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Massentierhaltung - Pro und Contra

Massentierhaltung ist mit Tierleid verbunden.
Massentierhaltung ist mit Tierleid verbunden.
300 Millionen Tonnen Fleisch werden pro Jahr produziert. Ohne Massentierhaltung ist das unmöglich. Welche sind die Pro- und Contra-Argumente dafür?

Pro Massentierhaltung: Günstiges Fleisch und Versorgung

Bei Massentierhaltung denken Sie zurecht an Tierleid und an mit Antibiotika verseuchtes Fleisch. Die Pro-Argumente für diese Wirtschaftsform liegen im wirtschaftlichen Bereich.

Bis auf Rindfleisch ist deutsches Fleisch ein Exportschlager. Die Weltbevölkerung wächst und will versorgt werden. Hauptabnehmer von deutschem Fleisch sind die Länder China und Indien. Ohne Massentierhaltung könnten die vielen Menschen nicht mit Fleisch versorgt werden. Deutschlands industrielle Tierhaltung hält folglich die Exportwirtschaft in Schwung.

Wie auf jedem Markt finden Sie auf dem Fleischmarkt das Prinzip von Angebot und Nachfrage. Je größer das Angebot, desto günstiger sind die Preise. Durch Massentierhaltung kann viel Fleisch produziert werden, wodurch der Preis sinkt. Fleisch ist daher kein Luxusgut, das sich nur wohlhabende Menschen leisten können. Es ist wegen der niedrigen Preise zugänglich für die breite Masse.

Ein Pro-Argument für die Massentierhaltung ist, dass heutzutage kein Bauer mehr von einem kleinen Tierbestand leben kann. Massentierhaltung ermöglicht ihm eine Existenzgrundlage. Dadurch werden Arbeitsplätze erhalten, da der Bauer seinen Betrieb nicht schließen muss.

Contra-Argumente: Tierleid, Ressourcenverschwendung, Gesundheitsrisiko

Ein Contra-Argument für die Massentierhaltung ist, dass das Futter der Tiere aus Massentierhaltung mit Antibiotika und Hormonen versetzt ist. Antibiotika verhindern Infektionen und Krankheiten, die sich die Tiere ohne Antibiotika in den engen Gehegen zuziehen würden. Hormone lassen sie schnell wachsen und Fleisch ansetzen, damit sie schneller geschlachtet werden können. Beide Stoffe nehmen Sie mit dem Fleisch zu sich.

Die wachsende Weltbevölkerung braucht zum Überleben Grundnahrungsmittel. Getreide wie Weizen, Hafer, Roggen und Mais ist die Grundlage für Massentierhaltung. Tatsächlich enden 40 Prozent dieser menschlichen Grundnahrungsmittel als Tierfutter für die industrielle Fleischproduktion. Massentierhaltung ist daher ein Mitverursacher des Welthungers.

Für die Anbauflächen von Mais und Soja für das Tierfutter werden in großem Stil Wälder abgeholzt. Die Anbauflächen liegen großteils in der "Dritten Welt". Die Anbaufläche vertreibt Kleinbauern und Ansässige von ihrem Land. Das Abholzen der Wälder trägt außerdem zum Klimawandel bei.

Fleischkonsum und industrielle Tierhaltung gehen mit einem immensen Verbrauch von Wasser einher. Für ein Kilo Schweinefleisch werden zehntausend Liter Wasser verbraucht, für Rindfleisch eineinhalbmal so viel. Während die Menschen in den Industrieländern ihr Fleisch genießen, haben über eine Milliarde Menschen kein sauberes Trinkwasser zur Verfügung.

Durch Massentierhaltung ist es zu einer Überproduktion von Fleisch gekommen. Das oben genannte Pro-Argument der niedrige Preis und die allgemeine Zugänglichkeit hat eine Schattenseite. Die Menschen essen zu viel Fleisch, was die Ausbreitung von Zivilisationskrankheiten wie Bluthochdruck, Arteriosklerose und Diabetes mellitus mit sich führt. Der Wert des Fleisches sinkt materiell und ideell. Wer täglich und selbstverständlich billiges Fleisch isst, weiß dieses nicht mehr zu schätzen.

Ein wichtiges Contra-Argument gegen Massentierhaltung ist das Leid, das diese über die Tiere bringt. Schweine, Legehennen und Masthähnchen sind fühlende Geschöpfe, die Schmerz und Angst empfinden. In der Massentierhaltung werden sie zu Konsumgütern degradiert. Sie fristen ein kurzes und schreckliches Leben, oft ohne Tageslicht, auf engstem Raum zusammengepfercht und in ihrer Verzweiflung sich und ihre Artgenossen verstümmelnd. In Legebetrieben werden männliche Küken lebendig geschreddert. Dieses Leid ist eines der stärksten Contra-Argumente gegen Massentierhaltung.

Wenn Sie sich genauer mit den Zahlen vertraut machen möchten, die mit Massentierhaltung einhergehen, finden Sie Statistiken und Argumente im Fleischatlas des BUNDs.

Industrielle Tierhaltung: Segen oder Katastrophe?

Die Liste der Contra-Argumente für Tierhaltung in Massenbetrieben ist aufgrund von sozialen, ökologischen und ideologischen Gesichtspunkten deutlich länger als die Liste der Pro-Argumente. Massentierhaltung bringt mehr Leid auf die Welt als billiges Fleisch auf dem Weltmarkt Nutzen. In der folgenden Tabelle finden Sie die Argumente gegenübergestellt:

Tierleid

Pro Massentierhaltung Contra Massentierhaltung
Billiges Fleisch Mit Antibiotika und Hormonen verseuchtes Fleisch
Exportwirtschaft Welthunger durch Getreideanbau für Futter
Existenz der Bauern Abholzung der Wälder für Futteranbau
Arbeitsplätze Immenser Wasserverbrauch
  Zivilisationskrankheiten durch hohen Fleischkonsum
  Tierleid
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