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Reizleine richtig einsetzen - so geht's

Impulskontrolle mit Reizleine üben
Impulskontrolle mit Reizleine üben © Marianne_J. / Pixelio
Wenn Sie einen Hund haben, der eine gehörige Portion Jagdtrieb mitbringt, können Sie zur Auslastung und Impulskontrolle eine Reizleine im Training einsetzen. Wie Sie sie richtig benutzen, erfahren Sie im folgenden Artikel.

Was Sie benötigen:

  • Leine mit Futterbeutel oder Spielzeug
  • Leckerlis
  • eventuell lange Schleppleine

Wofür eine Reizleine beim Hundetraining hilfreich ist

  • Eine Reizleine ist eine längere Leine, an deren Ende ein Futterbeutel oder ein Spielzeug befestigt ist. So können Sie den begehrten Gegenstand über den Boden ziehen und der Hund darf versuchen, ihn zu fangen.
  • Sie können auch einen Stab benutzen, an deren Ende die Leine mit dem Beutel oder Spielzeug angebunden ist. So ein Gebilde ist dann eine Reizangel, dient aber dem gleichen Zweck. Sie können sie nur besser handhaben, da solch eine Angel besser ausgeworfen und eingeholt werden kann.
  • Der Sinn einer Reizleine ist, dass Ihr Hund kontrolliert hetzen oder jagen darf, was ihm sonst nicht erlaubt ist. In der Regel können Sie einen solchen Jagdhund wenig ableinen, mit einer Reizleine können Sie ihm aber trotzdem körperliche Bewegung und geistige Auslastung bieten.
  • Sie sollten aber auf keinen Fall Ihren Hund nur hinter der Beute hetzen lassen, das würde seinen Jagdimpuls nur verstärken. Mit diesem Trainingsgerät können Sie super an der Impulskontrolle Ihres Hundes arbeiten. So wird er auch geistig ausgelastet.

Impulskontrolle an der Reizangel richtig trainieren

  1. Nehmen Sie eine ca. 3 m lange Leine und knoten Sie am Ende einen Futterbeutel oder ein Spielzeug dran.
  2. Lassen Sie den Hund vor sich absitzen und werfen Sie den Beutel oder das Spielzeug von sich weg. Es ist am Anfang OK, wenn der Hund sofort hinterher läuft und reinbeißt.
  3. Rufen Sie Ihren Hund zu sich. Wenn er mit der Beute kommt, geben Sie ihm ein gutes Leckerli zum Tauschen. Kommt er nicht, haben Sie so die Möglichkeit, an der Leine zu ziehen, sodass er nicht mit der Beute verschwinden kann. Diese Vorgehensweise müssen Sie sehr oft machen, bis Ihr Hund gelernt hat, dass es sich lohnt, die Beute zu Ihnen zu bringen.
  4. Dann können Sie dazu übergehen, dass Ihr Hund so lange bei Ihnen sitzen muss, bis Sie die ausgeworfene Beute frei geben und er dort hinlaufen darf. Das ist der erste Schritt zur Impulskontrolle. Im Idealfall schaut der Hund nicht auf die Beute, sondern Sie an und wartet auf Ihr Kommando. Auch dieser Schritt benötigt viele Wiederholungen, bis er zuverlässig funktioniert.
  5. Nun können Sie aus der Reizleine eine Reizangel bauen. Nehmen Sie am besten einen Besenstiel dazu und befestigen die Leine daran. Das hat den Vorteil, dass Sie den Futterbeutel oder das Spielzeug wie eine echte Beute in einer Entfernung zu Ihnen hin- und herhüpfen lassen können. Der Jagdinstinkt Ihres Hundes wird so vollends hervorgerufen. 
  6. Nun stehen Ihnen zum Training mehrere Möglichkeiten offen. Sie können den Hund ein bisschen hetzen lassen, wenn er die Beute bekommt, dann soll er sie auf jeden Fall zu Ihnen bringen. Dann lassen Sie ihn absitzen, werfen die Beute wieder aus und bewegen sie. Ihr Hund soll trotzdem neben Ihnen sitzen bleiben. Die Königsdisziplin wäre, wenn Ihr Hund sich beim Hetzen abrufen lässt und Beute Beute sein lässt und zu Ihnen kommt. Aber bis dahin ist es ein langer Weg.
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