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Orchidee - Arten fürs Zimmer und deren Pflegeansprüche

Orchideen, die zarten Schönheiten, brauchen Aufmerksamkeit
Orchideen, die zarten Schönheiten, brauchen Aufmerksamkeit © Tanja_L. / Pixelio
Ihre Zartheit, die komplexen Formen ihrer Blüten, die Vielfältigkeit ihrer Farben - die Orchidee ist eine Prinzessin auf der Erbse. Und wie die Märchenprinzessin, hat auch sie ihre Empfindsamkeiten und Bedürfnisse. Es gibt aber durchaus Orchideen-Arten, die, wenn Sie einige Grundregeln beachten, gut im Zimmer gedeihen.

Was Sie benötigen:

  • Orchideendünger
  • Orchideensubstrat

Was Ihre Orchidee braucht, um sich im Zimmer wohlzufühlen

Die Orchidee hatte es in früheren Zeiten nicht leicht: Sie wurde aus ihrem natürlichen Umfeld, dem Tropenwald, herausgenommen, musste den Transport überstehen und sollten dann in der "feindlichen" Umwelt eines Wohnzimmers überleben.

  • Inzwischen sind viele verschiedene Orchideen-Arten gezüchtet worden, die den Bedingungen unserer Breitengrade angepasst sind und - bei Beachtung bestimmter Grundregeln - auch ganz einfach zu pflegen sind.
  • Unter natürlichen Bedingungen wachsen im Tropenwald die Orchideen auf Bäumen, um auch ein paar Lichtstrahlen zu erhaschen. Sie sind aber keine Parasiten, sondern benutzen die Bäume nur als Unterlage. Da sie mit ihren Wurzeln nicht in der Erde stecken, sondern in der Luft "baumeln", entwickelten sie die Fähigkeit, Nährstoffe und Feuchtigkeit aus der Luft aufzunehmen. Diese Luftwurzeln finden Sie auch bei der Orchidee auf Ihrer Fensterbank.
  • Wenn Sie nun auf die Idee kommen, die Luftwurzeln abzuschneiden oder sie mit Erde zu bedecken, stirbt Ihre Orchidee. Und das ziemlich schnell.
  • Das gleiche Schicksal ereilt Ihre Orchidee, wenn Sie Ihr zwischen dem Gießen nicht genügend Zeit geben, auszutrocknen. Im Tropenwald regnet es - die Orchidee nimmt die Feuchtigkeit auf und trocknet dann bis zum nächsten Guss aus. Und ihre Orchidee reagiert sehr freundlich, wenn der auch menschliche Regenguss nur kommt, wenn sie wirklich trocken ist.
  • Apropos Regen: Regenwasser ist weich. Wenn aus Ihrer Wasserleitung hartes Wasser (hoher Kalkgehalt) kommt, reagiert Ihre Orchidee übelnehmerisch. Das harte Wasser bekommt ihr nicht. Eine einfache Maßnahme ist, das Leitungswasser einfach abzukochen, dieser Vorgang fällt den Kalk aus. Bei sehr hartem Wasser wird das aber nicht reichen. Sie können das Gießwasser durch einen handelsüblichen Wasserfilter laufen lassen, oder mit destilliertem Wasser mischen, um brauchbares Gießwasser für Orchideen zu erhalten.
  • Und weil wir schon mal beim Gießen sind: Die meisten Orchideen haben eine Ruhephase, in der sie nicht wachsen und blühen. Während dieser Ruhephase sollten sie nicht gegossen werden, sonst blühen sie nicht. Die Ruhephase erkennen sie daran, dass sich eben nichts tut bei Ihrer Orchidee. In dieser Zeit sollten Sie auch nichts tun (mit Ihrer Orchidee). Ist die Ruhezeit Zeit vorüber, werden Sie (wenn Sie Ihre Orchidee nicht mit Wassergaben verärgert haben) freudig erregt einen neuen Blütentrieb entdecken. Von nun an dürfen Sie es für Ihre Orchidee wieder ab und zu "regnen" lassen.
  • Wenn Ihre Orchidee ab und zu ein gelbes Blatt hat, das dann abtrocknet - keine Bange. Das ist normal. Wenn irgend möglich, zügeln Sie Ihren Ordnungs- und Schönheitssinn ein wenig: Lassen Sie der Pflanze Zeit, das Blatt "loszulassen". Wenn es Zeit dafür ist, lässt es sich ganz leicht herausnehmen.
  • Ihre Orchidee sucht das Licht. Aber zu viel direkte Sonne sollte es dann doch nicht sein. Geht Ihr Fenster nach Osten oder Westen? Das wird sie lieben. Auch im Südfenster kann sie gedeihen - aber dann nur mit Schattenwurf - vielleicht von einer anderen größeren Pflanze. Und selbst an einem Fenster nach Norden hin wächst Ihre Orchidee, wenn sie ausreichend Licht bekommt.
  • Umtopfen sollten Sie Ihre Orchidee frühestens alle 3 Jahre. Bitte verwenden Sie bei Umtopfen keine Blumenerde, sondern spezielles, im Fachhandel erhältliches Orchideensubstrat, damit die Pflanze atmen kann. 

Orchideen-Arten fürs Zimmer

Nur 24 Orchideen-Arten sind zur Haltung im Zimmer überhaupt geeignet. Es gibt allerdings etwa 50.000 Hybridenarten, die auch im Zimmer gedeihen. Die Auswahl an Zimmerorchideen ist also groß.

  • Eine der Ursprungsarten, die im Zimmer gedeiht, ist der Frauenschuh oder auch Venusschuh genannt, lateinisch: Paphiopedilum insigne. Er braucht einen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Seine Ruhezeit liegt meist im späten Herbst zum Winter hin. Der Frauenschuh braucht auch während der Ruhezeit ab und zu etwas Feuchtigkeit. Umtopfen sollten Sie ihn höchstens alle 3 Jahre nach der Blüte. Bitte verwenden Sie Orchideensubstrat dafür. Keine Blumenerde!
  • Es gibt viele kleinere und größere Orchideen-Arten, die für die Zimmerhaltung geeignet sind: Allein die kleinblütigen Cattleyen Orchideen sind in etwa vierzig Arten und Formen erhältlich und recht unproblematisch in der Pflege.
  • Lycaste skinneri / L. virginalis tragen ihre herrlichen duftenden, rosafarbenen Blüten auf etwa 30 cm langen Stielen. Sie gehören zu den schönsten Zimmerorchideen.
  • Ebenfalls rosarot und nach Vanille duftend, erfreuen Sie die Blütenrispen der Oncidium ornithorhynchum von etwa Okober bis Dezember. Sie brauchen einen kühlen und hellen Standort.
  • Auch die Kahnlippe eignet sich als Zimmerpflanze: Ihre Blätter sehen ein bisschen wie Schilf aus. Sie blüht gelbgrün bis weinrot - die Blüten sind sehr groß und rispenförmig.

Das Angebot an Zimmerorchideen ist sehr vielfältig. Am besten informieren Sie sich auch noch einmal bei Ihrem Gärtner, wie Sie die Orchidee, die Sie sich ausgesucht haben, am besten im Zimmer halten können.

Viel Freude mit Ihrer Orchidee!

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