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Modelabel gründen - das sollten Sie dabei beachten

Mode unter dem eigenen Label kreieren - ein Traumjob mit einigen Hindernissen.
Mode unter dem eigenen Label kreieren - ein Traumjob mit einigen Hindernissen.
Was ist eigentlich ein Modelabel? Im ursprünglichen Sinn ist mit dem eingedeutschten Begriff „Label“, das an der Ware angebrachte Etikett gemeint, aus dem sich Informationen zum Produkt und Hersteller entnehmen lassen. Heute wird der Begriff „Label“ aber auch synonym zur „Marke“ verwendet. Ein Modelabel ist also grundsätzlich eine Modemarke. Um ein Modelabel zu gründen, muss man sich sowohl mit den beruflichen Qualifikationen und Kontakten als auch mit dem Markenrecht auseinandersetzen. Außerdem sind für die erfolgreiche Gründung eines Modelabels Startkapital und Rücklagen oder ein laufendes zusätzliches Einkommen, unbedingt notwendig.

Was Sie benötigen:

  • Kreativität und Talent – aber das allein reicht leider nicht aus!
  • Eine fundierte Ausbildung – idealer Weise Ausbildung/Studium Modedesign
  • Fachspezifisches KnowHow in der Textilindustrie
  • Berufliche Praxis
  • Branchenspezifische Kontakte
  • Fundiertes Wissen zur Existenzgründung
  • Juristische Unterstützung oder genaue Kenntnis des Markenrechts und der Markenpflege
  • Organisations-, Planungs- und Verkaufstalent
  • Kapital
  • Viel Enthusiasmus und Idealismus ;)

Bisher klingt es, als sei die Gründung eines Modelabels gar nicht realisierbar? So ist es nicht! Aber es gibt wirklich eine Menge dabei zu beachten. Demnach muss vorausgesetzt werden, dass Sie ein kreativer und talentierter Mensch sind und Ihr eigenes Modelabel gründen möchten, um sich selbst zu verwirklichen und daraus Kapital zu schlagen.

Notwendige Voraussetzungen für Ihr Modelabel schaffen

  • Um marktorientiert arbeiten zu können, benötigen Sie ein solides Fachwissen, dass über geübtes Schneidern und Zeichnen von Modefigurinen hinausgeht, sodass Sie sicher mit den Fachbegriffen der Textilindustrie sowie den Grundkenntnissen über Herstellung, Färben, Drucken, Veredelung von Stoffen etc. umgehen können.
  • Sollten Sie hier noch nicht sicher sein, empfiehlt es sich durch Seminare, Schule oder ein komplettes Studium erst ein Mal die Voraussetzungen für eine spätere Selbstständigkeit zu schaffen.
  • Neben den Universitäten bieten auch eine ganze Reihe von Modefachschulen Möglichkeiten für talentierte Quereinsteiger. Hier empfiehlt sich die Recherche im Internet über Voraussetzungen, Einschreibefristen und die unterschiedlichen Anforderungen an die Bewerbungsmappe.

Gründung Ihres Labels

  • Wenn Sie bereits die notwendigen beruflichen Qualifikationen erworben haben, sollten Sie sich unbedingt ein fundiertes Wissen zur Existenzgründung aneignen, bevor Sie Ihr eigenes Modelabel ins Leben rufen. Es gibt einiges in Sachen Organisation, Planung, Rechtssicherheit und letztlich finanziellen Voraussetzungen zu beachten.
  • Die Seite des BMWi bietet viele hilfreiche Informationen, Checklisten und Seminare.
  • Auch die Bundesagentur für Arbeit hält auf Ihrer Internetseite hilfreiche Downloads und Links bereit und Sie erfahren außerdem, unter welchen Voraussetzungen Sie hier einen Gründungszuschuss erhalten können.

Rechtssicherheit für Ihr Modelabel

Ist auch diese Hürde genommen, sollten Sie sich eingehend mit dem Markenrecht und den Voraussetzungen zur Anmeldung Ihrer Marke vertraut machen.

  • Jetzt müssen Sie entscheiden, ob Sie Ihr Modelabel für Deutschland, die EU oder international schützen lassen wollen. Das Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA) stellt auf seiner Seite eine Vielzahl von Informationen hierzu sowie die Vordrucke und Kosten der unterschiedlichen Anmeldemöglichkeiten zur Verfügung.
  • Beim DPMA können Sie Ihre Marke in das Register eintragen lassen, wenn Ihre Anmeldung die gesetzlichen Schutzvoraussetzungen erfüllt. Sie müssen allerdings selbst sicherstellen, dass Ihre Marke nicht bereits identisch oder ähnlich eingetragen ist, da der Inhaber einer älteren Marke einen Widerspruch gegen Ihre jüngere Marke einlegen kann, sodass Ihre Marke ggf. wieder gelöscht wird und Sie die Rechte daran verlieren. Auch Abmahnungen, die schnell mehrere Tausend EURO betragen können, sind hier möglich und sollten unbedingt vermieden werden.
  • Bevor Sie Ihre Marke eintragen lassen, ist es jedoch unerlässlich, dass Sie eine genaue Recherche durchführen oder durchführen lassen, sofern es Ihre finanziellen Mittel erlauben. Denn ganz gleich, ob Sie Ihre Marke für Deutschland, die EU oder international anmelden möchten, müssen Sie bei der Recherche nicht nur die nationalen deutschen Marken, sondern auch die europäischen Gemeinschaftsmarken sowie die international registrierten Marken berücksichtigen.
  • Sie können die Recherche selbst durchführen. Hierzu bietet die DPMA Zugang zu verschiedenen Datenbanken. Zudem sollten Sie auch in Internetsuchmaschinen, Telefonverzeichnissen, Handelsregistern, Titelschutzanzeigern und Branchen-/Produktverzeichnissen nach identischen oder ähnlichen Namen suchen. Die Eigenrecherche ist aber sehr aufwendig und es bleibt immer eine Restunsicherheit, ob man tatsächlich alle Möglichkeiten der Ähnlichkeit überprüft und ausgeschlossen hat. Es empfiehlt sich daher eine kompetente Beratung durch einen fachlich versierten Anwalt. Entsprechende Ansprechpartner und Kanzleien, die sich auf die Markenanmeldung spezialisiert haben, finden Sie im Internet.
  • Ist Ihre Marke endlich eingetragen, sollten Sie Ihrerseits monatlich überprüfen, ob Ihre Marke und damit Ihre eigenen Rechte durch Dritte verletzt werden. Das ist zwar aufwendig, dient aber der Qualitätssicherung und somit dem Renommee Ihrer Marke. Auch diese Aufgabe kann man durch kompetente Kanzleien erledigen lassen. Die Kosten richten sich hier nach dem Umfang des Markenschutzes und ggf. nach Aufwand, wenn Ihre Rechte gegenüber Dritten zu vertreten sind.

Wenn auch kaum über Mode geschrieben wurde, jetzt haben Sie Ihr Modelabel gegründet und können mit der eigentlichen Arbeit beginnen.

Bleibt nur Ihnen Inspiration, gute Kontakte und andauernden Erfolg zu wünschen!

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