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Klavierstücke für den Anfangsunterricht - Empfehlungen

Wenn die Musik dem Schüler gefällt, macht das Üben gleich viel mehr Spaß.
Wenn die Musik dem Schüler gefällt, macht das Üben gleich viel mehr Spaß.
Im Klavierunterricht sind Sie stets mit einer schier unerschöpflichen Auswahl an Noten konfrontiert. Doch welche Literatur ist für den jeweiligen Schüler die richtige? Entdecken Sie hier anhand von einigen Empfehlungen leicht spielbare und ansprechende Stücke, die verschiedene Schwierigkeitsstufen abdecken.

"Aller Anfang ist schwer..." - nicht unbedingt!

Viele Klavierlehrer greifen auf die altbewährte Methode zurück, Ihren Schülern zunächst eine Klavierschule zu präsentieren. Diese hat den Vorteil, dass sie neben schönen Stücken auch technische Übungen und Erklärungen zur Musiklehre anbietet. Doch selbst die beste Klavierschule kann zwischendurch langweilig werden. Bringen Sie darum mit anderen Stücken Abwechslung in Ihren Unterricht.

  • Für das erste und zweite Jahr am Klavier sind die zwei Hefte "70 Tastenabenteuer mit dem kleinen Ungeheuer" sehr gut geeignet (hrsg. von Daxböck/Haas/Schneider, Edition Breitkopf). Die Stücke sind kindgerecht und farbenfroh illustriert und beinhalten am Anfang nur wenige Töne. Auf diese Weise können Sie sie auch schon in den ersten Klavierstunden verwenden. Im Zentrum stehen kurze Stücke mit außermusikalischem Bezug, die kindliche Assoziationen wecken. Gut gemacht ist besonders die enge Verbindung zwischen Inhalt und pianistischer Spieltechnik. Ein Stück, das "Wolken" heißt, wird beispielsweise mit weicherem Anschlag gespielt als ein Stück namens "Verfolgungsjagd".
  • Eine weitere Gruppe von Heften, die Sie problemlos im Anfangsunterricht verwenden können, ist das "Tastenkrokodil" (hrsg. von Haas/Salzbrunn/Schneider, Edition Breitkopf). Die Stücke sind in ihrem Charakter und ihren Inhalten mit den "Tastenabenteuern mit dem kleinen Ungeheuer" vergleichbar. Neben Eigenkompositionen tauchen hier jedoch auch kurze Originalstücke bekannter Komponisten wie Haydn, Mozart oder Schumann auf. 
  • Das "Tastenkrokodil" gibt es bisher in drei verschiedenen Varianten, so dass es vielseitig verwendbar ist. Die leichtesten Stücke stehen im ersten Heft, das einfach "Tastenkrokodil" heißt. Gibt es unter Ihren Schülerinnen möglicherweise kleine Pferdefreundinnen? In diesem Fall können Sie sie zusätzlich mit dem Heft "Pferde! Leichte Klavierstücke mit dem Tastenkrokodil" erfreuen (hrsg. von Daxböck/Schneider/Weinhandl, Edition Breitkopf). Alle Stücke in diesem Heft sind inhaltlich auf Pferd und Reiter bezogen. Sie beziehen verschiedene Spieltechniken ein, z.B. Staccato, Sprünge und ähnliches. Besonders zu empfehlen sind hier die Originalstücke berühmter Komponisten, z.B. der "Soldatenmarsch" von Robert Schumann. Neben den Pferden bleibt das liebevoll gezeichnete Tastenkrokodil auch hier stetiger Begleiter und Maskottchen.
  • Am Klavier sitzt man nicht nur allein. Vielen Schülern macht es besonderen Spaß, vierhändig zu spielen, sei es mit dem Lehrer oder mit einem Freund. In diesem Fall bietet sich das Heft "Das vierhändige Tastenkrokodil" (hrsg. von Haas/Salzbrunn/Schneider, Edition Breitkopf) an. Das "Vierhändige Tastenkrokodil" präsentiert eine bunte Mischung vielseitiger Kompositionen. Neben traditionellen Klängen kommt auch das 20. Jahrhundert hier nicht zu kurz. Besonders beliebt sind beispielsweise rhythmische und fetzige Stücke wie "Die Trommel" oder der "5-Tanten-Boogie". Falls einmal ein Vorspiel geplant ist, werden Sie in diesem Heft sicherlich etwas Passendes finden.

Klavierstücke von Anne Terzibaschitsch - Spielstücke, Übungen und vieles mehr

Anne Terzibaschitsch hat sich als Autorin verschiedenster Klavierstücke einen Namen gemacht. Neben ihrer Klavierschule "Meine allerersten Tastenträume" (Musikverlag Holzschuh), die vier Bände beinhaltet, hat sie noch zahlreiche andere Hefte herausgegeben. Sie zeichnen sich durch eine große Vielseitigkeit aus und bieten für jeden Schwierigkeitsgrad die passenden Stücke an.

