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Mini-Kuh - Informatives

Jersey-Rinder gehören zu den kleineren Rassen.
Jersey-Rinder gehören zu den kleineren Rassen.
Gehören Sie zu den Menschen, die Kühe mögen? Sie haben ein großes Grundstück und würden nur zu gern selber ein paar Rinder halten, aber die typischen Rassen sind Ihnen zu groß, zu unhandlich oder zu teuer im Unterhalt? Dann sollten Sie über eine Mini-Kuh nachdenken. Verschiedene Rinderrassen bleiben klein und sind beliebte Liebhabertiere.

Kleinwüchsige Rinderrassen

  • Die kleinste Rinderrasse der Welt ist das Dahomey-Rind. Diese Tiere werden nur 80 - 105 cm groß und wiegen 170 - 350 kg. Es handelt sich um eine Rasse, die ursprünglich aus Afrika stammt und von jeher als Mini-Kuh gezüchtet wird. Wirtschaftlich hat das Dahomey-Rind praktisch keine Bedeutung. Die Tiere werden zur Landschaftspflege und als Liebhabertiere gehalten. Eine ihrer Besonderheiten ist die blaue Zunge.
  • Das Dexter-Rind ist die kleinste europäische Rinderrasse. Diese Tiere sind 96 - 111 cm groß. Die Rasse stammt aus Irland und gilt als Zweinutzungsrasse, die Milch und Fleisch liefern kann. Auch zur Landschaftspflege wird sie gerne eingesetzt. Da die Tiere sehr robust sind, werden sie häufig extensiv gehalten.
  • Jersey-Rinder gehören mit ca. 125 cm Größe bei weiblichen Tieren ebenfalls zu den kleineren Rinderrassen. Die Kühe geben im Durchschnitt 6000 Liter Milch. Zwar kann das nicht mit der Leistung der größeren Milchrinderrassen mithalten, doch aufgrund des hohen Eiweiß- und Fettgehalts der Milch wird diese besser bezahlt. Jerseys gelten als freundliche, umgängliche Rinder.
  • Auch Zwergzebus sind mit 80 - 130 cm Größe extrem klein. Wie auch andere Zeburassen haben sie einen typischen Buckel. Diese Mini-Kühe stammen aus Asien und sind sehr robust. In Europa werden sie nicht nur zur Landschaftspflege gehalten, sondern auch aufgrund ihres Fleisches, denn dieses gilt als Delikatesse.

Mini-Kühe durch spontane Mutationen

Um eine Mini-Kuh zu erhalten, ist eine gerichtete Zucht notwendig. Dabei kann der Fortschritt langsam vorangehen, indem nach und nach selektiert wird. Es gibt aber auch Fälle, in denen eine einzelne spontane Mutation zum Zwergwuchs führt. Solche Mutationen können in allen Rassen vorkommen. Dabei unterscheidet man zwischen dem proportionierten und dem unproportionierten Zwergwuchs.

  • Beim proportionierten Zwergwuchs hat der Beobachter den Eindruck, dass es sich um ein normales Tier der entsprechenden Rasse handelt, das einfach nur sehr klein geraten ist. Alle Körperteile sind im gleichen Verhältnis verkleinert. Diese Mini-Kühe haben häufig keine gesundheitlichen Probleme.

  • Ein Rind mit unproportioniertem Zwergwuchs sieht so aus, als wäre sein Körper ungleichmäßig geschrumpft. Zum Beispiel hat der Körper fast eine normale Größe, die Beine sind jedoch extrem kurz. Umgekehrt können auch Rumpf und / oder Hals im Verhältnis zu kurz sein. Diese Tiere haben oder entwickeln in den meisten Fällen schwerwiegende gesundheitliche Probleme wie Verknöcherungen, Knorpelschäden oder Verwachsungen der inneren Organe.

Meist ist es nicht möglich, durch Spontanmutationen entstandene, proportionierte Zwergrinder als Liebhabertiere zu erwerben, da man dieser Fälle gar nicht gewahr wird. Diese Tiere werden häufig gemästet und geschlachtet, da sie nicht zu einem normalen landwirtschaftlichen Betrieb passen.

Die Mini-Kuh in der Wissenschaft

In der Vergangenheit wurden verschiedene Mutationen für Zwergwuchs identifiziert, die bis zu ihrer Entdeckung mehr oder weniger große Probleme in der Rinderzucht verursachten. In der Regel werden diese Mutationen rezessiv vererbt.

  • Bei amerikanischen Angusrindern traten immer wieder Mini-Kühe auf, weshalb mit viel Energie an dem Thema geforscht wurde. Die ursächliche Mutation innerhalb des PRKG2-Gens verkürzt das entstehende Proteinprodukt
  • Auch in Brahman-Rindern wurde eine Mutation entdeckt, die zu einem proportionierten Zwergwuchs führt, bei dem die Tiere nur 70 % ihrer normalen Größe erreichen. Hier liegt die Veränderung in einem Wachstumshormon-Gen (GH).
  • Bei zwergwüchsigen Deutschen-Holstein-Rindern wurde eine verringerte Bildung des Wachstumsfaktors IGF1R festgestellt.
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