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Matheschwäche - den Test mit Ihrem Kind vorbereiten

Matheschwäche kann ein Kind belasten.
Matheschwäche kann ein Kind belasten.
Eine Matheschwäche lässt sich mit einem Test gut feststellen. Für die betroffenen Kinder ist es oft eine quälende Situation, zu spüren, dass sie im Fach Mathe nicht die gewünschten Noten erreichen. Deshalb ist es unbedingt notwendig, dass Sie Ihrem Kind Unterstützung zusichern und ihm den Test hinsichtlich seines Zwecks erklären. Denn mit einer Erklärung, warum sie im Fach Mathe ihre Ziele nicht erreichen, können Kinder damit dann besser umgehen.

Eine Matheschwäche wird auch Dyskalkulie genannt

  • Matheschwäche, bzw. eine Rechenschwäche, ist auch unter dem Namen Dyskalkulie oder Arithmasthenie bekannt. Dieses systematische Lernversagen im fundamentalen, mathematischen Lernbereich lässt sich durch einen Test nachweisen. Oft kumulieren noch andere mathematische Lerndefizite mit einer Dyskalkulie. Deshalb ist es notwendig, den Test frühzeitig genug durchzuführen.
  • Kinder mit einer Matheschwäche haben Probleme im Zahlenverständnis und Mengenbegriff. Aufbauende Mathematikaufgaben werden nicht verstanden, weil bereits das grundlegende arithmetische Verständnis fehlt. Kinder mit einer Dyskalkulie versuchen, mathematische Aufgaben nach ihrer subjektiven Logik zu lösen, wodurch, wie der Test nachweist, regelmäßig systematisch gleiche Fehlertypen auftreten.
  • Es gibt ICD-Klassifikationen der Weltgesundheitsorganisation, die u. a Matheschwäche als "Teilleistungsschwäche" auflistet (ICD-10). Damit wird deutlich, dass die Dyskalkulie nicht auf mangelnde Begabung, Intelligenz oder logisches Denken zurückzuführen ist, sondern nur einen spezifischen Lernbereich betrifft.
  • Untersuchungen zufolge soll bei 6,6 % der Schüler eine Matheschwäche vorliegen. Noch immer wird bei vielen Schülern die Rechenschwäche nicht erkannt, sodass vermutet werden muss, dass die Zahl der Schüler mit einer Dyskalkulie deutlich höher liegt. Gegen eine Matheschwäche hilft kein Üben, denn sie ist nicht zu beheben.

So erkennen Sie die Matheschwäche ohne Test

Bevor Sie Ihr Kind einem Test unterziehen, prüfen Sie zunächst durch Beobachtung, ob sich Hinweise auf eine Matheschwäche ergeben. Nachfolgende Hinweise können zwar vereinzelt, in der Regel aber in Kombination auftreten. Grundsätzlich kann von einer Rechenschwäche nur ausgegangen werden, wenn die Symptome regelmäßig auftreten. In dem Fall sollten Sie die zuständige Lehrperson konsultieren.

  • Beobachten Sie, ob Ihr Kind seine Rechenaufgaben grundsätzlich nur unter Zuhilfenahme seiner Finger oder eines anderen Anschauungsmaterials zu lösen vermag. Prüfen Sie, wie oft sich Ihr Kind immer wieder um eine Stelle verrechnet und ob es auch dann erneut zu zählen beginnt, wenn es im Grunde nur eine Stelle der vorherigen Aufgabe abzuziehen bräuchte, z. B. 6 + 5 = 11, 6 + 4 = 10.
  • Schauen Sie, ob Ihr Kind Rechenoperationen systematisch nutzt oder nicht. D. h. erkennt Ihr Kind Rechenzusammenhänge, wie z. B. 3 + 5 = 8 und 8 - 5 = 3? Fallen Ihrem Kind dekadische Transfermöglichkeiten auf, wie z. B. 5 + 3 = 8 und 15 + 3 = 18? Kinder mit einer Matheschwäche würden immer wieder aufs Neue nachrechnen.
  • Bei einer Matheschwäche werden Sie beobachten können, dass Ihr Kind verschiedene Rechenarten ständig verwechselt und sich sowohl bei Subtraktions- als auch Additionsaufgaben verrechnet. Oft dauert der Rechenweg bei den Betroffenen zu lange. D. h. prüfen Sie, wie Ihr Kind 15 - 14 errechnet. Bei einer Matheschwäche beginnt es, zunächst 10 - 10 und anschließend 5 - 4 zu rechnen, anstatt logisch zu folgern.
  • Viele Rechenaufgaben werden von Kindern mit einer Matheschwäche nach einem subjektiven Prinzip und Verständnis gelöst, wie z. B. 20 + 20 = 400, und nicht selten vertauschen diese Kinder die Zahlen, sodass aus 45 eine 54 wird. Dadurch verändern diese Kinder den Stellenwert der Zahlen und errechnen z. B. 40 + 35 = 93 ( 4 + 5 = 9 und 0 + 3 = 3 ).
  • Das Einmaleins lernen die Kinder oft nur auswendig und stolpern, wenn sich die Rechenaufgabe plötzlich verändert, wie z. B. 8 x 8 = 64; 8 x 7 = 56; 64 - 8 können sie dann nicht aufsagen und beginnen mit den Fingern neu zu rechnen. Die 0 wird als Zahl oder als Ziffer nicht erkannt und die Kinder rechnen z. B. 300 : 3 = 1.
  • Auch bei x-Aufgaben können Kinder mit einer Matheschwäche den Platzhalter nicht errechnen. Prüfen Sie, ob Ihr Kind z. B. x - 5 = 6 errechnen kann. Textaufgaben können Kinder mit einer Matheschwäche oft nicht nachvollziehen und die Antworten passen oft nicht zu den Fragen.
  • Prüfen Sie bei Ihrem Kind, wie es mit Mengen und Größen umgehen kann, schon der praktische Umgang mit Strecken, Zeiten und Gewichten fällt einem Kind mit Matheschwäche sehr schwer, denn es fehlt ihm das zeitliche und räumliche Vorstellungsvermögen.

Machen Sie Ihrem Kind Mut

  • Wenn Sie bei Ihrem Kind durch Beobachtung eine Matheschwäche festgestellt haben, sollten Sie das Gespräch mit der zuständigen Lehrperson suchen. Klären Sie mit der Lehrkraft, wer einen qualifizierten Test durchführen kann und welche Möglichkeiten die Schule anbietet, Ihr Kind zu unterstützen.
  • Viele Schulen arbeiten mit unabhängigen Institutionen zusammen, die die Kinder testen, eine Diagnose erstellen und sogar eine Therapie anbieten können. Pauken und Üben wird Ihrem Kind nicht viel helfen. Eine fachlich qualifizierte Dyskalkulietherapie kann jedoch einige mathematische Defizite aufarbeiten.
  • Machen Sie Ihrem Kind Mut, sich diesem Test zu stellen und erklären Sie ihm, dass es eine Hilfe ist, zu wissen, welche Therapie die richtige ist. Vermitteln Sie Ihrem Kind, dass es auch mit einer Matheschwäche, an der man arbeiten kann, genauso gut ist wie alle anderen Kinder auch.
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