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Kabel unter Putz verlegen

Verwenden Sie Leerrohre, wenn Sie Leitungen verlegen.
Verwenden Sie Leerrohre, wenn Sie Leitungen verlegen.
Scheuen Sie sich als Heimwerker nicht, Kabel unter Putz zu verlegen. Der Aufwand hält sich in erträglichen Grenzen und die Räume gewinnen in der Optik, wenn keine störenden Leitungen zu sehen sind. Nur den Anschluss sollten Sie einem Elektriker überlassen. Sie müssen allerdings einige Regeln für den Verlauf der Leitungen beachten.

Was Sie benötigen:

  • Metermaß
  • Bleistift
  • Gehörschutz
  • Schutzbrille
  • Mundschutz
  • Mauernutfräse
  • Bedienungsanleitung des Geräts
  • Anschlussdosen
  • Steinbohrer
  • Diamantbohrkrone
  • Schlagbohrmaschine
  • Industriestaubsauger
  • Gips
  • Kelle

Methoden um Schlitze für Kabel herzustellen

Von den drei möglichen Verfahren bietet sich eigentlich nur eines an, um längere Leitungen zu verlegen. Die anderen sind zu mühsam.

  • Wenn es nur um ein kurzes Leitungsstück geht, das Sie unter Putz verlegen wollen, reichen Hammer und Meißel. Klopfen Sie den benötigten Schlitz vorsichtig, da sich bei dieser Methode Steine lockern können.
  • Für längere Leitungen können Sie mit einem Winkelschliefer und einer Diamant-, beziehungsweise Steinscheibe, arbeiten. Schneiden Sie damit zwei parallele Linien und schlagen Sie den verbliebenen Steg mit Hammer und Meißel weg. Das Gerät ist schwierig in einer exakten Linie zu führen. Außerdem ist es fast unmöglich, eine bestimmte Schnitttiefe einzuhalten. Hinzukommt, dass Winkelschleifer keine Abzugsvorrichtung haben. Sie müssen sich diese als Zubehör für etwa 30 Euro besorgen, die Scheibe kostet etwa 20 Euro. Wichtig: Auch mit Absaugung staubt es erheblich.
  • Die beste Lösung ist eine Mauernutfräse. Diese Geräte kosten etwa 80 Euro. Sie haben einen Arbeitstisch, den Sie beim Fräsen auf die Wand drücken. Die Fräsen sind gut zu führen und lassen sich an Industriesauger anschließen. Der Staub wird sofort abgesaugt. Mit diesen Geräten können Sie die Tiefe und Breite der Nut einstellen. Sie fräsen in einem Arbeitsgang einen perfekten Schlitz, um ein Kabel zu verlegen.

Vorschriften beim Verlegen unter Putz

Die “VDE DIN 18015-3 Elektrische Anlagen in Wohngebäuden: Leitungsführung und Anordnung der Betriebsmittel“ schreibt vor, wo Leitungen zu verlegen sind. Ein Elektriker, der die Elektroinstallation der Netzwerkkabel vornehmen soll, achtet darauf, ob die Kabel gemäß den Vorschriften liegen. Diese dienen Ihrer Sicherheit, damit Sie auch nach Jahren immer wissen, wo mit einem Stromkabel unter dem Putz zu rechnen ist.

  • Alle waagerechten Leitungen müssen in einem 30 Zentimeter breiten Streifen liegen, der 15 cm unter der Decke oder über dem Fußboden beginnt. Die Leitungen sollten in der Mitte des Streifens verlaufen. 
  • In Räumen mit Arbeitsflächen ist außerdem ein waagerechter Streifen im Bereich von 85 bis 145 Zentimetern über dem Fußboden erlaubt.
  • Senkrechte Leitungen müssen in einem 20 Zentimeter breiten Streifen, der zehn Zentimeter neben einer Rohbaukante beginnt, liegen. Diese Kanten sind Tür- oder Fensternischen, beziehungsweise Raumecken.
  • Nach den Vorschriften sind Lichtschalter in einer Höhe von 105 Zentimetern über dem Fußboden anzubringen, in Küchen sind 115 Zentimeter üblich. Wenn Sie eine Steckdose oder einen Schalter in einer anderen Höhe anbringen möchten, muss er in einer der senkrechten Installationszonen liegen.

So arbeiten Sie korrekt

Um später Leitungen bei Bedarf ersetzen zu können, sollten Sie Leerrohre von 20 Millimeter Durchmesser verwenden. Als Leitungen eignen sich eine PVC-Aderleitung H07 V-U, eine Stegleitung NYIF oder NYIFY, eine Mantelleitung NYM oder Kunststoffkabel NYY. Am häufigsten verwendet werden NYM-Leitungen, da sie sich für alle Einsatzzwecke eignen.

  1. Zeichnen Sie an der Wand den Verlauf der Leitungen an. Halten Sie sich dabei an die genannten Installationszonen.
  2. Prüfen Sie mit einem Metallsuchgerät, ob in dem Bereich andere Leitungen liegen. Sie müssen eventuell einen anderen Bereich der Zone wählen.
  3. Markieren Sie die Lage von Lichtschaltern, Verteilerdosen und Steckdosen, indem Sie die Umrisse als Kreise anzeichnen.
  4. Ziehen Sie den Augen-, Mund- und Gehörschutz an und verbinden Sie den Staubsauger mit der Bohrmaschine. Falls kein Anschluss vorhanden ist, bitten Sie eine Person mit dem Sauger beim Bohren abzusaugen.
  5. Bohren Sie in die Mitte der Kreise je ein Loch mit dem Steinbohrer im Schlagebohrgang. Schalten Sie den Schlaggang aus und setzen Sie die Bohrkrone auf die Maschine. Mit dem Zentrierbohrer können Sie leicht in das gebohrte Loch bohren und dabei Löcher für die Dosen in die Wand fräsen.
  6. Stellen Sie die Tiefe und Breite des benötigten Schlitzes an der Mauernutfräse ein. Diese beträgt meist 25 Millimeter. Vergessen Sie nicht den Staubsauger an die Fräse anzuschließen.
  7. Schalten Sie die Fräse ein und bewegen Sie diese senkrecht an einem der Löcher in die Mauer. Drücken Sie den Tisch des Geräts fest auf die Wand und fräsen Sie langsam entlang der markierten Linie.
  8. Rühren Sie den Gips an und legen Sie das Leerrohr in die gefräste Nut. Es ist sinnvoll das Rohr mit einigen Batzen Gips zu fixieren, bevor Sie den Schlitz mit Gips füllen und eben zur Wand glatt abziehen. Sie können nun das Kabel einziehen.

Es ist kein Problem, wenn Heimwerker die Leitungen selber unter Putz verlegen. Halten Sie sich an die Installationszonen und schließen Sie diese nicht selber an. Der Anschluss ist nur Elektrikern erlaubt.

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