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Kant: Menschenbild - so erläutern Sie die vier Lebensfragen

Kants Grab in Kaliningrad
Kants Grab in Kaliningrad
Immanuel Kants Anthropologie, also Lehre vom Menschen, besteht aus drei Fragen. Kant war nicht der Erste, der diese Fragen jemals gestellt hat. Doch sind seine Ansätze, diese vier Lebensfragen zu beantworten, andere, als die Antworten, die Sie in Religionen wie dem Christentum finden werden. Mit dem Folgenden können Sie Kants Menschenbild verstehen.

So erläutern Sie Kants Menschenbild

  • Um Kants Menschenbild zu erläutern, sollten Sie zunächst Kants vier Fragen vorstellen. Am besten schreiben Sie dem Zuhörer diese Fragen auf. 
  • Geben Sie Beispiele zu allen vier Fragen. Um Ihren Zuhörer zum Nachdenken anzuregen, fragen Sie zunächst nach dessen Antworten auf Kants Fragen und regen Sie anhand Kants Philosophie eigene Gedanken an. 
  • Erklären Sie dann, was Kants Antworten auf die jeweiligen Fragen waren. Bzw. erläutern Sie Kants Ziele, warum er eine Frage stellt und worauf er damit abzielt.

Das Menschenbild Kants

  • Kants Menschenbild besteht zum einen aus einer physiologischen Anthropologie, er sieht also einen Menschen, der aus Fleisch und Blut besteht und so sowohl Physik als auch Biologie in sich vereint. Gleichzeitig lehrte Kant eine pragmatische Anthropologie: Dem Mensch steht zusätzlich auch der Geist/die Vernunft zur Verfügung. Dadurch ist der Mensch zwar vielen Geschöpfen der Natur überlegen, muss jedoch auch aufgrund des Geistes oder wenn Sie möchten - der Seele - Emotionen, wie Hoffnungen und Trauer ertragen.
  • Kants Menschenbild war das eines Menschen, der als höchstes Gut seine Vernunft besitzt. Er fragte "Was kann ich wissen?". Durch den Einsatz seiner Vernunft wird der Mensch zu dem, was er ist. Dieses Menschenbild beschränkt sich nicht auf Vernunft im allgemeinen Sinne.
  • Es ging Kant also nicht nur um Vernunft im moralischen Sinne. Wenn Sie Bezug nehmen auf Kants erste Frage „Was kann ich wissen?“, so stellt sich nicht nur die Frage, welches Wissen Sie gelernt haben, sondern auch, auf welches Wissen Sie Zugriff haben.
  • Zu Kants Zeiten gab es noch nicht das Internet als omnipräsente Wissensquelle, auf die Sie heute zugreifen können. Dennoch sollten und können Sie Ihr Wissen natürlich auch heute nicht einzig aus dem Internet ziehen.
  • „Was soll ich tun?“ - diese Frage Kants bezieht sich auf die Moral des Menschen. Es genügt nicht, Mensch zu sein, mit einem Schatz an Wissen. Der Mensch muss Vernunft und Moral einsetzen, um sich ideal zu entwickeln und das Ideal eines Menschenbilds werden zu können.
  • Auf die religiös anmutende seiner Fragen „Was darf ich hoffen?“ bekommen Sie auch von Kant keine Pauschalantwort. Kant gibt Ihnen also nicht die Antworten auf die großen Fragen der Religionen, wie „Was kommt nach dem Tod?“ usw. Vielmehr geht es um das Hier und Jetzt, den Menschen und die Gesellschaft.
  • Durch das verpflichtende Moralgesetz im Menschen wird die Antwort auf die dritte theologische Frage entsprechend der Ergebnisse der ersten beiden Fragen beantwortet. Oder einfacher: Je nachdem, was Sie wissen und wie Sie Ihr Wissen einsetzen, was sie dann also tun, dürfen Sie etwas Bestimmtes hoffen.

Was ist der Mensch?

  • Was also ist der Mensch aus Kants Sicht? Kant hatte ein Menschenbild vom "Geschöpf der Mitte". Er betrachtete den Menschen ganz rational und nicht aus psychologischen Gründen so. Der Mensch existierte nicht vom Anbeginn der Zeit. Die Erde war vor dem Menschen da und wird es wohl auch noch länger sein.
  • Auch aus geografischer Sicht lebt der Mensch in seiner Größe in der Mitte. Sie leben als Mensch also zum einen mitten im All umgeben von anderen Planeten, Sonnen usw. Auf der anderen Seite jedoch sind Sie größer als viele Tiere, Bakterien, Moleküle usw.
  • Der Mensch an sich hat nur Kontrolle über sich selbst und einen Teil seiner Umwelt. Jedoch geht die Macht des Menschen nicht weit genug, um das All oder Nukleonen zu kontrollieren. Der Mensch versagt also in Teilen des Kosmos, die zu weit vom Dasein des Menschen entfernt sind.
  • Menschen sind nicht göttlich oder überdurchschnittlich mächtig. Tatsächlich unterliegt der Mensch der Macht der Natur, die vor und nach der Existenz des Menschen über dessen Leben und Daseinsberechtigung entscheidet.
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