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Praktische Kunstklausur - Tipps

Nicht alle Schüler sind gleichermaßen geschickt mit Stift und Pinsel.
Nicht alle Schüler sind gleichermaßen geschickt mit Stift und Pinsel.
Ob ein Schüler im praktischen Kunstunterricht erfolgreich ist, hängt nicht nur vom Fleiß ab, sondern auch vom Zeichentalent. Eine praktische Kunstklausur sollte daher den Schüler individuell nach seinen Fortschritten und seiner Mühe beurteilen, nicht nur nach dem abgelieferten Ergebnis.

Schwierigkeiten bei der Bewertung einer Kunstklausur

Kunstlehrer haben es gerade bei praktischen Klausuren sehr schwer, eine faire und der Leistung des Schülers angemessene Bewertung zu treffen. Folgendes müssen Sie dabei bedenken:

  • Wesentlich mehr noch als bei Mathematik- oder Sprachenklausuren ist bei einer praktischen Kunstklaur ein gewisses Talent ausschlaggebend für das Ergebnis. Nicht jeder Schüler ist ein Rembrandt und manche Schüler können figürliches Zeichnen, plastische Darstellungen oder Farbverläufe einfach nicht lernen. Das hat nichts mit mangelndem Lernwillen oder Faulheit zu tun. Die isolierte Betrachtung der Qualität einer Zeichnung sollte daher nicht ausschlaggebend für die Bewertung sein.
  • Bewerten Sie in besonderem Maße die Fortschritte des einzelnen Schülers. Beurteilen Sie, wie viel Mühe er sich im Rahmen seiner Möglichkeiten gegeben hat. Messen Sie das Ergebnis einer praktischen Kunstklausur daran ab, was dem Schüler möglich ist, soweit Sie dies beurteilen können, nicht an dem, was einem eventuell von Natur aus begabteren Künstler möglich ist.
  • Es gibt jedoch auch Bereiche einer praktischen Kunstklausur, bei denen man mit Lernen und Verstehen weiter kommt. Dazu gehört zum Beispiel perspektivisches Zeichnen. Fluchtpunkte und Horizonte haben weniger mit zeichnerischem Können als mit schlichtem Anwenden von Gelerntem zu tun. Hier können Sie auch von Schülern, die mit Bleistift oder Farben schwächer sind, gewisse Leistungen erwarten.

Themenvorschläge für die praktische Arbeit

Wie könnten nun Themen für eine praktische Kunstklausur aussehen?

  • Wie bereits oben angedeutet, ist perspektivisches Zeichnen - jedenfalls in höheren Klassenstufen - eine gute Möglichkeit für eine relativ einheitliche Bewertung der Schüler, da hier weniger Geschicklichkeit als mathematisches Denken gefragt ist. Lassen Sie die Schüler zum Beispiel eine Straße mit angrenzenden Häusern inklusive Türen, Fenster, Fensterbänke und dergleichen zeichnen. Für eine Grundlagenklausur eignen sich perspektivische Darstellungen einzelner geometrischer Figuren.
  • Weitere Bereiche im Kunstunterricht können gelernt werden - dazu gehört die Farbenlehre. Lassen Sie die Schüler in der Klausur Farbverläufe von kalt nach warm anfertigen oder Farben mischen. Auch das Verstehen der Darstellung von Räumlichkeit durch Kalt-warm-Kontraste, Verblauung und Hellerwerden in der Entfernung lässt sich relativ gut beurteilen, ohne dass dabei zeichnerisches Talent zu sehr im Vordergrund steht.
  • Wenn Sie eine Klausur schreiben möchten, in der es tatsächlich um zeichnerische Darstellungen geht - sei es ein Porträt, eine Landschaft oder ein Stillleben - differenzieren Sie bei der Beurteilung zwischen dem, was gelernt werden konnte, also Farbenlehre, Perspektive, Räumlichkeit, und dem individuellen Fortschritt des einzelnen Schülers, was das Zeichentalent angeht.
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