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Philister - Bedeutung

Philister waren einst ein Volk im historischen Palästina.
Philister waren einst ein Volk im historischen Palästina.
Vielleicht haben Sie den Begriff "Philister" schon einmal gehört, konnten ihn aber nicht sofort zuordnen? Dann geht es Ihnen wie den meisten Menschen, denn es ist kein sonderlich häufig genutztes Wort. Doch was bedeutet es nun?

Wenn Sie jemand als ein "Philister" bezeichnet, sind Sie entweder schon lange dem Alter eines Studierenden entwachsen und gehen einem Beruf nach oder derjenige möchte Sie tatsächlich beleidigen. Denn in der hauptsächlichen Deutung werden engstirnige Menschen als Philister bezeichnet.

Woher kommt der seltene Begriff "Philister"?

  • Die Philister waren einst ein Volk. Sie besiedelten im 12. Jahrhundert vor Christus die Küsten des früheren Palästinas. Heute zählen Israel, Westjordanland, Jordanien, Golan und der Gazastreifen teilweise zu den Gebieten des historischen Palästinas.
  • Sicher kennen Sie die biblische Geschichte von David gegen Goliath. Dabei geht es um den Krieg der Israeliten gegen die Philister. Schließlich trat David als zukünftiger König von Israel gegen den übermächtigen Goliath an und besiegte ihn letztendlich mit einer simplen Steinschleuder.
  • Wie, warum und auf welchem Wege der Begriff "Philister" in den deutschen Sprachraum floss, ist nicht bekannt. Sprachhistoriker vermuten, dass der Begriff im 16. Jahrhundert bei den Studierenden auftauchte. Zu Beginn war damit ein berufstätiger, älterer Herr gemeint, der schon lange dem Alter eines Studierenden entwachsen ist. Im Laufe der Zeit änderte sich diese Bedeutung und sie galt den Herren, die besonders eigensinnig an bestimmten Denkweisen festhielten. 
  • Die Schriftsteller der Romantik griffen das Wort auf und stellten den Philister unter kein gutes Licht. In den Romanen wird er als engstirniger, spießiger Mensch dargestellt, dessen Geistreichtum nicht sonderlich ausgeprägt ist.
  • „Was für eine Philisterei!“ - diesen Ausspruch, der der gehobenen Bildungssprache entstammt, hören …

Der Philister im 21. Jahrhundert

  • Wenn im Zeitalter des 21. Jahrhunderts die Rede von einem Philister ist, dann ist damit ein Mensch gemeint, der sinnbildlich nicht über den Tellerrand hinausschaut. Soziale Eigenschaften fehlen dieser Person völlig.
  • Sie kennen sicherlich diesen Typ Mensch, dessen größtes Ziel im Leben darin besteht, dass die Gartenzwerge im Schrebergarten perfekt angeordnet dastehen. Dass die Saat seiner Nutzpflanzen in akkurater Reihe wächst und dass der Rasen stets korrekt auf eine bestimmte Millimeterlänge gestutzt ist.
  • Der Begriff umschreibt heute aber auch einen Menschen, der sich mit sonderbaren Dingen beschäftigt und dabei durchaus ein Experte sein kann. Als Synonym für einen Philister könnte etwa ein Sonderling oder ein Eigenbrötler sein. 

Der Begriff "Philister" findet in der deutschen Sprache höchst selten Verwendung. Der deutsche Philosoph, Lehrer und Schriftsteller Arthur Schopenhauer definierte einen Philister als einen Menschen, dem jegliche geistige Bedürfnisse fehlen.

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