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Kaminholz - das Brennholz richtig verwenden

Zünden Sie Ihren Kamin richtig an.
Zünden Sie Ihren Kamin richtig an.
Bei den teuren Energiekosten ist das Heizen mit Brennholz bzw. Kaminholz zu einer richtigen Alternative geworden. Man rechnet, dass 200 Liter Heizöl durch etwa einen Raummeter Holz ersetzt werden könnte, denn der bringt bis zu 2100 Kilowattstunden Heizwert. Das macht dann schon eine Ersparnis von einem Drittel der Heizkosten. Abgesehen davon ist das Heizen mit Kaminholz bzw. Brennholz eine recht romantische Angelegenheit, wenn man es richtig macht.

Was Sie benötigen:

  • Kamin
  • Kaminfen
  • Brennholz
  • Axt
  • Holzspaltklotz

Welches Kaminholz möchten Sie verwenden?

Ein Kaminofen hat den Vorteil, dass er die Temperatur im Raum gleichmäßig verteilt. Besonders das Holz der Laubbäume, also Hartholz, wie z. B. Kirschbaum, Ahorn, Esche, Buche oder Eiche, eignet sich als Brennholz für den Kamin. Allerdings wird im Süden des Landes eher preiswertes Weichholz der Tannen, Fichten, Douglasie oder Kiefer als Kaminholz verwendet, weil es durch den höheren Harzanteil so schön im Ofen knistert. Aber bei offenen Kaminen ist da Vorsicht geboten, denn durch den Harzanteil versprühen leicht Funken.

  • Harthölzer verbrennen unterschiedlich. Eiche z. B. erbringt wenig Flammen und sprüht Funken. Dafür hält sie aber die Glut schön lange an. Eiche sollten Sie sehr lange trockenlagern, damit sie nicht in der Gerbsäure schmort und den Ofen zusetzt. Birke dagegen eignet sich als Kaminholz sehr gut, denn durch die ätherischen Öle entwickelt sich eine blaue Flamme. Da Birke jedoch schnell abbrennt, ist zu überlegen, ob Sie nicht Buche dem Vorzug geben, denn Buche lässt sich nicht nur gut anzünden, sondern dauert im Abbrennen länger und gibt mit ihrer vielen Glut ein schönes Nachwärmen.
  • Natürlich ergeben Nadelhölzer eine romantische Note beim Verbrennen. Nadelhölzer als Brennholz lassen sich gut entzünden, weil ihr Harzanteil so hoch ist und gerade durch den Harzanteil verbreiten sie einen angenehmen Duft. Aber Sie werden Nadelhölzer sehr schnell immer nachlegen müssen. Der Nachteil ist natürlich, dass der Hohe Harzgehalt den Kamin stark verrußt. Dem können Sie etwas vorbeugen, wenn Sie das Nadelholz gut trocknen lassen.
  • Bei Fichte ist es etwas anders. Fichte reinigt den Kamin eher und ist sehr günstig. Aber sie brennt nicht so lange - dafür aber um so heißer. Grundsätzlich aber gilt, dass Sie den Ofen nur mit absolut trockenem, unbehandeltem Kaminholz bzw. Brennholz befeuern dürfen. Also bitte keine alten Gartenzäune zum Brennen verwenden! Beachten Sie da die Kleinfeuerungsverordnung.
  • Diese Verordnung schreibt genau vor, welche Brennstoffe Sie verwenden dürfen, denn ansonsten wären Sie in einem Schadensfall nicht versichert. Zugelassen sind danach nur Holzbriketts, Braun-, Grill- oder Steinkohle, Torf und Stück- bzw. Scheitholz. Des Weiteren wird noch darauf aufmerksam gemacht, dass Presslinge nicht mit Bindemitteln hergestellt sein dürfen, um der Gefahr von Gasbildung zu entgehen.

Brennholz muss richtig verarbeitet sein

  • Brennholz zu verarbeiten, heißt, das Holz zu spalten. Damit Kaminholz gutes Brennholz ergibt, sollten Sie es gleich nach dem Einschlag spalten, damit es schneller trocknen kann. Die Dicke eines korrekt gespaltenen Brennholzes sollte von einer "zarten" Männerhand gut zu packen sein. In der Länge bemisst man das Brennholz auf 32 bis 33 cm.
  • Grundsätzlich dürfen Sie das Brennholz nicht als komplette Stämme lagern, denn dann beginnt es von innen zu "verbrennen". Vor allem lässt sich frisch geschlagenes Holz besser spalten. Sollten Sie zu hart gewordenes Holz spalten müssen, sollten Sie sich einen Spalthammer zulegen, um es noch spalten zu können. Am besten fällt man die Bäume zum Ende eines Jahres, damit dieses wintertrockene Brennholz bereits bei niedriger Luftfeuchtigkeit trocknet.
  • Wenn Sie Ihr Kaminholz selber zu Brennholz spalten müssen, gibt es drei Möglichkeiten, die Ihnen zur Verfügung stehen. Die erste Möglichkeit ist mit einer Axt, wie zu Urgroßvaters Zeiten, die zweite Variante mit einem Spalthammer und die dritte, bequeme Methode mit einer Spaltmaschine. Allerdings ist die dritte Variante in der Anschaffung so teuer, dass die Frage ist, ob sich das Kaminheizen überhaupt noch lohnt.
  • Um Ihr Kaminholz richtig zu spalten, stellen Sie das Holzstück mit senkrecht verlaufenden Fasern auf seinen unteren Teil auf einen massiven, kniehohen Holzspaltklotz. Achten Sie darauf, das Ihr Kaminholz gut steht. Damit die Axt, falls Sie daneben schlagen, in den Spaltklotz rammt und nicht in Ihre Knie, müssen Sie unbedingt darauf achten, dass der Axtstiel im Augenblick des Spaltens horizontal ausgerichtet ist. Halten Sie deshalb die Axt immer am Ende des Stiels mit beiden, gerade ausgesteckten Armen fest. Stellen Sie sich mit gespreizten Beinen vor den Holzklotz. Tragen Sie am besten Sicherheitsschuhe.

Zünden Sie Ihr Brennholz richtig an

  • Um den Kamin zu entfachen werden Sie Sauerstoff und Brennstoff benötigen. Öffnen Sie an Ihrem Kamin zuvor die Luftzufuhr, denn der Sauerstoff fördert die beginnende Flamme, sodass das Brennholz Feuer fängt. Legen Sie aus Weichholz eine kleine Holzpyramide im Kamin an, unter das Sie einige Kienspäne anzünden können. Verwenden Sie niemals und keinesfalls irgendwelche brennbaren Flüssigkeiten, das ist außerordentlich gefährlich durch die explosive Verpuffungsgefahr.
  • Auch Zeitungspapier ist ungeeignet, um den Kamin anzuzünden und bringt höchstens mit dem Nachbarn Ärger ein. Falls Sie eine Anzündhilfe benötigen, wählen Sie lieber einen Grillanzünder oder besser noch Holzwolle. Verwenden Sie grundsätzlich nur gut trocken gelagertes Kaminholz, das Sie ziemlich weit nach hinten, quer in den Brennraum legen sollten.
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