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Paludarium - so gestalten Sie das Aquaterrarium

Farnwedel im Paludarium schaffen eine exotische Atmosphäre im Wohnzimmer.
Farnwedel im Paludarium schaffen eine exotische Atmosphäre im Wohnzimmer.
Ein Paludarium ist eine künstliche Sumpflandschaft, in der Sie exotische Amphibien oder Reptilien halten können. Solche Anlagen sind sehr dekorativ und bewundernswert. Wer von Anfang an gut plant, kann lange Freude an seinem Spezialterrarium haben. Es ist ein Hobby, das viel Wissen erfordert.

Was Sie benötigen:

  • Ein entsprechend großes Aquarium oder Terrarien
  • Wasserfilter, Heizung
  • Beleuchtung, der zu haltenden Art entsprechend
  • Eventuell UV-Lampe
  • Pflanzen, die Feuchtigkeit vertragen (Bromelien, Farne, Bambus oder Schilf)
  • Wasserpflanzen
  • Torf, Humus, Kies als Bodengrund
  • Steine und Holz zur räumlichen Gestaltung

Das lateinische Wort palus bedeutet Sumpf und erklärt, was ein Paludarium ist. Als Sonderform eines Terrariums stellt der Liebhaber von Amphibien oder Reptilien hier eine Sumpflandschaft nach. Je nach Tierart sieht die Gestaltung der Becken verschieden aus.

Vorüberlegungen zum Paludarium

Die Vielzahl der Heimtiere, die sich in einer Sumpflandschaft wohlfühlen, ist enorm. Amphibien wie Frösche oder Molche und Reptilien wie Schlangen, Agamen oder Schildkröten kommen in Frage. Dass das Becken für Laubfrösche anders gestaltet wird als eines für mehrere Gelbwangen-Schildkröten, erklärt sich von selbst. Diese werden immerhin 30 Zentimeter groß. Vor der Einrichtung des Spezialterrariums muss also feststehen, welche Tierart Sie pflegen wollen.

  • Eine allgemeingültig Regel für die Größe und Einrichtung kann es nicht geben. In jedem Fall besteht ein Paludarium aus einem Wasserteil und einem dicht bepflanzten, sumpfigen Landteil.
  • Wie beim Aquarium muss das Wasser im Becken sauber gehalten werden. Ein Filter ist ein Muss. Außen- und Innenvarianten sind möglich. Dazu kommt eine notwendige Heizung und Licht, das den Bedürfnissen der Bewohner entspricht. Frösche kommen mit wenig Licht aus, hier reicht eine Leuchtstoffröhre. Schildkröten und andere Reptilien lieben es, sich an Land aufzuwärmen. Für diese Arten gehört ein Wärmestrahler mit UV-Licht ins Becken. 
  • Sumpflandschaften sind kleine Tümpel mit stehendem Wasser oder Uferzonen flacher Gewässer. Für gesunde Pflanzen ist etwas Strömung im Wasserbereich empfehlenswert. Je nach gewünschter Stärke dieser Strömung reicht Ihnen dafür der Auslauf des Filters oder Sie müssen zusätzlich eine Strömungspumpe installieren.

Ihre erste Vorüberlegung besteht also darin, zu überlegen, wie viel Platz Sie haben, wie viel die Ausstattung kosten darf und wie viel Zeit und Geld Sie zur laufenden Pflege haben. Schauen Sie sich in Spezialgeschäften um oder im Zoo, wo Amphibien oder Reptilien gehalten werden. Hier sehen Sie bereits ganz verschieden große Becken, mögliche Gestaltungsvarianten und vor allem verschiedene Tierarten.

Notwendige Größe und technische Einrichtung des Beckens

Selbst für kleine Laubfrösche darf ein Paludarium nicht zu klein sein. Die meisten Frösche sollten in der Gruppe gehalten werden. Sie sind sehr aktiv. Wenn Sie sich zum Beispiel Rotaugenlaubfrösche anschaffen möchten, wird ein Paludarium in den Maßen 60 x 60 x 80 Zentimeter empfohlen. Für drei Gelbwangen-Schmuckschildkröten benötigen Sie ein etwa 1,80 Meter langes Becken. Der Wasserbereich für diese Schildkröten muss wesentlich größer sein, als der für Frösche oder eine Schlange.

