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Phospholipide - Funktion

Tierische Zellen sind von einer Membran aus Phospholipiden umgeben.
Tierische Zellen sind von einer Membran aus Phospholipiden umgeben.
Phospholipide haben eine ganz wesentliche Funktion im menschlichen wie tierischen Organismus: Sie bilden die Zellmembranen, welche die Zellen wasserundurchlässig machen. Daneben haben sie noch andere Funktionen.

Phospholipide als Zellmembran

Phospholipide bzw. ihre Untergruppe der Phosphoglyceride, haben eine ganz wesentliche Funktion im Körper: Sie sind Grundbaustein der Zellmembranen, welche diese vor Wassereinstrom oder Wasserverlust schützen und gleichzeitig einen gezielten Stoffaustausch ermöglichen.

  • Phospholipide bestehen aus Glycerin, zwei Fettsäuren und einer polaren Seitenkette aus Phosphat und Cholin. Sie sind amphiphil, das bedeutet, dass sie ein hydrophiles (Wasser liebendes) und ein hydrophobes (Wasser abweisendes) Ende haben, genauer gesagt zwei hydrophobe "Schwänze".
  • In einer wässrigen Lösung, wie diese im Zytoplasma der Zelle und in der Zwischenzellsubstanz vorliegt, lagern sich die Phospholipide zu Doppelreihen zusammen, wobei die hydrophilen Köpfe jeweils zueinander zeigen und die hydrophoben Enden nach außen zeigen. Die Zellmembran besteht also vor allem aus einer Doppelreihe Phospholipide. Somit ist gewährleistet, dass sich Zellinneres und Zwischenzellsubstanz nicht unkontrolliert miteinander vermischen können.
  • Für den geregelten Stoffaustausch sind Proteine in die Zellmembranen eingelassen, welche Ionen und anderen Stoffe in die Zelle schleusen oder auch Stoffe aus ihre herausschleusen.

Weitere Funktion der amphiphilen Moleküle

Die Phospholipide haben noch weitere Funktionen im Körper, zum Beispiel sind sie als Auskleidung der Lungenbläschen (Alveolen) bei der Atmung wichtig.

  • Die Alveolen sind innen mit einer Schicht aus Phospholipiden, besonders Lecithin, ausgekleidet.
  • Diese Phospholipide haben zwei Aufgaben: Zum einen schützen sie die Lungenbläschen vor Austrocknung, zum anderen setzen sie die Oberflächenspannung der Alveolen herab. Damit mindert sich auch die Retraktionskraft, also jene Kraft, mit der die Lunge sich zusammenzieht. Die Lunge wird nämlich bei der Einatmung auseinandergedehnt, während sie bei der Ausatmung einfach ihrem natürlichen Drang, sich zusammenzuziehen, folgt. Da die Phospholipidschicht bei stark geblähten Alveolen nicht mehr überall schließt, wird die Retraktionskraft umso stärker, je tiefer die Einatmung war.
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