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Kognitiv - eine anschauliche Erklärung in Bezug auf sportliche Aktivitäten

Dieser Bewegung geht kognitives Kopfkino voraus.
Dieser Bewegung geht kognitives Kopfkino voraus.
Kognitive Leistungsfähigkeit ermöglicht es dem Menschen, sich eine Vorstellung von der Welt und sich selbst zu machen. Es ist ein Grundvermögen, um Wünsche und Meinungen zu entwickeln, Wissen zu erlangen und Erfahrungen zu sammeln. Im Sport ist diese Fähigkeit neben körperlicher und geistiger Fitness eine Grundvoraussetzung, um neue Bewegungsabläufe zu erlernen.

Was bedeutet kognitiv?

  • Der Begriff „kognitiv“ leitet sich von dem lateinischen Verb „cognoscere“ ab, das mit „erkennen“ oder „erfahren“ übersetzt wird und auf das Substantiv „Kognition“ von lateinisch „cognitio“ für Erkennen verweist.
  • Unter Kognition versteht man im Allgemeinen das Wahrnehmungs- und Erkenntnisvermögen eines Menschen. Damit ist die vom Gehirn gesteuerte Informationsverarbeitung gemeint und mithin alle Denk- und Wahrnehmungsprozesse.
  • Einfach gesagt bedeutet kognitiv, dass Sie Umwelteindrücke aufnehmen und mental verarbeiten, abspeichern, analysieren, ordnen und interpretieren. Auf diese Weise erlangen Sie Wissen, Erfahrungen, Vorstellungen, Wünsche und Meinungen - sowohl bewusst als auch unbewusst.  
  • Zu den kognitiven Fähigkeiten, über die jeder Mensch verfügt, zählen unter anderem Wahrnehmung, Aufmerksamkeit, Erkennen, Wiedererkennen (Erinnern), Urteils- und Lernfähigkeit, Kreativität, Imagination und Abstraktionsvermögen. Sie ermöglichen es Ihnen, sich in der Umwelt zu orientieren.

Neue Bewegungen mittels kognitiver Vorstellungsübung lernen

  • Die kognitive Leistungsfähigkeit in diesem Sinne können Sie sich im Sport zunutze machen, um neue Bewegungsabläufe zu erlernen. Hierbei spielt die Imagination, das Vorstellungsvermögen, eine zentrale Rolle.
  • Bewegungsabläufe können Sie, bevor Sie diese tatsächlich ausführen, zuvor mit Vorstellungsübungen gedanklich durchspielen. Dieses Kopfkino ist an sich nichts Besonderes, weil Sie das bereits tun, seit Sie denken können, zum Beispiel wenn Sie „Was wäre wenn“-Szenarien imaginieren. Im Sport können Sie diese Methode, die mentales Training genannt wird, bewusst einsetzen.
  • Hierzu müssen Sie zunächst die Bewegung, die Sie lernen wollen, sehen, damit Sie eine Vorstellung davon haben, wie Sie abläuft. Wiederholtes Beobachten stärkt den Eindruck und Sie verstehen den Bewegungsablauf.
  • Um dieses Erkennen oder Verstehen zu festigen, spielen Sie den Bewegungsablauf immer und immer wieder in Ihrer Vorstellung durch und verbalisieren das gesamte Szenario.
  • Wenn Sie beispielsweise einen Handstand üben wollen, könnte die kognitive Vorstellungsübung mit dem Durchsprechen der Bewegung in etwa so aussehen: „Zuerst strecke ich die Arme nach oben und hebe mein rechtes Bein zu einem Schritt an. Ich setze es auf, beuge meinen Oberkörper nach vorn und setze die Arme auf dem Boden auf. Sogleich ziehe ich meine Beine mit Schwung nach oben, stütze mich mit den Armen und bleibe im Handstand stehen usw.“
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