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Kamin neu aufmauern

In unseren Breiten müssen Kamine sein.
In unseren Breiten müssen Kamine sein.
Ein Kamin, der baufällig geworden ist, stellt eine unmittelbare Gefahr für alles dar, was sich am Boden bewegt. Herabfallende Mauerteile können außerdem das Dach beschädigen. Mit dem neu Aufmauern des maroden Teils gehen Sie allen Risiken zu überschaubaren Kosten aus dem Weg.

Was Sie benötigen:

  • Hartbrandziegeln nach Bedarf
  • Mauermörtel, 1-2 Sack
  • Wasserwaage
  • Kelle
  • Maurerhammer
  • Fugenkelle
  • Betonmörtel, 2 Sack
  • Zementmörtel, Reparaturpackung

Der Arbeitsplatz Kamin ist gefährlich

  • Nicht jeder Heimwerker wird sich zutrauen, in luftiger Höhe zu arbeiten. Wenn Sie aber dafür sorgen, dass der Arbeitsplatz ordentlich vorbereitet und gesichert ist, wird das Risiko stark minimiert. Lassen Sie sich dazu von einer zweiten Person unterstützen, die Ihnen beim Aufmauern als Handlanger dient.
  • Die Arbeitsbühne muss ein Fußbrett haben und das Geländer ist so stabil zu bauen, dass es eine Person vor dem Abstürzen bewahren kann. Zusätzlich sollten Sie sich mit einer Leine sichern, die durch die Dachluke bis ans Gebälk reicht.

Das Aufmauern ist Präzisionsarbeit

  • In der Regel muss ein baufälliger Kamin bis unter die Dachhaut abgebrochen werden. Zählen Sie die Schichten und die Ziegel je Schicht, dann haben Sie eine genaue Bedarfsanalyse an Material. Schaffen Sie sich einen Vorrat an Material vor dem Aufmauern zum Arbeitsplatz, damit Sie die Arbeit nicht ständig unterbrechen müssen.
  • Hat der Kamin einen Einsatz aus Rohren, sollten Sie versuchen, diese zu sichern und nicht abzureißen. Dazu muss die Heizung u. U. zeitweilig stillgelegt werden. Eine Wärmeisolierung im Kamin muss immer parallel zum Baufortschritt neu eingebracht werden.
  • Halten Sie sich an das vorhandene System der Ziegellagen mit längs und quer liegenden Steinen. Benutzen Sie bei jedem Stein neu die Wasserwaage, um den Schornsteinkopf auch absolut lotrecht und rechteckig bzw. quadratisch zu bekommen. Ein Richtscheit hilft dabei oder eine fest angenagelte Leiste.
  • Tragen Sie immer eine möglichst gleichmäßig große Menge an Mörtel auf, die Lagen sollen waagerecht liegen. Unebenheiten korrigieren Sie mit leichten Hammerschlägen auf den Ziegel. Die Fugen sollten Sie außen etwa 1 cm tief auskratzen, dort wird zum Schluss mit Zementmörtel verfugt.

So krönen Sie die neue Aufmauerung 

  1. Hat der neue Schornstein ca. 70 cm über der Eindeckung (Oberkante) erreicht, zimmern Sie eine Schalung für den Abschluss. Sie darf 3 bis 4 cm breiter sein, als der Ziegelbau. Die Höhe sollte 10 cm nicht unterschreiten. Damit kein Wasser am Kamin herunterlaufen kann, muss die untere Kante nach außen leicht geneigt sein.
  2. Um das Abzugsrohr offen zu halten, können Sie sich mit einem im Durchmesser passenden Gefäß oder einem Stück Rohr behelfen. Achten Sie darauf, dass kein Regenwasser in die Isolierschicht der Sanierung eindringen kann. Der Fachhandel bietet dafür spezielle Formteile an.
  3. Füllen Sie nun die Schalung mit leicht flüssigem Beton. Legen Sie in die Mitte der Betonmischung ein paar Armierungseisen und "rütteln" Sie die Füllung durch leichte Schläge mit dem Hammer auf die Schalung. Zuletzt geben Sie der Oberfläche ein leichtes Gefälle nach außen und glätten sie sorgfältig.
  4. Zum Abschluss drücken Sie mit der Fugenkelle Zementmörtel in die noch offenen Fugen und glätten diese. Herunterlaufenden Mörtel entfernen Sie gleich mit Wasser, deshalb oben anfangen! Nun sollte der Kamin neu aussehen, wie vom Profi gemauert, und wieder 50 Jahre halten.
helpster.de Autor:in
Wil Flammiger
Wil FlammigerWil ist gelernter Landwirt mit großem Garten und ausgebildeter Schweißer. Im Laufe der Jahre hat er sich Fertigkeiten im Heim- und Handwerk selbst angeeignet, diese Erfahrungen gibt er schon seit vielen Jahren bei helpster.de weiter.
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