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Kontinentalsystem - Historisches

Der französische Kaiser Napoleon Bonaparte führte das Kontinentalsystem ein.
Der französische Kaiser Napoleon Bonaparte führte das Kontinentalsystem ein.
Die Geschichte von Napoleon Bonaparte werden Sie bestimmt im Schulunterricht gehabt haben. Dabei fiel unter anderem der Begriff des "Kontinentalsystems", das von Napoleon durchgesetzt wurde und schlussendlich verheerende Folgen für Frankreich hatte.

Napoleons Versuch eines Wirtschaftskrieges

Anfang des 19. Jahrhunderts waren die Großmächte Großbritannien und Frankreich erbitterte Feinde, was Sie wahrscheinlich bereits daher kennen, dass die Franzosen nur ungern Englisch lernen bzw. sprechen. 

  • Im Oktober 2005 kam es dann zu einer entscheidenden Seeschlacht zwischen den beiden Ländern. Diese Schlacht von Trafalgar im Süden Spaniens war verheerend für die französische Seeflotte, die dabei quasi vollständig zerstört wurde.
  • Napoleon verlor dadurch nicht nur seine militärische Schlagkraft und seinen Plan zur Invasion auf diverse Inseln. Vielmehr war Frankreich auch in seinem Schifffahrtshandel stark eingeschränkt, während der britische Handel einen erneuten Aufschwung erhielt.
  • Deshalb entschied sich Napoleon, Großbritannien nicht militärisch anzugreifen, sondern wirtschaftlich zu isolieren und somit massiv zu schädigen. Sie können dies als eine Form des Wirtschaftskrieges bezeichnen. 
  • Mit den sogenannten "Berliner Diskret" im November 1806 verhängte Napoleon eine Landblockade von britischen Waren, welche er als "Le système continental", also "Kontinentalsystem" bezeichnete. Daraufhin wurden unter anderem britische Waren beschlagnahmt und Händler festgenommen. 
  • Dadurch sollte nicht nur die Position von Großbritannien geschwächt werden, sondern im Gegenzug auch gleich noch die französische Wirtschaft gestärkt bzw. zumindest erst einmal geschützt werden, was als Protektionismus bezeichnet wird.
  • Das Kontinentalsystem wurde dabei nicht nur auf die französischen Gebiete angewendet, sondern Napoleon versuchte zudem meist militärisch den Druck auf andere Länder wie beispielsweise Russland zu erhöhen, damit diese dem System beitraten, was grundsätzlich auch bei fast allen Ländern funktionierte.

Folgen des Kontinentalsystems 

Das Ziel Napoleons, Großbritannien in wirtschaftliche Nöte zu bringen, schlug fehl und schadete eher Frankreich. 

  • So konnte Großbritannien während des Kontinentalsystems neue Absatzmärkte gewinnen (bspw. in Nordamerika) bzw. generell seinen Absatzhandel über die Schifffahrt ausbauen. 
  • Zudem unterstütze den auf Kontinentaleuropa immer stärker werdenden Schmuggel von britischen Waren, sodass diese weiterhin ihren Absatz fanden. 
  • Zwar konnten Teil der französischen Wirtschaft Fortschritte verzeichnen (bspw. die Textilindustrie), allerdings herrschte ansonsten in Kontinentaleuropa extremer Mangel an britischen Waren, was zu Unzufriedenheit und Unruhen führte. 
  • Vor allem Russland war davon betroffen, da das Land eng mit der britischen Wirtschaft verbunden war. Deshalb wurden die Häfen Ende 1810 wieder für britische Schiffe geöffnet, was Napoleon als Vertragsbruch sah und dermaßen erzürnte, dass er daraufhin seinen Russland-Feldzug plante und im Juni 1812 mit 600.000 Soldaten nach Russland zog. 
  • Wie Sie sicherlich wissen, war dieser Feldzug verheerend für Napoleon, der bereits im Dezember 1810 mit nur noch rund 20.000 Soldaten zurückkehrte. 
  • Auch danach versuchte er weiterhin das Kontinentalsystem aufrechtzuerhalten, was aber nur dazu führte, dass er sich immer mehr Feinde machte (bspw. Österreich und Preußen), die dann am 31. März 1814 in Paris einmarschierten und Napoleon zum Abdanken zwangen. 
helpster.de Autor:in
Kevin Höbig
Kevin HöbigKevin ist ein alter Hase bei HELPSTER. Als Webdesigner und Mediengestalter, der auch auf journalistische Erfahrung zurückblicken kann, beschäftigt er sich nicht nur privat mit technischen Themen. Dank seines Wissens hilft er anderen oft mit praktischen Tipps weiter.
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