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Operante Konditionierung - 3 Beispiele aus dem Alltag

Operante - oder instrumentelle - Konditionierung ist ein Begriff der Lernpsychologie. Hier wird die Auftretenswahrscheinlichkeit eines ursprünglich spontanen Verhaltens durch Belohnung oder Bestrafung positiv oder negativ verändert. Dies mag zunächst eher abstrakt klingen, doch es gibt hierfür Beispiele, die sicher auch Sie aus Ihrem Alltag kennen.

1. Operante Konditionierung bei Tieren: Hundeerziehung

Eines der Beispiele für operante Konditionierung ist die Hundeerziehung. Wenn Sie z.B. versuchen, Ihrem Hund das Kommando "Sitz" beizubringen, werden Sie möglicherweise wie folgt vorgehen: Wenn Ihr Hund vor Ihnen steht, führen Sie ein Leckerli über seinem Kopf entlang, so dass er sich, wenn er diesem mit den Augen folgen möchte, hinsetzen muss. Tut er dies, sagen Sie das Kommando "Sitz". Dies führt dazu, dass das ursprünglich spontane Verhalten des Hinsetzens durch die Belohnung (also das Leckerli) verstärkt wird. Der Hund verknüpft dann das Hinsetzen und das Kommando mit dem Erhalten des Leckerlis und lernt so den "Befehl". Nach einiger Zeit reicht es auch, wenn Sie den Hund für sein gutes Verhalten loben, streicheln oder ihm sein Lieblingsspielzeug geben.

2. Beispiel aus dem Erziehungs-Alltag: indirekte Bestrafung

Während das Beispiel der Hundeerziehung eine Form von positiver Verstärkung war, da das Verhalten mit einem positiven Reiz - dem Leckerli - verbunden wurde, ist dieses Beispiel eine Form von indirekter Bestrafung. D.h., dass das Auftreten eines Verhaltens dadurch verringert wird, dass ein positiver Reiz wegfällt. Wenn Sie Kinder haben, gehört dies vielleicht auch zu Ihrem Alltag: Sie haben mit Ihrem Kind z.B. vereinbart, dass es erst Hausaufgaben machen soll, bevor es ein wenig fernsehen darf. Hält sich das Kind nicht an diese Abmachung, so könnte es TV-Verbot erhalten. Ist dem Kind klar, dass es kein Fernsehen mehr gucken darf, weil es nicht zuerst seine Hausaufgaben gemacht hat, so wird dieses Verhalten verringert und das Kind lernt hoffentlich, zuerst seine Schulaufgaben zu erledigen.

3. Letztes der 3 Beispiele: Der Geldbonus für Zusatzarbeit

Das letzte dieser Beispiele für die operante Konditionierung wünscht man sich wahrscheinlich häufiger in seinem Alltag: ein Geldbonus für zusätzliche Arbeit. Bekommen Sie bei Ihrer Arbeitsstelle für zusätzlich übernommene Tätigkeiten jedes Mal eine finanzielle Entlohnung, so werden Sie sich sicher häufiger freiwillig für diese melden - im Vergleich dazu, wenn es keine Belohnung gibt. Dies ist erneut ein Beispiel für die positive Verstärkung, bei der das Geld als positiver Reiz dient, der das "gewünschte" Verhalten häufiger auftreten lässt. Zudem gibt es noch die negative Verstärkung, bei der ein negativer Reiz - z.B. Lärm - wegfällt und somit das Verhalten verstärkt, sowie die direkte Bestrafung, bei der ein negativer Reiz hinzugefügt wird, wodurch das Verhalten verringert wird.

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