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Picasso: Berühmte Werke - wissenswerte Hintergrundinformationen

Blaue Periode - der Beginn von Picassos Malstil
Blaue Periode - der Beginn von Picassos Malstil © S._Hofschlaeger / Pixelio
Der spanische Maler Pablo Picasso war nicht nur einer der wichtigsten Maler des 20. Jahrhunderts, sondern hat mit seinen Arbeiten ein gesamtkünstlerisches Werk geschaffen, das seinesgleichen sucht. Insgesamt umfasst sein Œuvre etwa 15.000 Arbeiten, neben Ölgemälden hat der Künstler auch Druckgrafiken, Keramiken, Bühnenbilder, Skulpturen und Gedichte angefertigt. Zahlreiche berühmte Werke des Künstlers gehören heute zu den teuersten und populärsten Arbeiten der Welt.

Picasso in der Malereigeschichte

Im Laufe seines künstlerischen Schaffens gab es immer wieder eine aktive Auseinandersetzung mit verschiedenen Stilen, die sich in den zahlreichen Werken offenbaren. Herausgekommen sind berühmte Arbeiten, die nicht nur bei Kunstliebhabern bekannt sind.

  • Am bekanntesten dürfte die sogenannte "Blaue Periode" sein, die den Beginn der stilistischen Entwicklung Picassos markiert. Nach dem Selbstmord seines guten Freundes Carlos Casagemas zeigt sich die Traurigkeit in einer Dominanz von grauen Nuancen, aber auch Blau- und Grüntönen sowie melancholischen, düster anmutenden Bildmotiven. Der Expressionismus wird zum wichtigen Einfluss in dieser Zeit. Kennzeichnend für diese Phase sind beispielsweise "Das blaue Zimmer" oder das Selbstbildnis aus dem Jahr 1901, als Hauptwerk gilt jedoch "La Vie" (1903).
  • Abgelöst wird diese schwermütige Zeit durch die "Rosa Periode", die etwa 1905 beginnt. Den Übergang markiert das Gemälde "Junge mit Pfeife", bereits hier sind hellere Rottöne zu sehen, abgebildet ist ein Handwerker, der dem Maler häufig beim Arbeiten zusah. Während dieser Zeit beherrschen Motive aus der Welt des Zirkus, Schauspieler und Künstler die Werke. Als Hauptwerk gilt "Die Gaukler" ("Les Saltimbanques"). Erste finanzielle Erfolge sowie die Liebe zu Fernande Olivier lassen die Bilder optimistischer und leichter erscheinen.
  • Auch die Stilrichtung des Kubismus ist eng mit dem Spanier verknüpft. Zusammen mit Georges Braque entwickelte der Maler jene künstlerische Ausdrucksform, die durch die geometrische Darstellung des Bildmotivs charakterisiert ist. Picassos kubistische Periode lässt sich in eine analytische sowie eine synthetische Phase einteilen. Während er sich im Rahmen des analytischen Kubismus vor allem mit Stillleben und afrikanischen Motiven beschäftigte, sind plastische Collagen mit Sand oder Holz typisch für die synthetische Richtung.
  • Die Künstlergruppe der Surrealisten verehrte die Werke des Malers und bedienten sich aus dem reichhaltigen Schaffenswerk. Picasso selbst ließ sich von der Stilrichtung inspirieren, wurde aber nie Mitglied der Gruppe, zu der neben Magritte auch Dalí und Max Ernst gehörten. Typisch für den charakteristischen Stil des Surrealismus sind vernunftbefreite, traumähnliche Elemente, bizarre Bildmotive und die Auseinandersetzung mit den Theorien Sigmund Freuds.

Berühmte Werke des Malers

  • Als eines der bekanntesten Gemälde kann "Guernica" bezeichnet werden, die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Spanischen Bürgerkrieg. Nach einem deutsch-italienischen Luftangriff auf die spanische Stadt Gernika im Jahre 1937 zeigt der Maler die Zerstörung der Stadt sowie die Schrecken des Krieges in einem überdimensionalen Gemälde. Auf dem 3,51 x 7,82 Meter großen Bild dominieren sterbende und deformierte Menschen, Pferde und Stiere. Neben Stilmitteln aus der christlichen Ikonografie finden sich auch kubistische Stilmittel.
  • Künstlerisch noch bedeutender ist das Ölgemälde "Les Demoiselles d'Avignon" (1907), übersetzt etwa "Die Damen von Avignon". Gezeigt werden fünf leicht bekleidete bis nackte Frauengestalten. Das Gemälde wird als Meilenstein der Moderne wahrgenommen, zum einen kündigt das Werk den Kubismus an, zum anderen stellt es eine Auseinandersetzung mit der Kunst selbst dar. Künstlerisch stellt das Bild einen Bruch mit bestehenden Konventionen dar, verschiedene Einflüsse trugen zur Bildsprache und -komposition bei etwa El Grecos "Das fünfte Siegel der Apokalypse".
  • Der Spanier kann als Erfinder der Friedenstaube bezeichnet werden. Zahlreiche Studien zeigen das Tier, die 1949 geschaffene Lithografie "Die Taube" wurde zum Pariser Friedenskongress ausgewählt, sechs Jahre später erhält der Maler für sein Motiv den Weltfriedenspreis.
  • Dora Maar, die berühmte Muse des Künstlers, wurde ebenfalls auf Gemälden verewigt. "Dora Maar mit Katze" zählt heute zu den teuersten Werken der Welt und wurde zuletzt für 92 Millionen US-Dollar versteigert. Picasso, der sich mit 53 Jahren zeitweilig von seiner Malerei ab- und seinen Gedichten zugewandt hatte, erhielt mit der Liebe zu der französischen Fotografin neue Inspiration.
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