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Kunststoff streichen - so gelingt's

Weiße Plastikmöbel sehen selten ansehnlich aus.
Weiße Plastikmöbel sehen selten ansehnlich aus. © Jan_Tornack / Pixelio
Kunststoff ist langlebig und meist besonders günstig in der Anschaffung. Mit der Optik hapert es bei Plastikmöbeln jedoch gewaltig. Den langweiligen Accessoires ein farbenfrohes Aussehen zu verleihen, erweist sich in vielen Fällen als schwierig bis unmöglich. So bekommen Sie das Streichen dennoch hin.

Was Sie benötigen:

  • Nassschleifpapier
  • Schleifpapier
  • Haftgrund für Kunststoffe
  • Decklack
  • Kunststoffreiniger
  • Pinsel/Schaumstoffrolle/Sprühpistole

Nicht jeder Kunststoff kann lackiert werden

Möbel, Autobestandteile, Küchenfronten und PC-Hüllen werden oft aus Kunststoff gearbeitet. Ansehnlich sind diese Elemente jedoch nur selten.

  • Viele Kunststoffe können Sie nicht neu lackieren. Dazu gehört etwa Polypropylen (PP), aus diesem werden meist Gartenmöbel hergestellt. Die farbliche Beschichtung kann nur vom Hersteller verändert und neu aufgetragen werden. Selbst mit Haftgrund können Sie die Farbe anschließend abziehen wie eine Haut.
  • Auch Polyethylen (PE) sowie PVC-Mischungen können Sie in der Regel nicht streichen.
  • Vor einer Behandlung müssen Sie also herausfinden, aus welchem Kunststoff Ihre Möbel oder Accessoires gearbeitet sind. Schauen Sie dazu auf den Materialstempel oder sehen Sie sich im Internet nach baugleichen Modellen um. Hier finden Sie die Materialzusammensetzung.
  • Auch für die Auswahl des Lacks und Haftgrunds sollten Sie wissen, welches Material vorliegt. Gehen Sie hier ohne Vorkenntnisse ans Werk, kann Ihr Möbel unwiderruflich beschädigt werden. Lassen Sie sich im Fachhandel beraten, welches Produkt zu Ihrem Möbel passt.

Plastikmöbel richtig streichen

Vor dem Streichen sollten Sie eine Lackprobe an einer unsichtbaren Stelle durchführen.

  1. Reinigen Sie den Kunststoff zunächst gründlich. Nutzen Sie einen auf das Material abgestimmten Kunststoffreiniger, Alkohol oder Silikonentferner. Verwenden Sie fusselfreie Tücher zum Reinigen.
  2. Anschließend rauen Sie die Oberfläche mit Nassschleifpapier (circa 400 bis 600 Körnung) oder trocken mit einer 180 Körnung an.
  3. Reinigen Sie das Stück erneut gründlich.
  4. Tragen Sie nun einen Haftgrund für Kunststoffe auf. Er verhindert, dass die Oberfläche durch die im Lack enthaltenen Lösungsmittel angegriffen wird. Entsprechend des Materials ist hier eine Kombination aus Lack und Haftvermittler oder ein Zweikomponentenharzlack die beste Wahl. Wenn Sie Autobestandteile oder stark in Mitleidenschaft gezogene Oberflächen streichen wollen, ist ein 2-in-1-Produkt mit Kunststofffüllern eine gute Wahl. So wird die Oberfläche geglättet. Bei größeren Schäden sollten Sie diese mit Kunststoff-Spachtelmasse behandeln.
  5. Nach dem Trocknen schleifen Sie die Oberfläche erneut, diesmal mit trockenem Schleifpapier mit einer feinen Körnung.
  6. Tragen Sie den Decklack mit Pinsel oder Schaumstoffrolle auf. Ästhetischer und sauberer wird das Ergebnis mit einer Sprühpistole. Je nach dem zu behandelnden Stück müssen Sie eventuell eine zweite Schicht Decklack auftragen.
  7. Für einen schönen Glanz und eine bessere Haltbarkeit können Sie zum Schluss noch eine Schicht Klarlack auftragen.
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