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"It's My Life" von Dr. Alban - Informatives

Eurodance setzte die Diskowelle fort.
Eurodance setzte die Diskowelle fort.
Anfang der 1990er Jahre war eine Musikrichtung in den Charts und Diskotheken gleichermaßen beliebt – Eurodance. Hier tummelten sich One-Hit-Wunder genauso wie Projekte, die den Boom von der ersten bis zur letzten Minute auskosteten. Zu diesen gehörte auch der Pop-Musiker Dr. Alban, dessen Genreklassiker wie "It's My Life" Sie vielleicht aus dem Urlaub kennen.

Eurodance – "It's my Life"

Musikalisch boomte Anfang der 1990er Jahre die tanzaffine Technobewegung und Hip-Hop trat in seine sogenannte "Goldene Ära" ein. Gleichsam hatte das Publikumsinteresse an Discomusik Ende der 1980er Jahre stark nachgelassen.

  • Einen neuen Impuls erhielt Musik mit einem klaren Strophe-Refrain-Schema und dem "Four to the Floor"-Rhythmus durch eine neue Musikrichtung namens „Eurodance“. Musikalisch stellte sich dieser Sound als eine Art Cross-over zwischen Dancefloor, Disco, Techno und Hip-Hop dar. Einerseits verfügten die Songs über einen sehr eingängigen Refrain, andererseits dominierten Synthesizerklänge und Samples.
  • Hip-Hop wurde zunehmend charttauglich womit ein wachsendes Interesse an Rap einherging. Dieser nahm in Eurodance-Songs eher weniger spektakuläre Formen an, der Sprechgesang entwickelte sich jedoch zum festen Bestandteil vieler Songs. Weitere deutliche Einflüsse machten sich an Scratches und mitunter rhythmisch bemerkbar.
  • Vom Techno ließen sich die Produzenten von Hits wie „It's My Life“ unter anderem hinsichtlich des Sounddesigns leiten. Auch wuchs die Zahl der Übergänge zwischen Songteilen, die durch ein Anschwellen der Intensität und Doppeln der Anschläge erfolgten.

Ein Zahnarzt auf Erfolgskurs – Dr. Alban

Dr. Alban hatte seine Profession in sein Pseudonym eingebaut, mit dem er in den 1990er Jahren die Eurodance-Bühne betrat. Im bürgerlichen Leben war er tatsächlich praktizierender Zahnarzt. Seine Tätigkeit als DJ hatte der in Schweden lebende Alban Uzoma Nwapa jedoch auch nach dem Studium nicht aufgegeben, gewissermaßen als Nebenverdienst. Der Kontakt mit Denniz PoP, der auch "Open Sesame" von Leila K.

  • Die erste Single von Dr. Alban schlug ein wie eine Bombe. "Hello Afrika" stürmte die deutschen und österreichischen Charts und füllte die Tanzflächen der Republik und bekannter Urlaubsorte.
  • Die nachfolgende Single „It's my Life“ toppte die Erfolge des Erstlings noch bei weitem, ging in Deutschland und weiteren europäischen Ländern auf 1 und stieg sogar in die US-Charts ein. Das anschließend veröffentlichte Album, auf dem der Song enthalten war, wurde sogar noch öfter.verkauft, insgesamt über 1,7 Millionen Exemplare wurden abgesetzt, die Platte erhielt Gold- und Platin-Auszeichnungen.
  • Im Video zum Song tanzen Breaker, während Dr. Alban in einer Studio-Fabrikhallenkulisse in Sepia seine Botschaft verkündet. Textlich changiert "It's my Life" irgendwo zwischen Lebensphilosophie und Selbstverwirklichung. Ein fiktiver Stellvertreter der älteren Generation, der sich allwissend gibt, wird angesprochen. Dieser wird von Dr. Alban in montonem Rapgesang und bester Schlagermanier darüber aufgeklärt, dass er eigenständige Entscheidungen trifft und sich viel im Leben ändern kann. Der Refrain "It's my Life" klingt wie ein Statement.
  • Zwar missglückte eine Wiederauflage des Titels 1997 in Deutschland, Dr. Alban war jedoch weit mehr als eine One-Hit-Wonder. Seine ersten und späteren Hits wie "No Coke" oder "Halelujah" verkauften sich insgesamt über 5 Millionen Mal.
  • Ein Umstand aus dem Privatleben des Künstlers, allerdings eher eine Randerscheinung, wurde hierzulande indes kaum wahrgenommen. So ist der Produzent und Sänger der Onkel von Ricky (Künstlername), einem Mitglied der ehemaligen Gruppe "Tic Tac Toe". Vielleicht erinnern Sie sich an diese Girlgroup, die in den 1990ern einige Hits in deutscher Sprache landete, deren Nachhaltigkeit mit derjenigen der Dr. Alban-Songs jedoch nicht zu vergleichen ist.
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