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Kadenz in D-Dur - Hilfreiches

Kadenzen machen Liedbegleitung einfach.
Kadenzen machen Liedbegleitung einfach.
Kadenzen sind ein wertvolles Hilfsmittel in der Musik, um etliche Lieder begleiten zu können, denn die Kadenz bestimmt, welche Dreiklänge die wichtigsten sind und welche bei Liedbegleitungen am häufigsten vorkommen. Doch was ist eine Kadenz überhaupt? Die folgende Erklärung zeigt Ihnen, wie Sie sich in wenigen einfachen Schritten eine Kadenz in D-Dur herleiten können.

Was Sie benötigen:

  • Klaviatur

Erster Schritt - die Tonleiter von D-Dur

  1. Um die Hauptdreiklänge bestimmen zu können, die zur Kadenz gehören, ist es zunächst wichtig, sich die Tonleiter der entsprechenden Tonart zu vergegenwärtigen. Für eine D-Dur-Tonleiter brauchen Sie die Stammtöne D E F G A H C D.
  2. Die richtigen Vorzeichen erhalten Sie, wenn Sie die korrekte Reihenfolge von Halb- und Ganztönen berücksichtigen. In einer Durtonleiter gibt es zwei Halbtonschritte, nämlich zwischen dem 3. und dem 4. Ton, und zwischen dem 7. und dem 8. Ton. Da in der obigen Tonleiter jedoch zwischen dem 3. (E) und 4. Ton (F) ein Halbtonschritt vorliegt, müssen Sie nur statt F Fis schreiben, denn nun passt es wieder.
  3. Genauso verfahren Sie zwischen dem 7. (C) und dem 8. Ton (D). Hier befindet sich momentan ein Ganztonschritt, da es aber ein Halbton sein soll, machen Sie einfach das C zum Cis. Nun heißt also die D-Dur-Tonleiter: D E Fis G A H Cis D. Sie besteht vorwiegend aus Ganztonschritten, nur zwischen dem 3. und 4., sowie zwischen dem 7. und 8. Ton liegt der geforderte Halbtonschritt.

Zweiter Schritt - Dreiklänge bauen

  1. Mithilfe der fertigen Tonleiter bilden Sie nun über jedem der Töne einen Dreiklang. Diesen erhalten Sie, indem Sie jeweils den 1., 3. und 5. Ton der D-Dur-Tonleiter übereinander schichten. Wichtig ist es hierbei, auch die oben genannten Vorzeichen zu beachten. Der Dreiklang über D heißt also nicht D F A, sondern D Fis A, denn der Ton F existiert in D-Dur nicht.
  2. Auf diese Weise erhalten Sie die folgenden 8 Dreiklänge, die Sie in Stufen nummerieren. Der Dreiklang auf der 1. Stufe ist D-Dur (D Fis A), auf der 2. Stufe steht e-Moll (E G H), auf der 3. Stufe fis-Moll (Fis A Cis), auf der 4. Stufe G-Dur (G H D), auf der 5. Stufe A-Dur (A Cis E), auf der 6. Stufe h-Moll (H D Fis), auf der 7. Stufe ein verminderter Dreiklang (Cis E G) und schließlich auf der 8. Stufe wieder D-Dur (D Fis A).
  3. Die Reihenfolge der entstehenden Dur- und Mollakkorde und des verminderten Akkords bleibt bei jeder Durtonleiter gleich, egal um welche Tonart es sich handelt. Die 1., 4. und 5. Stufe sind jeweils Durakkorde, die 2., 3. und 6. Stufe sind Mollakkorde, und die 7. Stufe ist ein verminderter Dreiklang. So können Sie dasselbe Schema immer wieder benutzen, um auch andere Durtonleitern zu bilden.

Dritter Schritt - die Hauptdreiklänge bilden die Kadenz

  1. Wie es der Name der Tonart schon vermuten lässt, sind die Hauptdreiklänge in einer Durtonart die Akkorde auf der 1., 4. und 5. Stufe, denn diese sind ebenfalls Durakkorde. Die Nebendreiklänge sind dagegen die Molltonarten auf der 2., 3. und 6. Stufe. Für die Kadenz brauchen Sie in D-Dur also die Dreiklänge D-Dur (1. Stufe), G-Dur (4. Stufe) und A-Dur (5. Stufe).
  2. In der Kadenz nennt man diese Hauptdreiklänge auch Tonika (1. Stufe), Subdominante (4. Stufe) und Dominante (5. Stufe). Jeder dieser Dreiklänge übernimmt eine bestimmte musikalische Funktion, deswegen spricht man auch von Funktionsharmonik. Die Tonika hat die Aufgabe, die Tonart des Stückes festzulegen und zu bestätigen, darum tritt sie meist am Anfang und am Schluss auf. Die Subdominante und die Dominante sorgen für eine gewisse Spannung, wobei die Subdominante eine nur leichte Spannung andeutet, die von der Dominante noch gesteigert wird. Sie, die Dominante, steht in der Regel nicht für sich, sondern löst sich wieder in die Tonika auf, nach dem Prinzip Anspannung - Entspannung.  Auf diese Weise entsteht ein so genanntes harmonisches Gefälle.
  3. Die genaue Abfolge der Dreiklänge in der Kadenz lautet demnach: Tonika - Subdominante - Dominante - Tonika. Wenn Sie eine solche Kadenz auf dem Klavier spielen, gibt es zwei Möglichkeiten. Sie könnten alle Akkorde in Grundstellung spielen, d.h. jeweils den 1., 3. und 5. Ton übereinandergeschichtet. Dies hat allerdings den Nachteil, dass zwischen Tonika und Subdominante ein großer Sprung entsteht, ebenso zwischen Dominante und Tonika, und es klingt dann nicht mehr so schön. Große Sprünge lassen sich vermeiden, indem Sie nur für die Tonika die Grundstellung verwenden, für die Subdominante aber die 2. Umkehrung und für die Dominante die 1. Umkehrung. Auf diese Weise schichten Sie die Akkorde der D-Dur-Kadenz folgendermaßen: Tonika (D Fis A), Subdominante (D G H), Dominante (Cis E A), Tonika (D Fis A).
  4. Wenn Sie sich selbst mit der linken Hand begleiten wollen beim Spielen einer Kadenz, verwenden Sie die jeweiligen Basstöne der Akkorde, in diesem Fall also D G A D. Besonders praktisch ist die Kadenz aber, wenn Sie mit der rechten Hand eine Liedmelodie spielen, denn nun können Sie mit der linken Hand die passenden Hauptdreiklänge der Kadenz als Begleitung spielen. Probieren Sie es einfach nach Gehör aus, in den meisten Fällen weiß man sofort, welcher Akkord der richtige ist, auch wenn es manchmal zwei Möglichkeiten gibt.
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