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Kopfmilben - Beachtenswertes

Milben auf der Kopfhaut können Juckreiz auslösen.
Milben auf der Kopfhaut können Juckreiz auslösen.
Juckreiz auf der Kopfhaut und ekzemartige Hautveränderungen in Nacken und Gesicht können ein Hinweis auf den Befall mit Kopfmilben sein. Welche Milbenarten den Menschen befallen können und wie man die Plagegeister wieder los wird, erfahren Sie hier.

Zu den häufigsten Kopfmilben gehört die Krätzmilbe

Der Kopf des Menschen kann von einer ganzen Reihe verschiedener Milbenarten befallen werden. Dazu gehören die Krätz-, Herbstgras-, Haarbalg- und Talgdrüsenmilben.

  • Die Krätzmilbe, auch Skabies oder umgangssprachlich „Krätze“ genannt, breitet sich immer dort aus, wo viele Menschen unter schlechten hygienischen Bedingungen auf engem Raum zusammenleben. Aber auch in geordneten Verhältnissen können Sie sich mit der Krätzmilbe infizieren, wenn Ihr Immunsystem zum Beispiel durch eine schwere Erkrankung darniederliegt.
  • Die Krätzmilbe wird durch intensiven, längeren Körperkontakt von Mensch zu Mensch übertragen. In der Familie sind vor allem Säuglinge und Kleinkinder und deren Mütter einem erhöhten Risiko ausgesetzt, d. h. sie können sich gegenseitig anstecken. Als Infektquelle kommt für Sie auch der intensive Umgang mit pflegebedürftigen Personen infrage. Die Übertragung durch Kleidung, Bettwäsche oder Gebrauchsgegenstände spielt eine eher untergeordnete Rolle.
  • Die Milben tummeln sich bei Ihnen als Erwachsener überwiegend an der Innenseite der Handgelenke, den Fingerzwischenräumen und Fußrändern, bei Männern auch gerne im Genitalbereich. Innerhalb einer befallenen Familie weisen Säuglinge und Kleinkinder oft den ausgeprägtesten Milbenbefall auf, speziell auf Kopfhaut und im Gesicht.
  • Krätzmilben sind mikroskopisch klein, Sie können sie nicht mit bloßem Auge erkennen. Der Befall mit den Milben kann zu einem intensiven, insbesondere in der Nacht auftretenden Juckreiz führen, sodass die Kinder sich die Haut aufkratzen. Die kleinen Kratzwunden können sich infizieren und zu eitrigen Hautveränderungen führen.
  • Einen Krätzmilbenbefall können Sie nicht mit Hausmittelchen erfolgreich bekämpfen, sondern muss vom Hautarzt mit speziellen, verschreibungspflichtigen Medikamenten behandelt werden. Die Diagnose stellt er durch mikroskopische Untersuchungen.

Krabbelalarm durch Tiermilben

Auch Ihre Haustiere wie Katzen, Hunde, Nagetiere und Vögel können eine böse Überraschung bereithalten und Sie mit Milben infizieren.

  • Die Tiermilben verirren sich durch engen Kontakt auf Ihre Haut. Bei den Kontaktstellen dürfte es sich in erster Linie um die Hände handeln, mit denen man sich natürlich durch die Haare fährt, sodass die Milben sich gelegentlich auch mal auf der Kopfhaut tummeln können.
  • Der Befall mit Tiermilben führt typischerweise zu einem intensiven, fast quälenden Juckreiz, der Sie schnell merken lässt, dass irgendetwas nicht stimmt.
  • Eine spezielle Behandlung beim Menschen ist jedoch nicht erforderlich, da die Milben sich nicht auf der menschlichen Haut vermehren können. Allerdings sollten Sie Ihr Haustier beim Tierarzt vorstellen, damit es als Infektquelle entsprechend behandelt und von den Milben befreit werden kann.
  • Während der Herbstzeit können Sie sich an Gräsern, Sträuchern und Büschen mit der Herbstgrasmilbe infizieren, die durch Öffnungen der Kleidung wie zum Beispiel Hosen- und Ärmelbund schlüpft und sich beim Erwachsenen gerne dort aufhält, wo die Kleidung dem Körper eng anliegt. Bei Säuglingen und Kleinkindern wird allerdings auch gerne die Kopfhaut befallen. Um die Milben wieder los zu werden, ist eine spezielle medikamentöse Behandlung durch den Hautarzt erforderlich.

Kopfmilben im engeren Sinne sind die Haarbalg- und Talgdrüsenmilben

  • Die Besiedlung der Haut mit Haarbalg- und Talgdrüsenmilben ist etwas ganz Normales, sie gehören zur Normalflora Ihrer Haut. Mit den Milben wird man nicht geboren, die Besiedlung mit ihnen beginnt aber bereits im Säuglingsalter mit dem ersten Mutter-Kind-Kontakt.
  • Normalerweise richten diese Milben, die in Haarfollikeln und Talgdrüsen Ihrer Kopf- und Gesichtshaut vorkommen, keinen Schaden an.
  • Sollten Sie jedoch an einer schweren Erkrankung leiden, die Ihrem Immunsystem stark zusetzt wie zum Beispiel einer HIV-Infektion oder sich einer Chemotherapie unterziehen müssen, kann die Normalflora der Haut durcheinandergeraten, sodass die Kopfmilben die Oberhand gewinnen.
  • Der krankhafte Befall mit diesen Kopfmilben kann zu entzündlichen Veränderungen der Haut führen, die teilweise etwas jucken und typischerweise die Wangen, Kinn und Stirn betreffen können.
  • Die Diagnose kann nur von einem erfahrenen Hautarzt gestellt werden, da die Hautveränderungen nicht typisch sind und mit anderen Hauterkrankungen gerne verwechselt werden. Die Behandlung erfolgt mit speziellen Antibiotika, die entweder lokal aufgetragen oder geschluckt werden müssen.
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