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Reitstall Bau - so planen Sie richtig

Einen Reitstall und eine Halle zu bauen, bedeutet eine Menge an Vorüberlegungen. Die Größe der Boxen und der Halle muss bedacht werden und Sie sollten sich Gedanken machen, wie viel Platz für Paddocks und Koppeln zur Verfügung stehen. Aber auch Gedanken über Materialbeschaffenheit und ausreichend Belüftung sollten mit einbezogen werden.

Erste Überlegungen zum Bau eines Reitstalles

  • Einen Reitstall für mehrere Pferde zu bauen, bedarf einiges an Planung und Überlegungen. Eine Überlegung sollte sein, über wie viele Boxen der Stall verfügen soll.
  • Neben der Boxenanzahl sollte überlegt werden, ob an die Boxen je ein Paddock mit angeschlossen wird. Dies muss im Platzbedarf berücksichtigt werden. Ebenso sollten Sie sich Gedanken darüber machen, ob das Grundstück, auf welchem der Reitstall gebaut wird, auch über Platz für Koppeln und Weiden verfügt. Ebenso sollten Sie sich überlegen, ob Sie neben den Stallungen auch eine Halle bauen möchten oder nicht. Bei einem Hallenbau benötigen Sie entsprechend mehr Platz. Standardhallen sind in der Regel 20 x 40m.
  • Eines der Hauptkriterien beim Bau eines Pferdestalls ist auch die Größe der einzelnen Boxen. Um diese zu berechnen, können Sie als Grundregel die doppelte Widerristhöhe im Quadrat nehmen. So ermitteln Sie das Mindestmaß der Box, welches unbedingt eingehalten werden muss. Um so größer die Boxen, um so wohler fühlen sich die Pferde.
  • Wenn Sie einen Stall mit mehreren Boxen planen, empfiehlt es sich, einheitlich große Boxen ausgehend von dem größten Maß zu nehmen. Dies schafft ein einheitliches Bild und stellt sicher, dass auch für große Pferde ausreichend Platz vorhanden ist.
  • Bedenken Sie, dass Sie einen Wasseranschluss in die Boxen legen, damit die Getränkebecken angeschlossen werden können. Ebenso sollten auf der Stallgasse genügend Anbindemöglichkeiten vorhanden sein.
  • Wenn Sie eine Reithalle mit bauen möchten, müssen Sie sich Gedanken über die Größe der Halle machen. Für den Bau der Reithalle gibt es zwei feste Größen. Die Standardhalle ist 20 x 40 Meter, große Hallen haben die Maße 20 x 60 Meter. Gerade wenn die Halle nur für den Eigenbedarf ist und keine Turniere darin abgehalten werden, kann diese auch kleiner sein. Eine Mindestgröße von 15 x 30 Meter sollte jedoch immer vorhanden sein, da ansonsten ein angenehmes Reiten nicht mehr möglich ist.
  • Machen Sie sich ebenfalls Gedanken darüber, ob die Halle komplett freistehend sein soll oder an einer Längsseite an die Stallungen angrenzt. Dies hat den großen Vorteil, dass man aus dem Stall direkt über die Boxengasse in die Halle gelangen kann.

