Alle Kategorien
Suche

Maschendrahtzaun - die Montage geht so

Da guckt sie durch den Maschendrahtzaun.
Da guckt sie durch den Maschendrahtzaun.
Spätestens seit Stefan Raab sollte neben dem "Knallerbsenstrauch" auch der "Maschendrahtzaun" für niemanden mehr ein Fremdwort sein. Aber abgesehen vom Spaßfaktor über die entsprechenden Nachbarschaftsstreitigkeiten ist ein Maschendrahtzaun natürlich vor allem eine der verschiedenen Möglichkeiten, ein eigenes Grundstück von öffentlichen Wegen und/oder dem Nachbargrundstück abzugrenzen. Die Montage eines solchen Zauns kann mit handwerklichem Geschick und dem entsprechenden Material und Werkzeug in Eigenregie erledigt werden.

Was Sie benötigen:

  • Pfosten
  • Bodenhülsen
  • Streben
  • Schellen
  • Spanndraht
  • Drahtspanner
  • Drahthalter
  • Blitzbeton
  • Vorschlaghammer
  • Gummihammer
  • Einschlaghilfe
  • Wasserwaage
  • Schraubenschlüssel
  • Drahtschneider
  • ggf. bebilderte Anleitung

So wird Ihr Maschendrahtzaun kein Stein des Anstoßes

Bevor Sie mit der Montage Ihres Maschendrahtzauns beginnen, ist nicht nur das Besorgen des entsprechenden Materials und aller notwendigen Werkzeuge wichtig. Zunächst sollten Sie sicher sein, dass Ihr geplanter Bau entsprechend aller örtlichen und rechtlichen Gegebenheiten in Ordnung geht.

  • Achten Sie genau auf die Grundstücksgrenzen. Nachbarschaftsstreit ist vorprogrammiert, wenn Sie Ihren Zaun falsch setzen. Genauso verhält es sich mit Grundstücksgrenzen zum öffentlichen Raum. Richten Sie sich nach dem Grundbuchauszug und messen Sie lieber einmal mehr als zu wenig nach.
  • Achten Sie auf die Höhe Ihres Maschendrahtzauns. Es gibt in den Landesbauämtern Maßgaben (üblich ist z. B. bei öffentlichen Grenzen nicht höher als ein Meter, bei privaten Grenzen nicht höher als zwei Meter - wenn Sie den Zaun ohne Genehmigung errichten möchten). Wenn Sie sich unsicher sein sollten, fragen Sie in Ihrem örtlichen Bauamt besser nach.

Und so funktioniert die Montage

Am besten machen Sie sich vor Beginn der Montagearbeiten einen genauen Grundstücksplan, in den Sie alle Maße eintragen, damit Sie das benötigte Material errechnen können. Denn hierbei ist es durchaus von Belang, ob eine Zaunseite sehr lang ist (dann müssen Sie nämlich neben den seitlichen Stützstreben in den Ecken noch weitere Stützen einfügen) oder ob Sie eher kurze Strecken haben.

  1. Der Abstand zwischen den Zaunpfosten sollte idealerweise 1,80 Meter betragen. Aber in Ordnung geht meist auch noch ein Abstand von bis zu 2,50 Meter. Gehen Sie bei der Berechnung von den Ecken aus und legen gleichmäßige Abstände fest. Benutzen Sie eine Richtschnur, um den genauen Zaunverlauf zu markieren und markieren Sie an diesem entlang entsprechend die Fundamentlöcher. 
  2. Die Zaunpfosten müssen fest im Boden verankert werden. Hier kann die Montage durch Einbetonieren geschehen (ca. 30 x 30cm, 60 - 80cm tief ausheben). Einfacher und schneller geht es aber mit Bodeneinschlaghülsen. Diese werden mit einer passenden Einschlaghilfe bis zum Erdboden in die Erde hineingetrieben. Die Senkrechte kontrollieren Sie zwischendurch mittels einer Wasserwaage, indem Sie den Pfosten immer mal wieder testweise in die Hülse stellen und nachmessen, ob die Hülse im Lot ist.
  3. Achten Sie beim Einsetzen der Pfosten (Gummihammer) darauf, dass Sie die Spanndrahthalter (jeweils drei Stück: oben, mittig, unten dicht überm Boden) in die gleiche Richtung zeigend angebracht haben. Wenn Sie das Material für Ihren Maschendrahtzaun im Baumarkt kaufen, dann können Sie alles passend im Set erwerben und so sicher gehen, dass alle Einzelteile zueinanderpassen.
  4. Die jeweils ersten und letzten Pfosten sowie die Eckpfosten erhalten Drahtspanner (mit Schellen an den Pfosten zu befestigen). Zudem müssen sie vor dem Verspannen der drei Spanndrähte noch mit Stützstreben versehen werden. Dafür gibt es entsprechende, an die Pfosten montierbare Platten, an die dann die Streben geschraubt werden. Auch diese müssen gut im Boden verankert werden. Hier funktioniert das Ausgießen eines Fundamentlochs mit Blitzbeton am besten. Wichtig: Erst wenn der Beton gut getrocknet ist, sollten Sie weiterarbeiten.
  5. Schneiden Sie die drei Spanndrähte zu (ca. 10 cm zugeben), befestigen Sie den Draht jeweils am ersten Pfosten im Drahtspanner, führen ihn durch die Spanndrahthalter der folgenden Pfosten des Maschendrahtzauns und befestigen ihn dann am gegenüberliegenden Drahtspanner. Spannen Sie den Draht mit einem Schraubenschlüssel, bis er nicht mehr weiter als ca. 2 cm nach unten drückbar ist, also möglichst straff sitzt. So verfahren Sie mit allen drei Drähten.
  6. Mit einer Spannstange, die Sie senkrecht durch die erste Reihe des Maschengeflechts ziehen, können Sie den Zaun am ersten Pfosten fixieren, indem Sie die hinten an den Schellen befindlichen Haken nutzen. Dann wickeln Sie den Maschendraht entlang der Zaunpfosten ab, schneiden ihn zu und befestigen ihn am Ende ebenfalls.
  7. Abschließend haken Sie den Maschendraht mit Klammern Masche für Masche am oberen und unteren Spanndraht ein. In der Mitte kann der Abstand der Befestigungsstellen etwas größer sein. Das Einhaken erleichtert eine spezielle Drahtbefestigungszange.

Die Montage eines Maschendrahtzauns ist von einem halbwegs talentierten Handwerker gut zu bewerkstelligen. Wichtig ist, vorher zu planen, Mengen und Zubehör richtig auszurechnen und dann sehr genau zu arbeiten. Hilfreich kann auch eine bebilderte Anleitung aus dem Internet oder von den verschiedenen Baumärkten sein. Die Pfosten müssen in gerader Linie und im Lot fest im Boden verankert stehen. Die Drähte müssen fest verspannt werden, der Maschendraht gleichmäßig und fest mit den Drähten verklammert sein. Dann werden Sie lange Zeit Freude an Ihrem Maschendrahtzaun haben. Und einem freundlichen Schwatz mit dem Nachbarn über den Zaun hinweg - ohne Streitereien - steht dann auch nichts mehr im Wege.

Teilen: