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Primärquellen - der Begriff einfach erklärt

Die Sekundärquelle gibt die Primärquelle nicht genau wieder.
Die Sekundärquelle gibt die Primärquelle nicht genau wieder.
Sie sind im Geschichts- oder im Religionsunterricht sicher schon dem Begriff Primärquellen begegnet. Oft war dabei auch von Sekundärquellen und Sekundärliteratur die Rede. So können Sie die Begriffe unterscheiden.

Kennzeichen von Primärquellen in der Geschichtswissenschaft

  • Primärquellen sind immer in erster Linie Quellen. Eine Quelle im wissenschaftlichen Sinn sind Texte oder Gegenstände, die Ihnen neues Wissen über die Vergangenheit vermitteln. Das kann ein Schriftstück sein, ein Bauwerk, Gegenstände oder Knochen, die bis heute erhalten geblieben sind.
  • Wenn von einer Primärquelle gesprochen wird, können Sie davon ausgehen, dass es Fundstücke aus der entsprechenden Zeit sind, die untersucht wird. Es können auch zeitgenössische Texte wie Urkunden oder Berichte über Feldzüge sein. Selbst ein Haushaltsbuch kann eine solche Quelle sein.
  • Eine Sekundärquelle ist in der Regel ein Text, manchmal auch ein Gegenstand, der auf die Primärquelle verweist. Eine Abschrift eines alten Textes oder Zitate aus dem Text sind Sekundärquellen. Aber je nach Gegenstand Ihrer Forschungen können auch Gegenstände als Sekundärquellen angesehen werden. Wenn Sie zum Beispiel über Eisenhütten forschen, können Gegenstände aus Eisen eine Sekundärquelle sein, also einen Hinweis auf die gesuchten Primärquellen, die alten Eisenhütten, sein.
  • Sekundärliteratur ist keine Quelle, sie ist begleitende Literatur, die sich mit beiden Quellenarten befassen kann. Wenn in der Sekundärliteratur aber Bezug auf eine Quelle, die unbekannt ist, genommen wird, kann die Sekundärliteratur in sofern auch eine Sekundärquelle sein, weil diese auf eine Primärquelle hindeutet.

Grundsätzlich können Sie sich merken, dass eine Quelle immer auf etwas, bis zur Entdeckung der Quelle, Unbekanntes hinweist. Primärquellen sind dabei immer die ursprüngliche Quelle.

Abgrenzung in Literatur und Geschichte

  • Zeitgenössische Aufzeichnungen wie Staatsarchive, Kirchenbücher oder Bestandsverzeichnisse sind meistens Primärquellen. Gründungsurkunden von Klöstern oder Pfarreien sind zum Beispiel typische Primärquellen. Auch Berichte, die Heerführer an Ihre Herrscher schickten, sind solche Quellen. In der Literatur wäre eine Primärquelle zum Beispiel die handschriftliche Urfassung eines Textes oder das erste veröffentlichte Werk eines Autors.
  • Sekundärquellen sind Berichte über die Primärquellen und Abschriften davon. Auch Übersetzungen in andere Sprachen sind klassische Sekundärquellen.
  • Zusammenfassungen oder Abhandlungen sind in der Regel Sekundärliteratur. Eine Ausnahme bildet dabei, wenn in der Literatur Zitate verwendet werden, die auf eine bisher unbekannte Quelle hindeuten.

Da jede Wiedergabe eine Quelle verändern kann, ist es wichtig zu erkennen, ob es sich um eine Primärquelle handelt, also den Originaltext oder um eine Sekundärquelle.

Triviales Beispiel für verschiedene Quellen

Sie kennen sicher den Film "Titanic", in dem das Schmuckstück “The Heart of the Ocean“ eine große Bedeutung hat.

  • Zu Beginn gab es nur ein Bild von Rose, die das Schmuckstück trug. Dieses Bild ist eine Sekundärquelle, denn es weist auf das Schmuckstück hin, lässt dessen Existenz vermuten.
  • Das Schmuckstück selber ist die Primärquelle, denn nur der Fund dieses Schmuckes könnte die Existenz einwandfrei belegen und weiteres Wissen, zum Beispiel über das Material, ermöglichen.
  • Die Geschichte um die Suche nach dem Schmuck können Sie als "Sekundärliteratur" ansehen, denn sie beschäftigt sich mit den Quellen, also dem Bild und dem Schmuck.
  • Würde das Bild verloren gehen, wäre die Geschichte eine Sekundärquelle, denn in dem Fall wäre der Bericht der einzige Hinweis auf das Schmuckstück.

So können Sie sich an diesem trivialen Beispiel klar machen, was Primärquellen sind.

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