidung sich markieren, wo die Schattenflächen, die schwarz ausgemalt werden, und wo die Farbflächen sein werden.
  9. Um nun rote Punkte zu malen, brauchen Sie den feinen Pinsel. Sie müssen nun alle schwarz an der Wand erscheinenden Pixelpunkte im Gesicht in rote Punkte auf dem Malgrund umwandeln, indem Sie sie malen. Nur mit dieser Pixelvorlage wird Ihr Rote-Punkte-Portrait auch gleichmäßig.

Rote Punkte mit der Siebtechnik produzieren

  1. Eine andere Variante, ohne wäre die Arbeit mit einem Sieb, dass Sie auf Ihren Malgrund legen und fixieren. So ein Sieb sieht aus wie ein Fliegengitter, aber mit größeren Zwischenräumen zwischen den Löchern. So haben die roten Punkte später einen gewissen Abstand zueinander.
  2. Sie müssen bei dieser Technik dann ganz exakt all diejenigen Sieblöcher abkleben, die nicht auf dem Malgrund erscheinen sollen. 
  3. Legen Sie für den Farbauftrag den Malgrund ganz flach auf den Boden. Diesen sollten Sie zuvor abkleben oder sogar besser in einem Malatelier arbeiten.
  4. Nun nehmen Sie eine Farbsprühpistole oder Spraydose und sprühen eine erste dünne Schicht in nur einem Sprühvorgang auf das Sieb. 
  5. Beachten Sie den Abstand. Je größer Sie den Abstand halten, umso weniger Tropfen, Nasen und Flecken werden entstehen. Das Sprühergebnis wird feiner sein.
  6. Sprühen Sie wirklich nur hauchdünne Schichten und lassen Sie diese 10 Minuten antrocknen, dann wiederholen Sie den Farbauftrag.
  7. Nach drei oder vier Sprühvorgängen sollte genügend Farbe auf dem Malgrund sein. Lassen Sie nun Ihre Arbeit gut durchtrocknen und gönnen Sie sich 1-2 Stunden Pause.
  8. Anschließend lösen Sie vorsichtig das Siebgitter von Ihrem Malgrund und haben hoffentlich wirklich nur die Hautflächen besprüht. Alle anderen Flächen können Sie ganz normal mit dem Pinsel ausmalen. So können Sie Ihre roten Punkte natürlich deutlich schneller auftragen, malen aber weniger.

Viel Vergnügen und gutes Gelingen!

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