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Krähen: Ansammlung - Informatives

So sieht man sie häufig: Krähen sind gesellige Vögel.
So sieht man sie häufig: Krähen sind gesellige Vögel.
"Eine Krähe kommt selten alleine." - Dieser Spruch wird Ihnen vielleicht schon in den Sinn gekommen sein, wenn Sie im Garten oder auf einem Spaziergang Krähen gesehen haben. Eher selten sieht man die schwarzen Vögel alleine, meistens trifft man sie in der Gruppe bzw. im Schwarm an. Doch warum eigentlich - aus welchem Grund kommt es zu diesen Ansammlungen von Krähen? Dafür gibt es mehrere Erklärungen.

Krähen sind sehr gesellige und soziale Vögel

  • Nicht nur Krähen, sondern alle Rabenvögel sind als sehr gesellige und soziale Vögel bekannt.
  • Ganz besonders trifft das auf die Saatkrähe zu, die man das ganze Jahr über in größeren Ansammlungen sieht. Auch die Rabenkrähen tun sich gerne zu mehreren bzw. zu größeren Gruppen zusammen, das aber - im Gegensatz zur Saatkrähe - nur außerhalb der Brutzeit. Ab der Brutzeit, die ungefähr Ende März beginnt, verpaaren sich die Vögel und verteidigen ihre Reviere auch gegen Artgenossen.
  • Lediglich junge Rabenkrähen bzw. diejenigen, die keinen Partner oder Brutplatz gefunden haben, sammeln sich zu sogenannten Nichtbrüterschwärmen. Sie sind oft in Jungvogelgruppen gemeinsam unterwegs und kommen auch im Sommer zu Schlafgemeinschaften zusammen.
  • Haben Rabenkrähen jedoch einen Partner gefunden, bleiben sie diesem meist ihr Leben lang treu. Auch Freundschaften werden zwischen den Vögeln geschlossen.
  • Es kommt sogar vor, dass die schwarzen Vögel ihr Futter miteinander teilen. Eigentlich sind sie jedoch Futterneider: Hat ein Vogel einen besonderen Leckerbissen erbeutet, muss er gut aufpassen - meist sind schon Artgenossen in der Nähe und versuchen, ihm die Beute abzujagen.
  • Rabenvögel haben außerdem einen hohen Spieltrieb, auch beim spielerischen Necken und Kräftemessen in der Gruppe kann man sie häufig beobachten.

Vogel-Ansammlungen: Wie Schwärme schützen

  • Saatkrähen sind als Koloniebrüter bekannt. Anders als die Rabenkrähen bleiben sie auch während der Brutzeit in größeren Ansammlungen zusammen. Das Brüten in Kolonien sorgt dafür, dass Vögel und Nester besser gegen Feinde geschützt sind. Das hat mehrere Gründe: Die Tiere beobachten gemeinsam, sind wachsamer und können sich gegenseitig warnen, sobald ein Feind gesichtet wird. Greift ein potenzieller Feind die Kolonie an, schlägt man ihn mit vereinten Kräften in die Flucht.
  • Man spricht vom Konfusionseffekt, der es dem Jäger schwer macht, seine Opfer in einer größeren Gruppe bzw. einem großen Schwarm zu erbeuten. Die große Zahl an Tieren verwirrt ihn und es fällt ihm schwer, sich auf ein bestimmtes Opfer zu fixieren.
  • Rabenvögel können immer wieder dabei beobachtet werden, wie sie versuchen, Greifvögel zu vertreiben. Gelingt das einem Tier nicht alleine, kommen ihm die Artgenossen zu Hilfe.
  • Engen Zusammenhalt pflegen Saat- und Rabenkrähen auch an ihren Schafplätzen bzw. in ihren Schlafgemeinschaften, die sich ab dem Spätsommer bilden. Dabei kann es zu Ansammlungen von bis zu 100.000 Tieren kommen. Diese Schlafkolonien dienen nicht nur dem Schutz durch die Gruppe, sondern waren ursprünglich auch eine Anpassung an den ehemaligen Lebensraum, die baumarme Landschaft der Steppe.

Vielleicht haben Sie manchmal den Eindruck, dass in Deutschland einfach eine Überbevölkerung an Krähen herrscht. Doch der Schein trügt: Die großen Schwärme und Ansammlungen der schwarzen Vögel treten meist in den Herbst- und Wintermonaten auf. Dabei handelt es sich in der Regel aber nicht um einheimische Tiere, sondern um Durchzugs- und Überwinterungsgäste aus nördlicheren Regionen.

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