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Kleine schwarze Würmer - so werden Sie den portugiesischen Tausendfüßler im Garten wieder los

Tausendfüßler sind schwer wieder loszuwerden.
Tausendfüßler sind schwer wieder loszuwerden. © Frank_Hollenbach / Pixelio
Plötzlich sind sie überall: kleine, schwarze Würmer, die nachts in ganzen Invasionen über Ihren Garten und sogar Ihr Haus herfallen. Der portugiesische Tausendfüßler wird in Deutschland zur Plage. Wie also werden Sie ihn aus Ihrem Garten wieder los?

Fakten rund um den schwarzen Tausendfüßler

  • Um die drei Zentimeter ist der portugiesische "Megaphyllum unilineatum" groß, bei Tag bekommt man ihn so gut wie nie zu Gesicht, an den Pflanzen hinterlässt er seine Bissspuren und wo er sich auch aufhält, bleibt ein penetrant verbrannter Geruch zurück. Riecht es in Ihrem Garten also streng, finden Sie überall kleine schwarze Würmer und sind Ihre Pflanzen hier und da angeknabbert, so können Sie davon ausgehen, dass die Tausendfüßlerplage auch Ihren Garten befallen hat.
  • Der starke Geruch der Insekten hängt dabei mit ihren Wehrdrüsen zusammen. Befinden sich die Tiere in Gefahr, geben sie giftiges Benzochinon ab, das wieder andere Tausendfüßler anlockt. Zerquetschen Sie einen der Schädlinge, dann ist es fast wie mit Medusas Köpfen: Kaum drehen Sie sich um, sind ihm zwei weitere nachgefolgt. Zudem begünstigt ihr widerwärtiger Geruch die Vermehrung der Tiere in einem weiteren Sinne: Weil er scheinbar genauso übel schmeckt, wie er riecht, hat der Tausendfüßler kaum natürliche Feinde.
  • Damit Sie wissen, was Sie da eigentlich in Ihrem Garten haben: Der wirbellose Tausendfüßler ist eines der ältesten Lebewesen der Erde und gliedert sich in über 10.000 Einzelarten auf. Eine davon ist der portugiesische, der in Deutschland immer mehr zur Plage wird. Dieses Faktum hängt vor allem mit den immer milderen Wintern, den immer wärmeren Sommern und, als Folge dessen, den immer günstigeren deutschen Bodenverhältnissen zusammen.

So bekämpfen Sie die kleinen Würmer

  • Eine mögliche Strategie, um die kleinen schwarzen Würmer in Ihrem Garten zu bekämpfen, bietet Malerklebeband. Wenn Sie es mit der klebenden Seite nach oben um Terrasse und Haus herum befestigen, so kann das ein weiteres Vordringen der Tausendfüßler verhindern. Vollständig ausschließen, dass Sie es einfach überlaufen, lässt sich aber nicht, weil der Klebstoff auf dem Band ziemlich zackig trocknet und die Barriere so an Sinn verliert.
  • Eine zweite Art Barriere bietet sich an: So können Sie theoretisch zumindest um die Terrasse und das Haus eine niedrige Mauer aus Ziegeln aufbauen. Das kann nett aussehen und die Tausendfüßler für einige Zeit aufhalten; die Mauer zu bewältigen kostet sie im besten Fall zumindest ein paar Stunden. Wichtig ist dabei, dass Sie immer am Morgen überprüfen, ob sich kleine schwarze Würmer vor, auf und an der Mauer befinden. Werden Sie fündig, so können Sie sie einsammeln und aus Ihrem Garten schaffen.
  • Vielerseits wird davon ausgegangen, dass der Tausendfüßler wie die meisten Insekten durch Licht angezogen wird. Um den Befall in Ihrem Garten zu reduzieren, sollten Sie am besten alle Lichtquellen wegschaffen, so beispielsweise Solarlämpchen oder andere Gartenbeleuchtungen. Auch das Terrassenlicht sollte möglichst aus bleiben. Schaden zumindest kann dieser Versuch, die Schädlinge loszuwerden, nicht.
  • Ähnlich rät es sich, das Kompostieren einzuschränken. Der portugiesische Tausendfüßler wird nämlich meist vom Kompostgeruch angezogen. Das ist deshalb so, weil er sich von kompostierten Lebensmitteln ernährt. Stellen Sie das Kompostieren in Ihrem Garten also ein, so wirkt Ihr Grundstück im besten Falle weniger anziehend auf das Insekt.
  • Zu Pestiziden sollten Sie nicht unbedingt greifen. Das hat einen ganz einfachen Grund: Wenn Sie die Insekten wirklich loswerden wollen, so müssen Sie die Schadstoffe derart flächendeckend verteilen, dass es nicht nur Ihrem Garten, sondern sogar Ihrer Gesundheit schaden kann. Die kleinen schwarzen Würmer sind nämlich überall und sie vermehren sich derart schnell, dass die chemische Bekämpfung an ausgewählten Stellen nicht wirklich Abhilfe schafft.
  • Eine Alternative zum Pestizideinsatz bietet sich Ihnen dennoch. So können Sie einen Schuss Frosch-Orangen-Reiniger in Leitungswasser auflösen und Ihren Garten flächig damit einsprühen. Zumindest bei Ameisen führt der Orangengeruch dazu, dass die Insekten die Orientierung verlieren.
  • Da die kleinen schwarzen Würmer sich mit dem Garten oft nicht begnügen, sondern ins Haus vorzudringen versuchen, sollten Sie an Ihren Fenstern, wenn noch nicht geschehen, doch unbedingt Fliegengitter anbringen.

Am Ende bleibt zuzugeben: Obwohl man sich in Deutschland schon um 1900 mit Tausendfüßlerplagen konfrontiert sah, ist bis heute keine wirklich zuverlässige, umweltfreundliche Methode bekannt, um die kleinen Würmer dauerhaft zu verbannen. Kann Ihnen also nur viel Glück gewünscht werden; im schlimmsten Falle müssen Sie sich wohl irgendwie mit den Insekten arrangieren oder das Land kurzweilig verlassen.

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