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Leckeres aus Wildobst - Rezepte zum Nachmachen

Herb-fruchtig in der Küche - Vogelbeeren
Herb-fruchtig in der Küche - Vogelbeeren © Waldili / Pixelio
Die wilden Früchte aus der Natur bergen wahre Geschmackserlebnisse. Mal herb, mal süß, lassen sie sich zu allerlei Köstlichkeiten verarbeiten. Versuchen Sie es doch auch einmal mit Rezepten für Wildobst.

Zutaten:

  • für Schlehen mit Rum:
  • 300 g Schlehen
  • 1 Vanilleschote
  • 100 g Kandiszucker
  • 0,7 l Rum (54 %)
  • für Kornelkirschen-Gelee:
  • 2 kg Kornelkirschen
  • 500 ml Wasser
  • 500 g Gelierzucker 2:1
  • für Vogelbeer-Marmelade:
  • 1 kg Vogelbeeren
  • 1/4 l naturtrüber Apfelsaft
  • 1 kg Gelierzucker 1:1
  • 2 EL Zitronensaft

Wildobst wird in der Küche immer noch viel zu selten verwendet. Entweder, weil gar nicht bekannt ist, dass sich viele Früchte, die in der feien Natur wachsen, in der Küche verwenden lassen oder es ranken sich Ammenmärchen darum, die abschreckend wirken. Vogelbeeren, auch Ebereschen genannt, zum Beispiel sind entgegen einer weit verbreiteten Meinung nicht giftig. Sie können daraus eine herbfruchtige Marmelade herstellen, die sich als Brotaufstrich ebenso gut eignet wie als I-Tüpfelchen zu Wildgerichten. Im gekochten Zustand sind die Beeren - ebenso wie der schwarze Holunder - völlig unbedenklich. Zu Likör, Marmelade oder Gelee verarbeiten lassen sich die meisten Wildobstarten, unter anderem Holunder, Eberesche, Schlehen, Kornelkirschen, Felsenbirnen und natürlich die vitaminreichen Hagebutten. Bereichern Sie Ihren Speiseplan um die kleinen Schätze aus der Natur.

Schlehen mit Rum ansetzen

Schlehenschnaps oder Schlehenlikör können Sie auf verschiedene Weise zubereiten. Der Ansatz mit hochprozentigem Rum wird den blauen Beeren allerdings am meisten gerecht.

  1. Geben Sie 300 Gramm gewaschene und von den Stielen befreite Schlehenbeeren in ein großes Glas.
  2. Fügen Sie eine längs aufgeschnittene Vanilleschote sowie 100 Gramm Kandiszucker hinzu.
  3. Gießen Sie eine Flasche (0,7 Liter) 54prozentigen Rum dazu.
  4. Lassen Sie die Mischung drei Monate an einem kühlen und dunklen Ort ziehen.
  5. Danach seihen Sie den Likör durch einen Filter oder ein Tuch ab und füllen ihn in Flaschen.
  6. Lassen Sie den Likör mindestens zwei bis drei Monate nachreifen, bevor Sie ihn genießen. Übrigens: Die verbliebenen Beeren müssen Sie nicht wegwerfen. Genießen Sie sie zu Eis oder Pudding oder geben Sie sie in Ihren Rumtopf.

Kornelkirschen-Gelee kochen

Bei den Kornelkirschen ist der Kern im Vergleich zum umgebenden Fruchtfleisch sehr groß. Verwenden Sie deshalb die Kirschen im Ganzen und bereiten Sie daraus ein Gelee zu.

  1. Geben Sie zwei Kilo Kornelkirschen mit einem halben Liter Wasser in einen Topf.
  2. Lassen Sie das Ganze etwa eine Stunde köcheln und seihen Sie danach durch ein Tuch ab. (Einfacher geht es mit einem Dampfentsafter.)
  3. Messen Sie 750 ml Saft ab und mischen Sie ihn in einem hohen Topf mit 500 Gramm Gelierzucker 2:1.
  4. Kochen Sie das Gelee wie auf der Packung angegeben und füllen Sie es dann in heiß gespülte Twist-off Gläser ab. Drehen Sie die Gläser für zehn Minuten auf den Kopf, um ein Vakuum herzustellen. Danach wieder umdrehen, sonst klebt das Gelee am Deckel fest!

Vogelbeer-Marmelade herstellen

Vogelbeeren werden am besten nach dem Frost geerntet, weil sie dann weniger herb sind. Sie können die gepflückten Beeren aber auch in der Gefriertruhe frosten, bevor Sie sie weiter verarbeiten. Die Beeren einer Gartenform, der Mährischen Eberesche, enthalten fast keine Bitterstoffe und können direkt verwendet werden.

  1. Wiegen Sie ein Kilo Vogelbeeren mit Dolden ab.
  2. Waschen Sie die Beeren und zupfen Sie sie danach von den Dolden.
  3. Geben Sie die Beeren mit einem Viertelliter naturtrüben Apfelsaft in einen Topf und kochen Sie die Mischung so lange, bis die Beeren weich genug sind. Sie werden beim Kochen leicht schrumpelig, die Schale platzt auf, wenn Sie die Beeren mit der Gabel zerdrücken wollen.
  4. Stellen Sie die Mischung bis zum Erkalten zur Seite und pürieren Sie die Beeren dann mitsamt dem Saft. Es entsteht ein breiiges Mus.
  5. Dieses mischen Sie mit einem Kilo Gelierzucker 1:1 sowie zwei Esslöffeln Zitronensaft und kochen es auf.
  6. Sobald das Mus Blasen wirft, kochen Sie es noch maximal zwei Minuten weiter und füllen es dann in Gläser ab.

Wildobst ernten - der richtige Zeitpunkt

  • Vogelbeeren sind erntereif, wenn sie sich von orange zu rot verfärben. Schlehen und Holunder haben eine dunkelblaue, fast schwarze Farbe. Hagebutten können ab August geerntet werden. Es macht aber auch nichts, wenn sie bei späterer Ernte schon etwas weich sind.
  • Schlehen und Vogelbeeren sollten etwas Frost abbekommen, damit sie weniger herb schmecken. Wenn Sie die Beeren nach der Ernte in der Tiefkühltruhe zwischenlagern, erzielen Sie denselben Effekt.
  • Kornelkirschensträucher müssen Sie gut im Auge behalten, denn sonst sind die Vögel schneller als Sie und es wird nichts mit dem Geleevorrat.

Übrigens: Selbst Gemachtes aus Wildobst eignet sich prima als Geschenk, das garantiert gut ankommt. Ernten Sie deshalb lieber mehr, als Sie für den eigenen Bedarf brauchen. Und jetzt viel Spaß beim Ausprobieren.

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