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Magnete entmagnetisieren - physikalisches Prinzip und Anwendungsmöglichkeiten

Schwebebahn mit Magnettechnik
Schwebebahn mit Magnettechnik © Klaus-Uwe_Gerhardt / Pixelio
Magnete sind in unserem Alltag ein fester Bestandteil. Von der Pinnwand im Büro bis zur Antriebstechnik in Schwebebahnen haben sie ihren Platz. Hier erfahren Sie Wissenswertes über das physikalische Prinzip und wie Sie Magnete entmagnetisieren können.

Was Sie benötigen:

  • Eisennagel
  • Stricknadel
  • Magnete
  • Kupferdraht
  • 4,5-V-Batterie

Physikalisches Grundwissen über Magnete

  • Ein ferromagnetischer Stoff, wie z. B. Eisen, wird magnetisch, wenn sich ziemlich viele Elektronen der Atome in eine Richtung ausrichten. Die einzelnen Elektronen haben dabei - wie der Magnet - einen positiven und einen negativen Pol.
  • Sie können dies selbst ausprobieren. Wenn Sie einen Magnet mehrmals immer in der gleichen Richtung an einer Stricknadel entlangziehen, werden Sie feststellen, dass die Stricknadel selbst zum Magnet wird.
  • Diese Magnetwirkung wird von selbst nicht mehr verschwinden. Es gibt aber Möglichkeiten, die Nadel wieder zu entmagnetisieren.

So können Magnete entmagnetisiert werden 

Um einen magnetisierten Stoff wieder zu entmagnetisieren, muss die Struktur der Elektroden wieder durcheinandergebracht werden. Sie können das mit drei verschiedenen Methoden erreichen:

  • Durch eine mechanische Belastung können Sie das Gefüge des Magneten durcheinanderbringen. Schlagen Sie die magnetisierte Nadel mehrmals auf die Tischkante und Sie werden sehen, dass die Nadel ihre anziehende Kraft verliert.
  • Sie können das Gefüge auch durch Erhitzen verändern. Erhitzen Sie die Magnete über die sogenannte Curie-Temperatur. Nach dem Abkühlen werden diese ebenfalls ihre magnetische Wirkung verloren haben.
  • Wenn Sie die Magnete in ein starkes, entgegengesetztes Magnetfeld legen, werden Sie den gleichen Erfolg wie bei den ersten beiden Methoden haben. Hierfür muss aber das Gegenfeld eine bestimmte Stärke, die sogenannte Koerzitivfeldstärke erreichen.

Magnetisieren und Entmagnetisieren von Magneten mit Strom 

Sogenannte Elektromagnete bestehen aus einem Eisenkern, der viele Male mit einem Draht umwickelt ist. Der Draht befindet sich hierbei nicht im Kontakt mit dem Kern. Er befindet sich meistens in einer drahtumwickelten Spule, durch die Strom geleitet wird.

  • Die Magnetisierung des Eisenkerns erfolgt hier wiederum durch die Ausrichtung der Elektroden. In der Spule entsteht durch den durchfließenden Strom ein Magnetfeld, das durch den Kern verstärkt und gelenkt wird.
  • Sie können dieses Prinzip selbst ausprobieren: Wickeln Sie einen ca. 2 m langen isolierten Kupferdraht um einen Eisennagel und schließen die Drähte an eine 4,5-V-Batterie an. Sie werden feststellen, dass der Nagel magnetisch wird.
  • Wird der Stromkreis unterbrochen, wird der Nagel wieder entmagnetisiert.
  • Die Möglichkeit, dass man die Magnete mit einem Schalter ein- bzw. ausschalten kann, wird in vielen Techniken, wie z. B. Magnetbremse, Elektromotoren oder der Magnetschwebetechnik verwendet.

Vorteile dieser Techniken sind, dass kein oder nur ein sehr geringer Verschleiß an den Bauteilen entsteht, da sie kaum miteinander kontaktieren. Die Energieverluste durch Reibungskräfte minimieren sich ebenfalls.  Die einzige Berührung der Teile kann entstehen, wenn die Magnete entmagnetisiert sind.

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