Kaninchen hat Zahnprobleme - was können Sie füttern?

Warum Kaninchen so oft Probleme mit den Zähnen haben

Das Kaninchen gehört nicht zu den Nagetieren, sondern zu den Hasenartigen und ist auch nicht "dasselbe" wie der Hase, auch wenn viele Menschen ihre Kaninchen als Hasen bezeichnen.

• Erkennbar sind Kaninchen u. a. an der zweiten Reihe Schneidezähne hinter den sichtbaren Schneidezähnen - schauen Sie bei Ihrem Tier doch einfach mal nach. Nagetiere wie Hamster oder Meerschweinchen haben diese kleinen Stiftzähne nicht.
• Eine Eigenart der Kaninchen besteht darin, dass ihre Zähne lebenslang wachsen. Sie müssen also durch Benutzung abgeschliffen werden. Stehen die Zähne falsch, gibt es keine Reibung am gegenüberliegenden Zahn und der "krumm" gewachsene Zahn wächst unkontrolliert weiter, bis er ins Zahnfleisch einwächst oder sich, wenn andere Zähne genauso wachsen, ein Gitter im Maul bildet, sodass das Tier gar nicht mehr fressen kann. Durch Entzündungen entstehen Abszesse oder auch Durchbrüche in die Nase oder Augenhöhle.
• Das Wildkaninchen kennt Zahnprobleme eigentlich kaum. Es gibt zwei Hauptgründe, warum die Zwergkaninchen in Heimtierhaltung sehr oft beim "Kaninchenzahnarzt" vorstellig werden müssen. Zwergkaninchen werden oft auf "niedlich" gezüchtet. Dieses Kindchenschema, das beim Menschen Fürsorge auslöst, haben Kaninchen mit Ramsnase (einer kurzen Schnauze) und großen ausdrucksvollen Augen, wie Sie es auch von den Toyrassen in der Hundewelt kennen. Das Problem bei beiden Tierarten ist, dass eine kurze Schnauze oft nicht nur Atemprobleme auslösen kann, sondern auch immer Zahnprobleme mit sich bringt, weil die Kiefer zu kurz für die angelegten Zähne sind. Deshalb stehen die Zähne kreuz und quer im Maul und können wie oben beschrieben nicht abgerieben werden.
• Das zweite Problem ist die Fütterung. Obwohl Kaninchen nicht zu den Nagetieren gehören, müssen sie doch den größten Teil des Tages an etwas nagen, um ihre Zähne abzuschleifen. Bekommt das Tier nun eher weiche Kost wie Obst oder sogenanntes Buntfutter - bunte Presslinge aus Gemüse und einzelnen Körnern - reicht das nicht aus. Erschwerend bei diesem Buntfutter ist noch, dass die Tiere selektieren können. Erfahrungsgemäß werden dann die leckeren Stücke wie Getreidekörner herausgepickt, während die Heupresslinge liegenbleiben.


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Das können Kaninchen mit Zahnweh fressen 

• Der Handel und auch Tierarztpraxen bieten Fertigfutter in Pulverform an, das Sie mit Wasser anrühren und dem Tier entweder als Brei zur Aufnahme hinstellen oder in etwas flüssigerer Form mit einer Futterspritze eingeben können. Diese Futtermittel sind ausgewogen und ernähren das Tier optimal, wenn es selbst keine Nahrung aufnehmen kann oder will. Der Nachteil ist, dass diese Pülverchen sehr teuer sind. 
• Hungern lassen dürfen Sie ein Kaninchen niemals - auch vor Narkosen nicht..Der Grund liegt im besonderen Aufbau des Verdauungstraktes. Kaninchen haben eine sehr geringe Darmperistaltik, sodass nur ein kontinuierlicher Nachschub an Futter den Nahrungsbrei vorantreibt. Daher fressen Kaninchen auch permanent - am besten Heu.
• Wenn Ihnen das Fertigfutter zu teuer oder dieses gerade nicht zur Hand ist, gibt es Alternativen. Die Tiere können übergangsweise auch Heupellets füttern. Diese gibt es zum Beispiel auch für Pferde. Mahlen Sie die Pellets, rühren Sie sie mit Wasser an und füttern Sie das Kaninchen damit. Das können Sie auch mit gutem Pelletfutter für Kaninchen (kein Buntfutter) machen. Um das Ganze schmackhafter zu machen, können Sie Möhrenbrei oder geriebenen Apfel untermischen - beides ist auch als Babygläschen erhältlich.Um die Verdauung zu stabilisieren - gerade wenn Ihr Tier Antibiotika bekommt - geben Sie ein Pro- bzw. Prebiotikum ("gute" Darmbakterien) dazu. Entsprechende Pulver oder Gele hat Ihr Tierarzt vorrätig.

Achten Sie bitte schon beim Erwerb des Kaninchens auf einen bestimmten Körperbau. Größere Tiere mit längeren und geraden Köpfen sind vielleicht auf den ersten Blick nicht so süß wie der runde kleine Zwerg daneben, haben aber eine größere Chance, gesund zu bleiben. Füttern Sie von Anfang an viel gutes Heu und wenig Kraftfutter. Auch Zweige werden gerne zum Knabbern benutzt. Snacks, Buntfutter, altes Brot und Süßigkeiten braucht kein Kaninchen.