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Kiwi-Pflanzen - Anbau & Pflege im eigenen Garten

Viele Kiwi-Arten können problemlos im Garten angebaut werden.
Viele Kiwi-Arten können problemlos im Garten angebaut werden.
Kiwis gehören zur Gattung Actinidia und zu den Beerenfrüchten. Wenn Sie diese Früchte anbauen möchten, sollten Sie vor allem aufs Geschlecht der Pflanzen achten, denn die meisten Sorten sind eingeschlechtlich und benötigen eine Befruchterpflanze.

Was Sie benötigen:

  • Rankhilfe

Haben Sie Platz für den Anbau dieser Frucht?

Wie bereits erwähnt, ist bei Kiwis das Geschlecht ausschlaggebend für die Bildung von Früchten. Das liegt daran, dass die meisten Sorten eingeschlechtig sind und demzufolge eine Befruchtersorte benötigen.

  • Infolgedessen brauchen Sie für den Anbau immer mindestens zwei Pflanzen. Mittlerweile gibt es auch selbst befruchtende Arten, die keine weitere Sorte benötigen. Allerdings fruchten diese trotz Blütenbildung nicht zuverlässig.
  • Da es sich bei diesen Pflanzen um starkwüchsige Schling- und Kletterpflanzen handelt, brauchen Sie ein entsprechendes Rankgerüst, an dem Sie die Triebe fixieren. Das kann ein Zaun, eine Pergola oder Ähnliches sein. Aufgrunddessen, dass der Fruchtbehang relativ schwer wird, sollten Sie auf ein besonders stabiles Rankgerüst achten.

Diese Sorten sind besonders empfehlenswert

Die ideale Kiwisorte ist die Hayward. Mit dieser klassischen Sorte haben Sie eine weibliche Pflanze, die die besten und größten Kiwis hervorbringt. Sie ist gut winterhart und ertragreich und bildet nach wenigen Jahren erstmals Früchte.

  • Nun benötigen Sie eine entsprechende Befruchterpflanze. Optimal auf die Sorte Hayward abgestimmt ist die Befruchtersorte Tomuri, die auch als großfruchtige Kiwi bekannt ist. Sie ist ebenfalls gut winterhart. Männliche Pflanzen tragen selbst keine Früchte.
  • Sehr beliebt ist auch die ertragreiche Mini-Kiwi-Sorte Weiki. Ihre Früchte sind etwas kleiner, haben eine glatte Schale und einen süß-aromatischen, leicht säuerlichen Geschmack. Sie können die komplette Frucht samt Schale verzehren. Auch diese Sorte benötigt eine Befruchterpflanze. Passende Befruchtersorten sind 'Issai' und 'Nostino'.

Sie können die Kiwi ganzjährig aussäen

Die Aussaat der Kiwifrucht ist im Haus das ganze Jahr über möglich. Sie können auch bereits vorgezogene Pflanzen im Gartenfachhandel kaufen. Selbstgeerntete Samen müssen von der glibberigen Schicht befreit werden, die sie umgibt, denn die verhindert die Keimung.

  1. Weichen Sie die Kerne am besten für etwa 1 - 2 Stunden in handwarmem Wasser ein. Danach können Sie die Fruchtfleischreste mit einem Küchenkrepp entfernen. Lassen Sie die Samen danach etwa einen Tag trocknen, bevor Sie sie aussäen.
  2. Legen Sie das Saatgut auf feuchte Anzuchterde, beispielsweise in einem Zimmergewächshaus. Drücken Sie sie nur leicht an ohne sie mit Substrat zu bedecken, denn Kiwis sind Lichtkeimer.
  3. Decken Sie das Pflanzgefäß mit Klarsichtfolie oder Glas ab und stellen es an einen hellen und warmen Platz. Entfernen Sie etwa alle zwei Tage die Abdeckung kurzzeitig, um das Substrat zu belüften.
  4. Nun dauert es bei Temperaturen von mindestens 25 Grad etwa 1-3 Wochen bis zur Keimung. Die Keimquote ist umso höher, je frischer das Saatgut war. Entfernen Sie gegebenenfalls die schwächsten Sämlinge.
  5. Hat sich das dritte Blattpaar gebildet, können Sie die Abdeckung entfernen und in kleine Töpfe vereinzeln. Achten Sie darauf, die feinen Wurzeln dabei nicht zu verletzen.

Eine gute Bodenvorbereitung ist das A und O

Vor der Pflanzung ist eine gute Bodenvorbereitung wichtig. Ist die Beschaffenheit des Bodens nicht optimal, leidet nicht nur die Pflanzengesundheit, sondern vor allem der Ertrag. Fehler, die Sie jetzt machen, sind kaum zu korrigieren.

  • Diese Pflanzen bevorzugen einen leicht sauren Boden mit einem pH-Wert zwischen 4,5 und 5,5. Um diesen Wert zu ermitteln, bietet der Handel für wenige Euro entsprechende Test-Sets an.
  • Legen Sie den Grundstock für einen Anbau bereits ein Jahr zuvor. Säen Sie auf der betreffenden Fläche tief wurzelnde Gründüngungspflanzen wie Luzerne, Ölrettich oder Ackerbohnen aus. Diese machen den Boden in Tiefen bis zu 100 Zentimeter für die Pflanzen nutzbar. Auch Dauerunkräuter wie Quecken oder Disteln lassen sich jetzt am besten entfernen. Im Nachhinein ist das relativ schwierig.

