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Munition entsorgen - Beachtenswertes

Patronen, Projektile und andere Munition
Patronen, Projektile und andere Munition
Wer Munition entsorgen möchte, steht oft einer Menge Fragen gegenüber. Zu selten kommt der Fall vor, dass man sich als Laie über die fachgerechte Behandlung von scharfen Geschützen Gedanken machen muss und daher ganz einfach nicht ausreichend Bescheid weiß. Hier bekommen Sie eine kleine Hilfestellung für die schwierige Situation.

Einige Menschen haben regelmäßig mit Waffen zu tun und kommen daher auch häufiger in die Verlegenheit, alte Munition entsorgen zu müssen. Für Jäger, Mitglieder eines Schützenvereins oder Angehörige von Polizei und Bundeswehr ist der Umgang mit alten Waffen oder alten Patronen Routine.

Anders ist es beim Großteil der Bevölkerung, die an Munition gelangen kann wie die sprichwörtliche "Jungfrau zum Kind". Häufig sind es alte Dachbodenfunde oder die brisanten Stücke stammen aus einer Erbschaft oder waren das Ergebnis einer Suche mit dem Metalldetektor auf freier Flur. Vielleicht traut man sich auch an die alten Feuerwerkskörper nicht heran, weil man nicht weiß, ob diese nach jahrelanger Lagerung im Keller nicht doch Schaden genommen haben. Hier ist guter Rat teuer, denn dass alte Projektile keinesfalls in den Hausmüll gehört, dürfte klar sein.

Munition entsorgen

  • Wer sich alter Patronen entledigen möchte, hat vielleicht jemanden in seinem Bekanntenkreis, der Mitglied in einem Schützenverein ist. Was liegt näher, als diesen zu bitten, sich des Problems anzunehmen? So einfach ist das jedoch nicht. Für die fachgerechte Entsorgung entstehen auch für den Verein Kosten, weswegen er mitunter keine Munition annimmt. Anders ist es, wenn es sich um noch gebrauchstüchtige Ware handelt. Eventuell können die Patronen dann noch verschossen werden. Daher empfiehlt es sich, erst nachzufragen, bevor man dort mit seinem Päckchen vor der Türe steht. Außerdem wird in aller Regel der zufällige Finder nicht über die erforderliche Waffenbesitzkarte verfügen, die man auch zur Beförderung dieser Geschosse benötigt. Der Transport wäre somit strafbar.
  • Der Büchsenmacher ist eine weitere Möglichkeit, Munition abzugeben. Aber auch hier gilt: Kostet ihn die Entsorgung mehr als sie ihm Vorteile bringt, so wird er die Annahme vermutlich ablehnen, denn dazu verpflichtet ist er nicht. Auch hier gilt: Besser vorher nachfragen!
  • Explosive Güter gehören nicht in den Hausmüll, das ist klar. Aber auch den Weg zum Wertstoffhof kann man sich sparen, denn Wertstoffhöfe nehmen sie in der Regel nicht an.
  • Liebhaber und Sammler sind teilweise bereit, für ihre Sammelobjekte gut zu bezahlen. Allerdings ist der Verkauf von Schusswaffen und deren Zubehör an bestimmte Voraussetzungen des Erwerbers gebunden. Wer zum Beispiel bei E-Gun, Herr&Hund, Der Waidmann oder anderen Plattformen seine Ware verkauft, muss sich absichern, dass der Käufer über die erforderlichen Anforderungen verfügt, also zum Beispiel eine Waffenbesitzkarte und einen Jagdschein besitzt.

Öffentliche Stellen

  • Die Polizei ist für die Entsorgung von Munition und Waffen ein möglicher Ansprechpartner. Entweder wird sie dort direkt angenommen, oder aber man erhält eine sichere Auskunft, an wen man sich wenden soll.
  • Oftmals wird die Abgabe vom zuständigen Landratsamt geregelt.
  • Die Kampfmittelbeseitigungsstelle ist in Deutschland zweigeteilt, für zivile und für militärische Kampfmittel. Die Kampfmittelbeseitigungsstelle befasst sich beispielsweise mit Blindgängern und noch nicht explodierten Kampfmitteln. Wer eine solche Munition findet, sollte gleich die Polizei oder die Kampfmittelbeseitigungsstelle informieren, Abstand von der Fundstelle halten und keinesfalls selber die gefährlichen Fundstücke zur Dienststelle bringen.

Zweifelsohne ist es nicht angenehm, sich in Gegenwart explosiver Mischungen zu befinden, über deren Beschaffenheit man nicht genau Bescheid weiß. Oft kommt die Angst dazu, in eine gewaltverherrlichende Ecke gestellt zu werden und sich unbewusst strafbar gemacht zu haben und möchte deshalb lieber anonym bleiben. Dennoch sollte man den spontanen Impuls unterdrücken, die Patronen ins Auto zu laden und einfach irgendwo zu entsorgen. Zum einen kommt man bei einer eventuellen Verkehrskontrolle in arge Bedrängnis, wenn man unerlaubt Munition transportiert, und andererseits beginnt ansonsten der Kreislauf wieder von vorne und der nächste Finder hat dasselbe Problem. Sollten spielende Kinder der nächste unbesonnene Finder sein, kann es möglicherweise nicht ganz so glimpflich ablaufen.

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