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Kirschbäume spritzen – das sollten Sie bedenken

Spritzmittel können schlimme Folgen haben.
Spritzmittel können schlimme Folgen haben.
Tiefrote Kirschen sind etwas Herrliches. Wer einen Kirschbaum oder mehrere Kirschbäume im Garten hat, kann sich glücklich schätzen, da die Früchte im Supermarkt sehr teuer sind. Vorbei mit der Freude an den Kirschen ist es, wenn Schädlinge den Baum befallen. Da kommt die Frage auf, ob man den Obstbaum spritzen soll. Bei dieser Überlegung sollte man einiges bedenken.

Es ist etwas Tolles, eigene Kirschbäume im Garten zu haben. Doch nicht selten kommt es vor, dass die Bäume plötzlich von Schädlingen befallen sind. Und madige Kirschen mag wohl keiner sehr gerne. Nun hat man natürlich die Möglichkeit, zu Spritzmitteln zu greifen. Keine Sache, die man leichtfertig entscheiden sollte.

Das muss man beim Spritzen von Kirschbäumen bedenken

Grundsätzlich ist es die Entscheidung jedes Einzelnen, ob er seine Kirschbäume spritzen will, um die Kirschfruchtfliegen zu bekämpfen, oder nicht. Es sollte sich trotzdem jeder im Klaren darüber sein, was Spritzmittel für Folgen haben.

  • Spritzmittel sind immer eine Chemiebombe. Die chemischen Substanzen vernichten nicht nur Schädlinge, sondern auch Nützlinge, beispielsweise auch Ameisen, die zum ökologischen Gleichgewicht des Baumes beitragen.
  • Die chemischen Stoffe dringen natürlich auch in die Früchte ein. Zwar kann man die Kirschen vor dem Verzehr gut waschen, aber alles kann man nicht entfernen. Die Rückstände der Pestizide lagern sich im Körper ab. Langfristig kann dies dadurch die Zellteilung stören, Krebs erzeugen und das Immunsystem schwächen. Kleine Kinder sind hierbei noch anfälliger.
  • Längst nicht alle Spritzmittel sind restlos auf ihre Wirkungen untersucht. Auch Pestizide, die gegebenenfalls bestimmte Krankheiten auslösen könnten, sind auf dem Markt.
  • Kirschen, die gespritzt wurden, schauen teilweise zwar besser aus, schmecken dafür aber auch manchmal etwas künstlich.

Welche Alternativen es gibt

  • Die Kirschfruchtfliegen legen ihre Eier meistens ab Mitte Mai in die halb reifen Früchte. Gegen diese Fliegen gibt es Kirschfruchtfliegenfallen, die man im Baum verteilen kann. Dadurch entledigt man sich vieler Kirschfruchtfliegen. Diese Fallen sind ungiftig und umweltfreundlich.
  • Eine andere Lösung ist es, ein Schutznetz über den Baum zu spannen. Dieses Netz bietet Schutz vor hungrigen Vögeln, die Ihre Kirschen schnabulieren.
  • Pflanzen Sie Ringelblumen und Kapuzinerkresse im Umfeld Ihrer Kirschbäume. Diese Pflanzen ziehen viele Tierchen an, die dann die Läuse fressen.
  • Legen Sie einen Leimring um den Baumstamm. Dazu tragen Sie den Leim einfach direkt in einem Ring um den Stamm auf. Die Schädlinge, die auf die Kirschbäume klettern wollen, bleiben so an dem Ring kleben. Der Ring sollte mindestens eine Breite von acht Zentimetern haben.
  • Hängen Sie Nistkästen für Ohrwürmer in Ihren Kirschbaum. Tagsüber schlafen diese Käfer, aber nachts sind sie nützlich, indem sie die Läuse fressen.
  • Brennnesseljauche kann wahre Wunder wirken. Sammeln Sie Brennnesseln und füllen Sie einen Eimer mit den Pflanzen. Gießen Sie nun Wasser in den Eimer, bis alle Brennnesseln bedeckt sind. Am besten eignet sich Brunnenwasser oder Regenwasser. Decken Sie den Eimer mit einem Tuch ab und rühren Sie das Gemisch jeden Tag um. Nach 3 Wochen ist es so weit. Sie können nun mit der Brennnesseljauche den Kirschbaum etwa alle zwei Wochen besprühen. Zwar etwas aufwendig, dafür aber sehr umweltfreundlich.

Das Obst aus großen Landwirtschaftsbetrieben ist meistens mit chemischen Spritzmitteln versetzt, damit die Früchte die Lagerung und den Transport überstehen. Gesund für den Menschen ist das natürlich nicht. Es ist jedem selbst überlassen, ob er es den Großbetrieben gleichtut und er seine eigenen Kirschbäume spritzt. Spritzen tut zwar seine Aufgabe und bekämpft Schädlinge, greift aber auch hart in die Umwelt ein. Bevor man also zu den Chemiebomben greift, sollte man es davor mit umweltfreundlichen Methoden versuchen.

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