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Reflektionsbericht schreiben - so geht's

Beim Reflektionsbericht helfen Notizen
Beim Reflektionsbericht helfen Notizen
Gleich hinter der nächsten Ecke können sie lauern, die Reflektionsberichte. Sie gehören zum Standardrepertoire bei Praktika, Erlebnistagen und Exkursionen. In ihnen soll der Verfasser fundiert mitteilen, eben reflektieren, was ihm das Erlebnis gebracht und bedeutet hat.

Gute Reflexionsberichte müssen nicht lang sein

  • Wichtig ist, was darin steht. Eine lange Einleitung, in der Sie beschreiben oder rechtfertigen, wie nun ausgerechnet Sie dazu kommen einen Reflexionsbericht zu schreiben, ist völlig überflüssig. Im Zweifel kann sich der Auftraggeber selbst daran erinnern. Zumindest gibt es geschicktere Methoden als mit "Ich soll einen Reflexionsbericht schreiben, weil" zu beginnen.
  • Gehen Sie lieber gleich aufs Ganze. Leiten Sie ein, indem Sie auf das Bezug nehmen, was sich ereignet hat. Wenn Sie etwa ein Tierheim besucht haben, dann schreiben Sie das auch. Es geht schließlich um den Tierheimbesuch. Denken Sie immer daran, machen Sie es sich so einfach wie möglich, aber einfacher sollten Sie es sich nicht machen.
  • Ein Reflexionsbericht wird selten ein wirklich langer Text sein. Umso wichtiger ist es, damit das Wesentliche zu erfassen und umso größer ist die Gefahr es zu verfehlen. Schreiben Sie dann auch noch Nichtiges, so verschenken Sie wertvolle Zeilen, die nur den Leser verärgern und Ihnen Platz rauben, den Sie für gehaltvolles gebraucht hätten.
  • Hat Ihr Lehrer oder ein anderer Auftraggeber im Vorfeld irgendetwas zu dem Thema des Reflexionsberichts gesagt? Wie sind infolge dessen Ihre Erwartungen gewesen? Diese Fragestellungen gehören in den ersten Abschnitt eines Reflexionsberichtes. Der Leser soll dadurch wissen, womit Sie sich in den nächsten Zeilen befassen wollen und, was Sie erwartet haben. Insofern ein Reflexionsbericht etwa im Rahmen eines Praktikums erstellt wird, geben Sie sich damit zugleich die Möglichkeit ein Feedback zu geben.

Der Bericht - oder: "Worum geht es überhaupt?"

  • Sie müssen zwar Reflexion und Bericht nicht strikt voneinander trennen, dennoch sollte stets klar werden, wo Sie nur berichten. Ein gelegendlicher Gedanke darf auch eingestreut werden, wenn er im Moment wichtig ist oder sich nur auf eine bestimmte Begebenheit bezieht, auf die Sie sonst noch einmal zurückkommen müssten. Ein Fazit sollten Sie aber erst ziehen, wenn der Bericht abgeschlossen ist.
  • Berichten Sie am Besten chronologisch und möglichst nüchtern, was sich in dem Zeitraum, über den Sie reflektieren sollen, zugetragen hat. Wo waren Sie? Was haben Sie dort gemacht? Welchen Eindruck hatten Sie? Wie gesagt, Sie sollen berichten. Sie dürfen dabei durchaus subjektiv sein. Ihr Bericht soll schließlich auch Ihrer Reflexion zu Grunde liegen. Dazu bedarf es Ihrer Eindrücke.

Reflexion - oder: "Vom Sinn der Übung"

  • Nachdem Sie nun Ihre Erlebnisse möglichst vollständig zu Papier gebracht haben, geht es darum Sie zu Ihren Erwartungen in Beziehung zu setzen. Welche Erwartungen wurden erfüllt, welche weniger? Wo wurden Sie überrascht und was nehmen Sie mit? Beachten Sie aber, dass Sie Ihre Erwartungen nicht so bewerten, wie Sie das in einem Seminar tun würden. Sie sollen etwas lernen und dazu gehört es, dass Erwartungen enttäuscht werden.
  • Setzen Sie Erwartungen hier ruhig gleich mit dem unfreundlichen Begriff Vorurteile. Es handelt sich ja nicht um Anforderungen, sondern um Ansichten, die Sie vor Ihrer Erfahrung hatten. Welche Vorurteile wurden korregiert, welche bestätigt? Warum was das so? Was haben Sie dazugelernt oder dazu lernen müssen, so dass die Vorurteile korregiert wurden? Gehen Sie hier in sich und seien Sie ehrlich.
  • Ganz wichtig bei Praktika und Exkursionen ist der Lerneffekt. Dieser ist teils identisch mit der Korrektur oder Unterfütterung Ihrer Vorurteile, teils geht er darüber hinaus. Er geht dann darüber hinaus, wenn Sie Gelegenheit tiefer in eine Materie einzusteigen. Sie werden dann Aha-Erlebnisse haben und Dinge verstehen, von denen Sie vorher gar nichts wussten. Wieviele Tiere werden jedes Jahr nach Weihnachten ausgesetzt?
  • Aus dem, was aus Ihren Vorurteilen wurde und dem, was Sie neu erfahren haben, resultiert das, was Sie mitnehmen. Dieser Punkt ist besonders wichtig und sollte Ihnen am Herzen liegen. Bleibt er leer, so bedeutet das, dass die Veranstaltung für Sie umsonst war. Das sollten Sie zumindest gut begründen können.
  • Stellen Sie sich daher die Fragen: "Was hat das mit mir zu tun?", "Wie bewerte ich die Erfahrung?", "Warum bewerte ich sie so?", "Gibt es etwas, das ich ändern möchte, oder von dessen Richtigkeit ich noch überzeugter bin als vorher?" Dies alles sind Dinge, die Sie mitnehmen können. Zugleich erhalten Sie auf diesem Wege ein gutes Fazit der Veranstaltung, mit dem Sie Ihren Reflektionsbericht beschließen können.
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