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Naturholz ölen - so geht's

Öle feuern die Oberfläche von Hölzern an.
Öle feuern die Oberfläche von Hölzern an.
Ölen ist eine altbewährte Methode, um Holz zu schützen. Gerade wenn Sie keine giftigen Stoffe im Holz haben wollen, ist dieses Verfahren erste Wahl. Aber bei Naturholz kann ein Öl unter Umständen auch nachteilig wirken, speziell im optischen Spektrum.

Was Sie benötigen:

  • Schleifpapier bis 400 Körnung
  • Spiritus oder Waschbenzin
  • Bürste
  • Pinsel
  • Lappen
  • Hartöl bzw. Speiseöl
  • evtl. Terpentin(ersatz)
  • Glas mit Deckel

Das Ölen von Holz ist ein ökologisches Verfahren, um Holz vor Feuchtigkeit und anderen Umwelteinflüssen zu schützen. Dabei bildet Öl an der Oberfläche keine Schicht, wie etwa bei Lacken oder Wachsen.

Was beim Ölen im Holz geschieht

  • Im Gegensatz zu Lacken oder Wachsen bildet Öl auf der Holzoberfläche keine Schutzschicht. Es dringt viel mehr in die Fasern und Zellen des Naturholzes ein. Das Öl füllt also die leeren Räume in der Holzstruktur. So kann nach dem Aushärten das Holz keine Feuchtigkeit mehr aufnehmen, da in den Holzzellen das Öl eingedrungen ist. Die Oberfläche fühlt sich aber noch naturbelassen an.
  • Um das Einziehen in die Fasern zu fördern, werden vielen Ölen Lösemittel beigefügt. Dadurch wird Öl dünner und lässt sich vom Holz besser aufnehmen. Sie können reines Öl auch mit Terpentin(ersatz) anreichern. Das hat denselben Effekt.
  • Für Holzmöbel oder Hölzer im Außenbereich sollten Sie sogenanntes Hartöl, wie Leinölfirnis, verwenden. Diese Öle verharzen beim Trocknen. So wird die Oberfläche noch widerstandsfähiger.
  • Für Hölzer, die weniger Belastung ausgesetzt sind oder mit Lebensmitteln in Kontakt kommen, wie etwa ein Schneidebrett oder Holzspielzeug, können Sie jedes Speiseöl zum Ölen verwenden. Die Ölschicht muss jedoch in regelmäßigen Abständen erneuert werden.
  • Während das Nachölen im Außenbereich mit Hartölen alle ein bis zwei Jahren stattfinden soll, muss ein Speiseöl deutlich öfters (ca. dreimal im Jahr) aufgetragen werden. Besonders, wenn es in Kontakt mit Spülmittel kommt.

Richtig Ölen leicht gemacht

Ölen ist eines der leichtesten Verfahren, um Holz zu schützen. Vorkenntnisse sind nicht unbedingt notwendig.

  1. Bevor Sie Holz ölen können, müssen Sie sich vergewissern, dass es wirklich trocken ist. Gerade frisch geschlagenes Naturholz braucht mehrere Jahre, um durch zu trocknen. Bei Hölzern aus dem Laden brauchen Sie hingegen keine Bedenken haben.
  2. Befreien Sie das Holz zuerst von grobem Schmutz, so zum Beispiel mit einer Bürste. Bei hartnäckigen Schmutz können Sie zusätzlich Seife und Wasser benutzen.
  3. Im nächsten Schritt schleifen Sie die Oberflächen mit Schleifpapier. Beginnen Sie mit einer groben Körnung und werden immer feiner. Bei Möbeln reicht in der Regel die Körnung 240 als Feinschliff aus. Für Holzgriffe von Messern sollten Sie aber mindestens bis zu einer 400er Körnung schleifen.
  4. Da beim Schleifen viele Fasern nur platt gedrückt werden, reiben Sie die Oberflächen danach mit einem feuchten Schwamm ein und lassen das Holz trocknen. Dadurch stellen sich die platt gedrückten Fasern auf.
  5. Wenn Sie jetzt mit dem feinsten Schleifpapier nochmals schleifen, bekommen Sie eine sehr glatte Holzoberfläche.
  6. Nachdem Sie den Schleifstaub entfernt haben, können Sie mit einem Pinsel die erste Ölschicht auftragen. Das Öl darf dabei ruhig auf der Fläche "stehen".
  7. Lassen Sie nun das Naturholz mindestens eine halbe Stunde stehen, bis Sie das überschüssige Öl mit einem Lappen entfernen. Danach lassen Sie es über Nacht aushärten.
  8. Am nächsten Tag wiederholen Sie die Schritte sechs und sieben. Wenn die letzte Schicht getrocknet ist, können Sie die Oberflächen mit einem Baumwolllappen polieren, um einen schönen Glanz zu erhalten.

Sicherheitshinweis: Gerade Holzöle, wie Leinölfirnis, können sich in Verbindung mit Sauerstoff selbst entzünden. Aus diesem Grund müssen Sie ölige Lappen in verschließbaren und luftdichten Behältern aufbewahren. Entsorgen Sie den Müll an den örtlichen Werkstoffsammelstellen.

Bei Naturholz ist Öl nicht immer erste Wahl

Auch wenn Öl eine Menge Vorteile hat und einfach in der Anwendung ist, können manchmal Wachse oder Lacke die bessere Lösung sein.

  • Öle feuern die Holzoberfläche an. Das bedeutet, dass das Holz dunkler erscheint und die Maserung sichtbarer ist. Dieser Effekt ist oft erwünscht.
  • Aber gerade bei Natur- oder Treibholz will man die natürliche Farbgebung behalten und lediglich den Glanz hervorholen.
  • Hier sind Wachse oft die bessere Wahl, da diese meistens nicht in die Fasern des Holzes eindringen und nur eine Schutzschicht an der Oberfläche bilden.
  •  Ein Mischung der Methoden sind Öle auf Wasserbasis. Diese Öle bilden ebenfalls eine Schutzschicht, die aus Kunststoffen besteht.

Bei Naturholz geht Probieren über Studieren

Gerade wenn Sie mit Ölen und Naturhölzern arbeiten wollen, zählt das alte Sprichwort "Probieren geht über Studieren". Je nachdem, welches Öl verwendet wird und wie lange Sie Einwirkzeit und Poliervorgang ansetzen, erhalten Sie unterschiedliche Ergebnisse.

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