Pflanzen Sie erst nach den Eisheiligen

  • Die beste Pflanzzeit für die Kiwi ist der Frühsommer. Heben Sie ein etwa 50 Zentimeter breites und tiefes Pflanzloch aus. Mischen sie den Erdaushub mit handelsüblicher Rhododendronerde oder einem Drittel Sand und einem Drittel feuchten Torf. Bei einem bereits niedrigen pH-Wert des Bodens mischen Sie besser Kompost oder Laubwalderde unter.
  • Pflanzen Sie die Kiwi an ein bestehendes Rankgerüst oder bringen Sie bei der Pflanzung entsprechende Stützen mit an. Achten Sie bei mehreren Exemplaren auf einen Pflanzabstand von 150 - 300 Zentimeter.
  • Setzen Sie die Pflanzen so tief ein, dass die oberste Schicht des Wurzelballens ebenerdig mit der Erdoberfläche abschließt. Dann füllen Sie mit Erdaushub auf und drücken ihn an. Als letzte Maßnahme das Ganze gründlich wässern.

Achten Sie auf optimale Standortbedingungen für die Actinidia!

  • Am besten achten Sie beim Kauf von Kiwipflanzen auf winterharte Sorten. Frostempfindliche Kiwis können Sie zwar auch im Gewächshaus kultivieren, das ist aber relativ schwierig.
  • Das liegt zum einen daran, dass es hier häufig zu einem Milbenbefall kommt. Das größere Problem sind aber die fehlenden Insekten, die zur Befruchtung notwendig sind, auch zu Selbstbefruchtung.
  • In besonders kalten Lagen ist eine Haltung im Kübel besser. So können Sie sie frostfrei überwintern. Für eher mildere Lagen können Sie auf winterharte Sorten zurückgreifen.
  • Wählen sie einen warmen, windgeschützten Standort, am besten etwa 50 Zentimeter vor einer nach Süden gerichteten Hauswand. Denken sie an eine entsprechende Rankhilfe.
  • Wässern Sie diese Pflanzen regelmäßig, besonders in Trockenzeiten. Verteilen sie im ersten Jahr nach der Pflanzung etwas Kompost auf dem Wurzelbereich. Ab dem Jahr, indem sie das erste Mal trägt, wird gedüngt. Sie können in der Wachstumsphase einmal wöchentlich mit organischem oder mineralischem Dünger düngen.
  • Überwintern sie Kübelpflanzen in einem lichten und kühlen Winterquartier. Viele Arten der Actinidia sind auch hierzulande ausreichend winterhart. Allerdings sind junge und frisch gesetzte Pflanzen noch relativ empfindlich. Decken Sie sie in den ersten beiden Jahren mit einer Schicht Mulch ab und schützen Sie die jungen Triebe mit Tannenreisig vor der Wintersonne und kalten Winden.

Worauf Sie beim Schnitt achten sollten

  • Kiwipflanzen benötigen jährlich einen Sommer- und einen Winterschnitt. Für einen hohen Fruchtertrag kürzen Sie im Sommer nach der Blüte sämtliche neuen Triebe auf etwa 8 - 10 Blätter nach der Blüte ein. Das führt dazu, dass mehr Sonnenlicht ins Innere der Pflanze gelangt und die Früchte einen höheren Zuckergehalt aufweisen.
  • Beim Winterschnitt, Ende Februar Anfang März, entfernen Sie alte Äste zugunsten der jungen. Entfernen Sie zudem kranke, alte und quer stehende Äste sowie Wassertriebe. Schneiden Sie die verbleibenden Triebe auf 3 - 5 Augen zurück. Männliche Pflanzen können Sie auch stärker zurückschneiden, denn sie tragen keine Früchte.

Zur Ernte sind die Früchte noch hart

  • Ernten Sie Kiwifrüchte so spät wie möglich aber unbedingt noch vor den ersten Frösten. Erntezeit ist von Ende Oktober bis Mitte November. Bei der Ernte sind die Früchte in der Regel noch hart und müssen dementsprechend nachreifen.
  • Lagern Sie sie bis zur Genussreife in einem kühlen und trockenen Raum bei Temperaturen zwischen 10 und 12 Grad. Legen Sie sie nur neben- und nicht übereinander, sonst könnten sie faulen. Überprüfen Sie die Früchte regelmäßig auf faulige Stellen.

Kiwis sind nicht nur lecker, sondern sehr gesund. Grundsätzlich sollten Sie immer eine weibliche und eine männliche Pflanze wenige Meter voneinander entfernt pflanzen. Nun müssen sie nur noch auf den optimalen Standort, eine gute Bewässerung und einen regelmäßigen Schnitt achten. Dann steht einer reichen Ernte nichts mehr im Wege.

 

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