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Karneval mit Kindern feiern - so organisieren Sie eine Karnevalsparty im Kindergarten

Der Büttenredner hinter der Stuhllehne
Der Büttenredner hinter der Stuhllehne
Kinder lieben Verkleidungen. Und Karneval, eigentlich die Fastnacht, also die Nacht vor der 6-wöchigen Fastenzeit, wurde bei den Katholiken tüchtig gefeiert. Es wurde noch einmal viel gegessen und getrunken, bevor die Eier bis Ostern gehortet wurden oder die Küken kamen. Tradition und Rituale geben Kindern einen Rahmen für ihr sich entwickelndes Bild von unserer Gesellschaft. Fastenzeiten gibt es in jeder Religion. Erklären Sie den Kindern den Sinn des Ganzen und ob sie vielleicht bis Ostern auf etwas Süßes verzichten wollen. Dann fangen Sie an, mit den Kindern zu planen.

Was Sie benötigen:

  • Jede Menge Altkleider
  • Schminke
  • Luftschlangen
  • begeisterte Kinder
  • kochende und backende Eltern
  • oder spendierfreudige Geschäftsleute
  • 2 Wochen Vorlaufzeit
  • zwei Checklisten

Karnevalsfeier vorbereiten

Der Kindergarten bereitet die Kinder auf ihr gesellschaftliches Leben vor, und in einer fördernd unterstützenden Atmosphäre entwickeln die Kleinen eine Kreativität, über die Sie sich nur wundern können. Warum lassen Sie also die Kinder nicht einfach ihre Karnevalsfeier selbst organisieren und zeigen Ihnen bei der Gelegenheit, wie so etwas geht?

  • Sinnvoll ist es allerdings, vorher als Kindergärtnerinnen gemeinsam den Rahmen festzulegen, bevor Sie gruppenweise mit den Kindern überlegen. Machen Sie sich eine Checkliste, wer was wann zu tun hat.
  • Möchten Sie soziale Gleichheit herstellen, ist es eine prima Möglichkeit, vorher im Dorf eine Bitte um ausgefallene Altkleider-Spenden auszuhängen und dann die Kinder im Vorfeld ihre Kostüme selbst basteln zu lassen. Alleine das Vorbereiten bringt schon Spaß.
  • Essen und Trinken bei Kindergartenfesten kommen meist von den Eltern. Hängen Sie eine Liste aus, in der sich Eltern eintragen können, ob sie Essen, Kuchen oder Saft bringen möchten. Dann haben die Kleinen auch direkt schon ihr Mittagessen.
  • Wurden die Eltern schon überstrapaziert, können Sie auch die ansässigen Bäcker und Getränkehändler um Spenden bitten. Klären Sie vorher, dass Sie zeitnah Spendenquittungen ausstellen können.
  • Sie brauchen ein Programm. Einfach nur Krebbel essen und Fastnachtslieder hören, dann war ja das Vorbereiten besser als die ganze Party. Und die gleichen Spiele zu spielen wie immer, ist auch kein Highlight. Hier können Sie die Kinder machen lassen. Es darf ausgelassen hergehen.
  • Klären Sie, ob Sie sich eine Musikanlage leihen müssen und wer sich darum kümmert. Meist haben die Kinder ihre Lieblingslieder und Sie brauchen nicht die gängigen Fastnachtslieder zu nehmen, bei denen Ihnen nur volltrunkene Narren einfallen.
  • Fragen Sie bei einer Kosmetikschule nach (oder auch beim Friseur), ob deren Auszubildende Lust haben, die Kinder zu schminken. Bestenfalls bringen sie die Schminke gleich mit. Alternativ können Sie die Kinder sich selber schminken lassen. Das ist dann zwar nicht so perfekt, aber Fingerfarben auf Altkleidern sind auch nicht schlimm.
  • Fragen Sie einen Bekannten, ob er nicht fotografieren möchte. Erinnerungsfotos sind etwas Schönes. Die CD mit den Bildern können Sie ja hinterher zum Selbstkostenpreis oder auf Spendenbasis anbieten.

Unterstützen der Selbstorganisation von Kindern

  • Ungefähr eine Woche vor der Karnevalsfeier erklären Sie den Kindern den Sinn der Fastnacht. Fastenzeiten gibt es in jeder Religion. Fasten entschlackt und reinigt Körper und Seele. Der eigentliche Sinn ist aber der Verzicht. Bewusstsein zu entwickeln für den Überfluss in unserer Konsum- und Wegwerfgesellschaft scheint nötiger denn je. Zuckersucht ist da nur ein Phänomen. Fragen Sie die Kinder, ob sie tüchtig feiern wollen und lassen Sie dann jedes Kind selbst entscheiden, worauf es verzichten möchte. Ab da ist es die persönliche Sache jedes Kindes.
  • Sie fangen an wie immer, also mit der Planung, gemeinsam mit den Kindern. Der erste Schritt ist sinnvollerweise die Ideensammlung. Übersetzen Sie den Kleinen das Wort Brainstorming als Gehirnsturm - sie werden das alleine schon lustig finden. Und dann geht der Sturm los. Schreiben Sie alles auf, so unsinnig Ihnen die Ideen auch erscheinen. Der Sinn des Brainstormings ist nicht zu bewerten, sondern zu sammeln. Kommen keine Vorschläge, die nicht nur dem Ideenbringer, sondern auch dem Rest Spaß bringen werden, werfen Sie ein paar grundlegende Vorschläge ein: Bewegungsspiele wie Apfelsinen-Tanz, Eierlaufen, Luftschlangentanz. Dann geht der Sturm weiter.
  • Als Nächstes  fangen Sie an zu sortieren, und zwar nicht alleine, sondern mit den Kindern. Lesen Sie die Ideen der Liste vor und lassen Sie das Kind, das den Vorschlag gemacht hat, erklären, wie es sich das vorstellt. Jetzt können Sie natürlich steuernd eingreifen. Bremsen Sie die Kinder dabei nicht aus, nehmen Sie die Vorschläge ernst und hören erst einmal zu. Kinder lieben Spaß, wollen sich bewegen und viel lachen. Bewerten Sie dann gemeinsam die Vorschläge.
  • Nun schreiben Sie gemeinsam mit den Kindern die Checkliste: Sie brauchen Kostüme, Essen und Trinken, Musik und ein Programm. Außerdem sollten Sie abstimmen, ob Geschwisterkinder eingeladen sind. Jetzt werden Entscheidungen getroffen und Aufgaben verteilt.

Dann wird eine Woche gebastelt, geprobt, gesungen, gespielt und gelacht. Und es wird gegessen und gegessen und getrunken. Wenn Sie die Feier auf Altweiber legen, können Sie die Reste am Freitag weiteressen oder am Rosenmontag und Karnevalsdienstag. Aschermittwoch ist alles vorbei. Führen Sie die Kleinen nicht in Versuchung. Es sind sicher einige dabei, die wirklich ernsthaft Vorsätze gefasst haben.

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