  • Unabhängig von der Größe des Beckens sind Padularien nicht leicht zu reinigen. Planen Sie für das Wasser einen Filter ein. Im Handel gibt es preiswerte Innenfilter und Außenfilter. Die zweite Variante ist in der Anschaffung teurer, bietet aber mehr Möglichkeiten. Hier können Sie das Filtermaterial und somit die Wasserqualität besser beeinflussen. In manche Geräte ist die Heizung gleich integriert.
  • Denken Sie bei Reptilien unbedingt an eine wärmespendende UV-Lampe im Landbereich. Schlangen oder auch Schildkröten nehmen gerne ein Sonnenbad. 
  • Amphibien benötigen eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit. Einige Arten lieben tropisches Regenwaldklima. Für sie lohnt die Installation einer automatischen Begegnungsanlage. Eventuell reicht eine Sprühflasche, sie ist aber nicht so wirksam und sicher.
  • Beim Paludarium ist es möglich, dass Sie das Becken ohne obere Abdeckung an einer Wand aufstellen und darüber eine dicht bepflanzte, senkrechte Landschaft aus geeigneten Zimmerpflanzen arrangieren. Wichtig ist natürlich, dass die Tiere das Becken nicht verlassen können. Auf diese Weise schaffen Sie eine grüne Oase im Raum, die sehr dekorativ wirkt. 
  • Häufiger ist es notwendig, ein höheres Terrarium zu verwenden und dieses nur flach mit Wasser zu füllen. Über eine Scheibe als Bodensteg lassen sich Wasser- und Landbereich am Boden trennen. Selbst ein einfaches Aquarium lässt sich in eine fantasievolle Sumpflandschaft verwandeln.

Bepflanzung und Gestaltung

Bromelien, Schilf, Bambus, Farne und sogar Orchideen sind geeignet, um den Sumpfteil zu gestalten. Setzen Sie die Gewächse in einen Bodengrund aus Kies, Humus oder Torf. In hohen Becken sind verzweigte Holzstämme zur Gestaltung ideal. An diesen lassen sich kleine Bromelien oder Tillandsien befestigen. 

  • Reptilien brauchen einen unbepflanzten Bereich zum Sonnen. Eine Sandfläche oder ein flacher Stein sind geeignet. Steine und Kies sind gut, um verschieden hohe Bereiche im Becken zu schaffen.
  • In den Wasserteil setzen Sie Wasserpflanzen, die aus diesem herausragen oder Sie lassen die Wasserfläche unbepflanzt. Wie groß und tief diese wird, hängt von der gewünschten Tierart ab. Achtung, es gibt Arten, die in zu tiefem Wasser ertrinken. In jedem Fall muss der Übergang vom Wasser zum Land so gestaltet sein, dass die jeweiligen Tiere gut aus dem Wasser gelangen können.

Mögliche Schwierigkeiten beim Paludarium

Die Bewohner eines Paludariums sind oft empfindliche Exoten mit besonderen Ansprüchen. Sie müssen täglich kontrollieren, ob Temperatur und Luftfeuchtigkeit stimmen. Thermometer und Hygrometer helfen bei der Überwachung. 

  • Hohe Temperaturen und Wasser bieten ideale Bedingungen für Keime. Für sauberes Wasser ist eine hochwertige Filterung notwendig. Lassen Sie sich gut beraten, welche Lösung die beste ist. Außenfilter leisten mehr, sind in der Anschaffung im laufenden Stromverbrauch jedoch teurer.
  • Neben der Herausforderung, eine künstliche Sumpflandschaft in einer Wohnung zu schaffen, dürfen Sie die Futterbeschaffung für die Bewohner nicht unterschätzen. Viele Amphibien und Reptilien benötigen Lebendfutter. 
  • Bedenken Sie vor der Anschaffung eines aufwendigen Paludariums, wer dieses betreut, wenn Sie krank sind oder verreisen. Suchen Sie am besten Kontakt zu Gleichgesinnten. Im Internet finden Sie Foren und informative Webseiten von Züchtern verschiedener Tiere.

Paludarien sind ein fantastischer Blickfang im Wohnraum und die Beschäftigung mit Amphibien oder Reptilien ein anspruchsvolles Hobby. Zusätzlich kommt der Pflanzenliebhaber auf seine Kosten. Trotzdem muss die Einrichtung gut durchdacht sein. Nicht nur die Anschaffungskosten sind hoch. Auch die laufende Pflege muss gewährleistet werden. 

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