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Leder weich machen mit Hausmitteln

Leder weich machen - Hausmittel dafür verwenden1:41
Video von Laura Klemke1:41

Die Frauen der Inuit haben das Leder der Stiefel ihrer Männer gekaut, um es weich zu machen. Es gibt aber auch angenehmere Hausmittel dafür.

Gründe, wieso Leder hart wird

Um es gleich klarzustellen: Durch Kauen bekommen Sie nur gefrorenes Leder weich. Im hiesigen Klima wird das Material nicht hart, weil es gefriert. Dafür sind andere Faktoren verantwortlich.

Alter und Austrocknung machen das Leder hart und spröde. Besonders wenn ein Schuh nass wurde, wird er anschließend oft hart. Fast tödlich kann es sein, wenn Sie das Material waschen. Alles, was Fett und Feuchtigkeit entzieht, macht es hart. 

Ist eine sogenannte Verleimung eingetreten, können weder Hausmittel noch andere Mittel das Leder retten. Es ist nicht nur hart, sondern auch durch Hitze kleiner geworden. Weich bekommen Sie das Leder mit Hausmitteln zwar schon noch, aber nicht mehr gedehnt. Aus diesem Grund dürfen Sie nasses Leder nicht der Wärme aussetzen und müssen es aufspannen oder bewegen.

Hausmittel, die das Material weich machen

1. Mischung anrühren. Mischen Sie einen Liter kalkfreies Wasser mit einem halben Teelöffel Salz. Falls Sie Harnstoff im Haus haben, mischen Sie einen Teelöffel dieser Substanz zusätzlich unter.

Wasser mit Salz mischen
Wasser mit Salz mischen © Laura Klemke

2. Leder anfeuchten. Befeuchten Sie das Leder mit dieser Flüssigkeit. Verwenden Sie bei Rauleder eine Sprühflasche. Glattleder können Sie auch mit einem Lappen benetzen.

Leder anfeuchten
Leder anfeuchten © Laura Klemke

3. Richtig trocknen. Halten Sie das Leder beim Trocknen in Bewegung. Lederkleidung wie eine Lederjacke trocknet am besten an einem windigen, nicht sonnigen Tag auf der Leine. Lederschuhe sollten Sie zum Trocknen anziehen und darin herumlaufen. Wenn Sie dies nicht mögen, walken Sie das Leder von Zeit zu Zeit durch.

Leder bewegen bis es trocken ist.
Leder bewegen bis es trocken ist. © Laura Klemke

4. Pflege auftragen. Reiben Sie das Leder mit Babyöl, Lederpflege oder Schuhcreme ein. Verwenden Sie für Rauleder nur Lederpflegemittel, die für diese Lederart geeignet sind.

Pflegeprodukt auftragen.
Pflegeprodukt auftragen. © Laura Klemke

Tipps zur richtigen Materialpflege

Ohne Feuchtigkeit können Sie Leder nicht weich machen. Wenn Sie empfindliches Anilin- oder Rauleder nicht mit Wasser benetzen möchten, setzen Sie es Wasserdampf aus. Ein paar Dampfstöße aus dem Dampfbügeleisen reichen bei kleineren Lederteilen. Eine Lederjacke hängen Sie idealerweise ins Bad, während Sie duschen.

Denken sie daran, Leder ist die Haut von Tieren, die durch Gerbung haltbar gemacht wurde. Haut braucht Fett, um geschmeidig zu bleiben. Reiben Sie Ihren Schuh aber nicht mit Speiseöl ein, dieses wird ranzig. Hautlotion und Babyöl leisten gute Dienste.

Vorsicht: Jedes Hausmittel und jede Lederpflege kann Flecken hinterlassen. Testen Sie die Produkte immer an einer unauffälligen Stelle. Lederfett oder Cremes jeder Art sind für Rau- und Anilinleder ungeeignet.

Übrigens Leder ist nach dem Gerben leicht sauer. Im Laufe der Zeit verliert es an Säure. Reiben Sie es mit weißem Essig ein. Das frischt die Farbe auf und pflegt zusätzlich. Auf diese Weise bekommen Sie auch Salzränder an Schuhen weg.

Egal, welche Methode Sie anwenden, wichtig ist, dass Leder bewegt wird. Die Bewegung transportiert die Feuchtigkeit und die Fette tief in das Material. Ihr Schuh aus Leder kann nicht weich werden, wenn die Feuchtigkeit und die Pflege nicht eindringen.