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JVA-Beamter: Verdienst und Ausbildung im Überblick

Viel mehr als nur ein "Schließer": der JVA-Beamte
Viel mehr als nur ein "Schließer": der JVA-Beamte
Lebenslänglich? Ja! Als JVA-Beamter arbeiten Sie bei kontinuierlich steigendem Verdienst nicht nur vielseitig und verantwortungsvoll. In der Regel werden Sie nach Absolvieren des Auswahlverfahrens Beamter auf Lebenszeit.

JVA-Beamter bzw. -Beamtin ist ein Beruf, der täglich neue Herausforderungen bietet. Wenn Sie über eine hohe soziale Kompetenz verfügen, psychisch und physisch belastbar sind und sich eine abwechslungsreiche Aufgabe wünschen, ist der Justizvollzugsdienst vielleicht das Richtige für Sie. Der Beamtenstatus bietet zahlreiche Vorteile wie gesicherten Verdienst, Pensionsbezüge, Beihilfen und Familienzuschuss.

Anspruchsvoll und umfassend: die Ausbildung als JVA-Beamter

Die Ausbildungsdauer variiert nach den einzelnen Bundesländern. In Bayern sind dies beispielsweise 20 Monate, in Baden-Württemberg 24 Monate. 

  • Ähnlich verhält es sich mit den Zugangsvoraussetzungen, wobei diese in den Grundzügen gleich sind. In Bayern müssen die Anwärter neben psychischer und physischer Stabilität mindestens einen qualifizierenden Hauptschulabschluss vorweisen. Weiterhin benötigen Sie die deutsche Staatsbürgerschaft. Mindest- und Höchstalter liegen meist bei 20 bzw. 38 Jahren. Informieren Sie sich über die genauen Bedingungen Ihres Bundeslandes beim jeweiligen Justizministerium. 
  • Bedenken Sie vor der Berufswahl im Justizvollzug, dass Sie im Schichtbetrieb arbeiten, also auch nachts und am Wochenende. Natürlich erhalten Sie dafür entsprechende Zuschläge.
  • Als JVA-Beamter üben Sie eine anspruchsvolle Funktion mit hoher Verantwortung aus. Sie beaufsichtigen und betreuen die Gefangenen, sind mit an der Organisation und dem reibungslosen Ablauf des Anstaltsbetriebs beteiligt. Dabei steht die Sicherheit immer an erster Stelle. Die Beaufsichtigung und Anleitung der Gefangenen kann bei der Arbeit, dem Aufenthalt im Freien, den Freizeitaktivitäten oder den Mahlzeiten stattfinden. Die Sicherung aller Räume mit entsprechenden Schließvorrichtungen gehört ebenso zum Tätigkeitsbild wie die Durchsuchung von Gefangenen sowie ggf. die Einleitung von Disziplinarmaßnahmen, ferner die Ausgabe von Kleidung, Bettzeug oder Literatur. Gespräche mit den Strafgefangenen, deren Beratung und Motivation fällt ebenfalls in das Aufgabengebiet. Daneben sind Verwaltungsarbeiten zu erledigen, wie das Führen von Listen und Büchern, Postkontrolle oder Dienstplangestaltung.
  • Die Ausbildung erfolgt dual mit Theorie an einer Justizvollzugsschule und der Praxis in einer Justizvollzugsanstalt. Nach Absolvieren der Ausbildungszeit müssen Sie eine schriftliche, mündliche sowie praktische Prüfung bestehen, um das Ausbildungsziel zu erreichen.
  • Während der Ausbildung erhalten Sie eine umfangreiche Schulung in allen Bereichen der Sicherheit, Selbstverteidigung, medizinischen und seelsorgerischen Betreuung und dem allgemeinen Kontakt mit Strafgefangenen. Die praktische Ausbildung lehrt intensiv das korrekte Verhalten bei gefährlichen Gefangenen. Ebenso gehört der Umgang mit Waffen zur Ausbildung. Der theoretische Unterricht vermittelt umfangreiche Kenntnisse des Straf- und Untersuchungshaftvollzugs, des Jugendarrests, Strafrechts und weiterer Gesetze.

Sicher und stetig steigend: der Verdienst

Das Einkommen richtet sich zwar nach dem Landesbesoldungsgesetz der einzelnen Länder, diese sind aber an das Bundesbesoldungsgesetz angegliedert, sodass es hier keine allzu großen Unterschiede gibt.

  • Während der Ausbildung erhalten Sie Anwärterbezüge von rund 1.000 Euro brutto.
  • Nach bestandener Ausbildung erfolgt die Einstufung als Obersekretär im Justizvollzugsdienst in Besoldungsgruppe A 7. Die Besoldungsgruppe A ist grundsätzlich nach Alter und Familienstand gestaffelt. Ein Beispiel: Ein 23-jähriger Lediger aus Bayern erhält ein Grundgehalt von etwa brutto 2.000 Euro. Hinzu kommen Zulagen sowie Weihnachtsgeld. Der Verdienst steigt kontinuierlich mit Dienstalter, Familien erhalten weitere Zulagen. 
  • Durch Beförderungen können Sie nach einigen Jahren bis zum Amtsinspektor in Besoldungsgruppe A 9 aufsteigen. Erbringen einzelne JVA-Beamte herausragende Leistungen, besteht die Möglichkeit der Zulassung zum gehobenen Vollzugsdienst als Amtmann in Besoldungsgruppe A 11. Die detaillierten Vergütungssätze finden Sie in den Besoldungstabellen ab dem Kalenderjahr 2012. Die ab 2013 geltenden neuen Besoldungssätze können Sie an dieser Stelle ebenfalls nachlesen.
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