Bau der einzelnen Boxen

  1. Bevor Sie mit dem Bau der einzelnen Pferdeboxen beginnen, muss das Grundgebäude stehen. Achten Sie auf eine ebene Grundfläche und gießen Sie diese mit Beton aus. Beton ist eine gute Grundlage für den Boden der Boxen und ist im Bereich der Stallgasse später sehr pflegeleicht. Der Boden muss in jedem Fall wasserundurchlässig, widerstandsfähig und rutschfest sein. Ein rutschfester Boden in der Boxengasse ist sehr wichtig, damit vor allem beschlagene Pferde selbst bei nassem Boden nicht ausrutschen. Dies könnte zu einem großen Verletzungsrisiko führen.
  2. Planen Sie großzügige Fenster bei den Boxen mit ein. Neben dem Vorteil, dass das Pferd herausschauen kann, bieten Fenster den Vorteil, dass mehr Sauerstoff in den Stall gelangt. Ausreichend frische Luft ist sehr wichtig in einem Reitstall, da trockene Luft zu einer erhöhten Staubbildung führt. Dies kann widerrum zu einem Husten bei den Pferden führen. Außerdem ist die Atmosphäre später sowohl für Menschen als auch für die Tiere in einem hellen Stall um einiges angenehmer als in einem dunklen, staubigen Stall.
  3. Beginnen Sie beim Bau einer Box mit den Wänden. Achten Sie darauf, dass die Wände glatt sind. Eventuelle Unebenheiten oder hervorstehende Teile können später zu Verletzungen bei den Pferden führen. Am besten geeignet sind Boxen aus Holz. Hierbei müssen Sie auf eine gewisse Stabilität der Latten achten sowie darauf, dass die Hölzer bissfest und nicht mit reizenden Chemikalien behandelt sind.
  4. Der obere Teil der Box besteht aus der Regel aus Gitterstäben. Setzen Sie diese in einem engen Abstand, damit weder ein Huf noch der Kopf zwischen die Stäbe passt. Als Abstandsmaß können etwa 10 cm genommen werden. Damit die Pferde einen Kontakt zueinander haben, sollten die Gitterstäbe etwa in Brusthöhe angebracht werden. Sofern sich die Pferde untereinander verstehen, kann auf die Gitterstäbe als Trennung auch verzichtet werden.
  5. Nachdem die einzelnen Boxenwände stehen, können Sie die Türen einsetzen. Diese sollten mindestens 1,20 Meter breit sein. Von der Höhe geht man für Großpferde von mindestens 2,50 Meter und für Ponies von 2 Meter aus. Zur Boxengasse hin sind Schiebetüren ideal, da sich diese platzsparend öffnen lassen.
  6. Haben Sie Boxen mit einem Paddock geplant, müssen die Außentüren angebracht werden. Diese sollten nicht höher als die Holzlatten der Trennwände sein, damit das Pferd herausschauen kann. Für den oberen Teil bringen Sie eine zweite Türhälfte an, welche die Funktion eines Fensterladens hat. So kann diese Hälfte bei gutem Wetter offen stehen und bei Kälte geschlossen werden.
  7. Nachdem die Boxen fertig gestellt sind, müssen die Getränkebecken und je ein Futtertrog angebracht werden. Beides kann in einem Pferdefachgeschäft erworben werden.
  8. Im letzten Schritt sollte der Boden mit einer dicken Schicht Stroh oder alternativer Einstreu zu versehen, damit sich die Pferde beim Einzug in ihr neues zu Hause wohl fühlen.

Als Alternative zum Reitstall mit einzelnen Boxen ist der Offenstall. Wie bei einem anderen Stall auch, müssen Sie sich hier im ersten Schritt Gedanken zur Größe machen. Planen Sie pro Pferd ca. 6 m² Fläche ein.

Bau der Reithalle

  1. Beginnen Sie mit dem Gerüst der Halle. Dieses sollte selbsttragend sein, da Pfosten mitten in der Halle ungeeignet sind. Auch das Dach muss so geplant werden, dass es auch eine Traglast von Schnee im Winter problemlos aushält.
  2. Zum Verkleiden der Wände sind Materialien geeignet, die zum einen Zugluft abhalten, jedoch auch genügend Sauerstoff in die Halle lassen. Entsprechend behandelte Holzlatten haben sich hier bewährt, aber auch Kuststoffwände sind eine Option.
  3. Damit genügend Licht in die Halle gelangt, bauen Sie  Fenstereinbauten mit in die Hallenwände ein. Die Einfallflächen von Tageslicht, aber auch angebrachte Beleuchtungen sollten gleichmäßig verteilt werden. Pferde haben ein hohes Hell-Dunkel-Empfinden und eine gleichmäßige Beleuchtung ist deswegen sehr wichtig.
  4. Achten Sie darauf, dass Sie ein großes Tor einbauen, durch welches Pferd und Reiter ohne Probleme auch von außen in die Halle gelangen können. Schiebetore oder auch Schwenktore sind in diesem Fall bewährt.
  5. Die Halle sollte nicht zu niedrig gebaut werden, da sich sonst Wärme und eventuell auch Staub in der Luft zu sehr staut.
  6. Sehr wichtig ist die Bodenbeschaffenheit. Der Boden sollte staubbindend sein und angenehm federnd. So macht ein Arbeiten mit dem Pferd in der Halle am meisten Freude.
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