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Kreuzotter - wissenswerte Informationen zur Giftschlange

Kreuzotter im Gras
Kreuzotter im Gras © Udo_Nowak / Pixelio
Die Kreuzotter ist eine in Deutschland vorkommenden Giftschlange. In ihrem Fall ist es also berechtigt, wenn Sie vor der Schlange Respekt haben und lieber Abstand halten. In den meisten Fällen achtet die Schlange jedoch selbst auf diesen Abstand.

Eine Kreuzotter flieht lieber, als dass sie einen Menschen angreift. Dennoch ist in ihrer Nähe Vorsicht geboten. Fühlt sich das Tier in die Enge getrieben, beißt es zu. Ihr Biss ist sehr schmerzhaft und vor allem giftig.

Lebensweise der Kreuzotter

  • Kreuzottern (Vivera berus) ernähren sich von kleinen Säugetieren, meistens Mäusen und von Eidechsen sowie Fröschen. Sie leben eher in kühlen und feuchten Regionen und haben ein großes Verbreitungsgebiet. Über weite Teile Europas bis weit in den Norden hinein ist die Kreuzotter anzutreffen. Die Schlange erscheint auf Fotos häufig größer als sie ist. Exemplare mit einer Länge über 50 Zentimeter sind jedoch selten. 
  • Die Paarung der Tiere erfolgt im Frühjahr, also im April oder Mai, nachdem die erste Häutung im Jahr vollzogen ist. Im Körper der Weibchen entwickeln sich die Eier so weit, dass die Schlange lebend gebärend ist (ovovivipar). Dadurch wurde ihre Verbreitung bis hoch in den Norden möglich. Etwa 5 bis 15 Jungtiere erblicken in unseren Breiten zwischen August und Oktober das Licht der Welt. Im hohen Norden überwintern die schwangeren Weibchen und gebären ihre Jungen erst im Frühjahr.
  • Etwa ab Ende Oktober oder Anfang November suchen sich die Tiere einen geschützten Ort für die Winterruhe. Es kommt vor, dass sich gleich mehrere Schlangen an einem Unterschlupf zusammenfinden. Die Männchen erwachen dann bereits im Februar oder März, je nach Witterung, immer etwa zwei bis drei Wochen vor den Weibchen. Leider nimmt der geeignete Lebensraum für Kreuzottern immer mehr ab. Die Tiere sind in Deutschland daher streng geschützt.

Sinnesleistungen der giftigen Schlange

  • So wie alle Schlangen verfügen auch unsere heimischen Arten über besondere Sinnesleistungen. Am interessantesten ist ihre bewegliche und gespaltene Zunge in Verbindung mit dem Jabkobschen Organ. Dieses ist ein hochempfindliches Geruchsorgan. Das Züngeln ist ohne Öffnen des Maules möglich und fängt die Duftstoffe ein. 
  • Die Augen von Schlangen sehen unterschiedlich gut. Sie gelten als starr, was so nicht ganz stimmt. Nacht- und dämmerungsaktive Tiere können ihre Pupillen verengen und erweitern. Die Augen sind getrennt voneinander beweglich. Ein Augenlied fehlt den Schlangen jedoch. Die Hornhaut über dem Auge wird mit gehäutet. 
  • Alle Schlangen nehmen kleinste Boden- und Wasserschwingungen war. Daher kommt es, dass Sie eine Kreuzotter nur selten zu Gesicht bekommen. Diese hat Ihre Schritte längst wahrgenommen und sucht lieber einen Unterschlupf, als anzugreifen.
  • Als sechster Sinn der Schlangen wird die Fähigkeit angesehen, mithilfe von Wärmerezeptoren bereits geringe Temperaturunterschiede wahrzunehmen. Diese sitzen im Grubenorgan zwischen Auge und Nase. Das macht es der Kreuzotter möglich, auch bei Dunkelheit warmblütige Tiere zu jagen. Sie kann der Wärmespur einer Maus folgen und finden auf diese Art auch den Bau der Mäuse. Trotz dieser Fähigkeit sind Kreuzottern eher tagaktive Tiere. Nur bei großer Hitze verlegen sie die Jagd in die Abendstunden.

Allein die Tatsache, dass Kreuzottern im Laufe ihres Lebens unzählige Mäuse verschlingen, jedoch ausgesprochen selten einen Menschen beißen, zeigt, dass den Schlangen oft Unrecht getan wird, wenn man diese nur mit Abneigung als böse und hinterhältig betrachtet.

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