  • Mit dem Titel "Tastenträume", der aus drei Bänden besteht, knüpft die Autorin nahtlos an ihre Klavierschule an. Sämtliche Stücke sind eigens von ihr komponiert und didaktisch aufbereitet. Am Schluss des Heftes finden Sie eine kurze Erläuterung, was mit jedem einzelnen Stück pianistisch geübt werden kann.
  • Obwohl es sich um Eigenkompositionen handelt, ist eine Ähnlichkeit mit berühmten anderen Stücken teils unübersehbar. Hier können Sie die Literaturkenntnisse Ihrer schon etwas fortgeschrittenen Schüler testen und mit einer Hörübung verbinden. Lassen Sie sie z.B. Beethovens "Für Elise" mit dem Stück "Melancholie" aus dem ersten Heft der "Tastenträume" vergleichen. Bestimmt wird der Schüler erstaunliche Parallelen feststellen.
  • Eine kuriose Alternative zu den "Tastenträumen" ist Terzibaschitschs Heft "Klaviermusik für eine Hand allein". Falls sich der Schüler mal einen Arm gebrochen hat, kann er auf diese Weise immer noch Klavier spielen. Doch auch als spezielles Einzeltraining für beide Hände eignen sich die klanglich sehr ansprechenden Stücke gut. In Kompositionen wie "Der kleine Paganini" oder "Tristesse" verbindet die Autorin geschickt pianistische Virtuosität mit künstlerischem Ausdruck. 
  • Neben ihren Eigenkreationen sind auch jene Klavierstücke von Terzibaschitsch für den Unterricht geeignet, die lediglich Bearbeitungen darstellen. Schöne Arrangements beliebter Stücke finden Sie beispielsweise in den jeweils zweibändigen Heften "Wunschmelodien" oder "Klassik & Pop".
  • Weihnachtslieder sind bekanntlich aus keinem Klavierunterricht wegzudenken. Trotz der unzähligen Bearbeitungen ist auch hier das Heft "Weihnachtliche Tastenträume" von Anne Terzibaschitsch eine gute Alternative. Die Autorin präsentiert eine Auswahl der beliebtesten Melodien, wobei sie neben den traditionellen Weihnachtsliedern auch moderne Melodien und Kinderlieder von Rolf Zuckowski einbezieht. Durch die leichte Spielbarkeit und die klangvollen Arrangements sind die "Weihnachtlichen Tastenträume" bei jedem Weihnachtsvorspiel eine willkommene Abwechslung.

Originalkompositionen im Anfangsunterricht

Leichte Bearbeitungen bekannter Stücke sind bei Schülern stets beliebt. Als ambitionierter Klavierlehrer möchten Sie ihnen aber sicherlich auch Originalkompositionen nahebringen. Leider sind nicht alle für den Anfangsunterricht geeignet. Es gibt jedoch empfehlenswerte Sammlungen nicht zu schwerer Stücke, die Sie problemlos verwenden können.

  • Für Schüler, die gerne vierhändig spielen, sind die "Melodischen Übungsstücke" von Anton Diabelli gut geeignet (Edition Peters). Sie bestehen ausschließlich aus nur zwei oder drei Zeilen und beschränken sich auf einen Umfang von fünf Tönen.
  • Der unterschiedliche Schwierigkeitsgrad sorgt dafür, dass schon Anfänger die ersten Stücke spielen können, aber auch Fortgeschrittene sich nicht langweilen. Schwierige Rhythmen, schnelle Notenwerte und vorzeichenreiche Tonarten sind besonders für ehrgeizige Schüler eine willkommene Herausforderung.
  • Schülern, die bereits ein paar Jahre Klavier spielen, können Sie das Heft "Toll in Moll" (hrsg. von Haas/Salzbrunn/Schneider, Edition Breitkopf) empfehlen. Wie der Name schon sagt, finden Sie hier ausschließlich Originalkompositionen in Moll.
  • Entgegen der verbreiteten Ansicht, Moll sei gleichbedeutend mit "traurig", ist hier eine ganze Bandbreite verschiedener Stimmungen vertreten. Ganz nebenbei lernen die Schüler auf diese Weise, am Klavier Gefühle wie Trauer, Wut, Verzweiflung, Sorge oder Angst auszudrücken.
  • Neben den vielseitigen pianistischen Techniken ist das Heft auch als Sammlung etlicher beliebter Klavierstücke zu empfehlen. Neben Beethovens "Für Elise" finden Sie hier auch Robert Schumanns "Knecht Ruprecht", Edward Griegs "Kobold" oder Carl Philipp Emanuel Bachs "Solfeggietto". Für viele Schüler ist es ein willkommener Anlass und eine Herausforderung, auf diese Weise Stücke berühmter Komponisten kennenzulernen.
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