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Kaltgepresstes Sonnenblumenöl - so stellen Sie es selber her

Sie brauchen viele Blumen für Sonnenblumenöl.
Sie brauchen viele Blumen für Sonnenblumenöl. © Stephan_Bachmann / Pixelio
Kaltgepresstes Öl ist gesund und teuer. Eine kleine handbetriebene Ölmühle kostet um die 100 € und damit können Sie sich selber Sonnenblumenöl pressen. Sie müssen dabei einiges beachten, aber es macht auf jeden Fall Spaß.

Was Sie benötigen:

  • ca. 5 kg Sonnenblumenkerne je Liter

Grundsätzliches über kaltgepresstes Öl

Ohne Ölmühle können Sie kein kaltgepresstes Sonnenblumenöl bekommen.

  • Bei eBay finden Sie immer Angebote für Ölmühlen, die Geräte mit Handkurbel sind nicht sehr teuer. Lassen Sie sich nicht davon irritieren, dass die Geräte beheizt werden, die Pressung erfolgt ohne Hitzezufuhr. Geheizt wird lediglich, damit die Pressrückstände sich nicht so leicht festsetzen. Sie können Sie Geräte auch ohne Heizung betreiben, müssen dann aber zwischen durch immer wieder reinigen.
  • Wenn Sie kein Gerät bei eBay finden sollten, es gibt Ölmühlen von den Firmen Rajkumar und Piteba. Sie können auch unter dem Begriff Expeller suchen.
  • Um auf diese Art kaltgepresstes Sonnenblumenöl zu bekommen, müssen Sie eine größere Menge am besten geschälter Sonnenblumensamen haben. Wenn Sie keine aus eigener Ernte haben, kaufen Sie diese im Reformhaus.
  • Damit Sie aus Samen kaltgepresstes Öl bekommen, dürfen die Samen nicht zu feucht und nicht zu trocken sein. Der ideale Wert liegt bei 8 % Feuchtigkeit.

Versprechen Sie sich nicht zu viel von der Menge kaltgepresstes Sonnenblumenöl, die Sie erwarten können. Aus 2,5 kg Kernen gibt es selbst bei industrieller Pressung nur 1 l Öl. Wenn Sie einen Liter Öl gewinnen möchten, werden Sie vermutlich 5 kg Kerne pressen müssen.

Samen für das Pressen von Sonnenblumenöl vorbereiten

  1. Schälen Sie nach Möglichkeit die Samen, dann ist das Pressen deutlich einfacher. Es geht aber auch mit ungeschälten Samen.
  2. Wiegen Sie exakt 100 g der Samen ab und breiten diesen auf einem Backblech aus. Setzen Sie die Samen 1 Stunde einer Temperatur von 100 °C aus. Lassen Sie die Samen abkühlen und wiegen diese erneut. Sie sollen jetzt nur noch 92 g wiegen. Wiegen diese mehr, dann hat das nicht getrocknete Saatgut zu wenig Feuchtigkeit, wiegen sie weniger ist die Feuchtigkeit zu hoch gewesen.
  3. Stellen Sie die Feuchtigkeit des nicht getrockneten Saatguts ein, indem Sie es entweder weiter trocknen lassen oder indem Sie dieses, wenn es zu trocken ist, mit ca. 40 ml Wasser je Kilogramm versetzen und in einer luftdichten Tüte 2 Tage lagern lassen. Wieder holen Sie den Test, bis Sie wissen, dass das Saatgut für das Sonnenblumenöl die richtige Feuchtigkeit hat.

Diese Vorbereitung ist wichtig, damit Sie kaltgepresstes Öl herstellen können. Besonders bei zu trockenem Saatgut geht nichts mehr.

Kaltgepresstes Sonnenblumenöl herstellen

  1. Fetten Sie alle beweglichen Teile der Ölmühle mit Speiseöl ein. Befestigen Sie die Ölmühle gut an einer stabilen Unterlage.
  2. Füllen Sie etwas von den Sonnenblumenkernen ein und drehen Sie langsam an der Kurbel. Es ist auf jeden Fall sinnvoll, die Ölmühle mit einer Spiritus- oder Petroleumflamme zu heizen.
  3. Füllen Sie nach und nach weitere Kerne ein, während Sie langsam an der Kurbel der Ölmühle drehen, bis vorne die Pressrückstände und vor der Flamme kaltgepresstes Sonnenblumenöl heraustropft.
  4. Solange dieses Öl kälter als 100 °C ist, spricht man von kaltgepresstem Öl. Messen Sie die Temperatur, wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie wirklich kaltgepresstes Öl herstellen. Ist es zu warm, machen Sie die Flamme aus. Die Wärme dient nur dazu, dass der Pressrückstand sich nicht festsetzen kann.

Auf diese Art können Sie nicht nur kaltgepresstes Sonnenblumenöl bekommen, sondern auch Nussöle und andere Öle können Sie so gewinnen.

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