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Investiturstreit einfach erklärt

Der Investiturstreit war eine Auseinandersetzung zwischen weltlicher und geistiger Macht.
Der Investiturstreit war eine Auseinandersetzung zwischen weltlicher und geistiger Macht.
Das Mittelalter wird fälschlicherweise als eine dunkle Epoche bezeichnet. Dabei ist es berühmt für einige Umbrüche und Ereignisse, welche die moderne Gesellschaft nachhaltig prägen. Ein Beispiel kann der Investiturstreit sein, welcher recht einfach erklärt werden kann.

Hintergrund des Investiturstreits

  • Der Investiturstreit war eine Auseinandersetzung im Mittelalter. Diese bestand zwischen der geistigen Macht, der Kirche und der weltlichen Macht, den Kaisern bzw. Königen und drehte sich im Grunde darum, wer das Recht der Einsetzung von Personen in geistige Ämter ausüben darf.
  • Daher erklärt sich auch der Name einfach. Denn die Investitur bezeichnet einfach ganz allgemein eine Amtseinführung. Diese wird hier nur auf die kirchlich-geistige Ebene verlagert.
  • Eine erste Ursache ist dabei in den weltlichen Herrschern der damaligen Zeit zu finden. Diese nahmen sich das Recht heraus, z. B. Bischöfe einzusetzen, um ihre Herrschaftsgebiete besser verwalten zu können.
  • Weiterhin ist der Verkauf der Ämter zu nennen. Denn nicht nur, dass die weltlichen Herrscher ihre Bischöfe selbst auswählen konnten, so mussten diese keine ausgebildeten Kleriker sein. Es konnte sich auch um Laien handeln, sofern diese nur genügend Geld boten.
  • Der Streit bezog sich fortan auf diese weltliche Machtausübung. Fortan wurde seitens der Kirche versucht, die Investitur in die Hände des Papstes zu legen und den Ämterkauf zu unterbinden. 
  • Der Vatikan ist als Residenz des amtierenden katholischen Papstes eigentlich jedem bekannt. …

Die Auswirkungen einfach erklärt

  • Der wesentliche Investiturstreit wurde schließlich zwischen Heinrich den 4. und Papst Gregor den 7. ausgetragen. Gregor verfolgte dabei eine radikale Ansicht, in welcher die Kirche nicht nur über ihre eigenen Ämter, sondern ebenfalls über weltliche Ämter, etwa die Einsetzung des Königs und Kaisers, zu bestimmen hatte.
  • Durch weitere Amtseinsetzungen Heinrichs eskalierte die Situation dahingehend, dass diesem vom Papst mit der Bannung - dem Ausschluss aus der Kirche - gedroht wurde. In Folge dessen wurde der Gregor von Heinrich und Heinrich von Gregor exkommuniziert.
  • Die Situation wurde dahingehend gelöst, dass sich viele Unterstützer von Heinrich von diesem abwanden und auf Gnade des Papstes hofften sowie auch einen neuen König verlangten. Dadurch lenkte auch Heinrich ein und unterwarf sich Gregor, was in dem sogenannten Gang nach Canossa bezeugt ist.
  • Trotz weiterer Kriege, vor allem in der weltlichen Herrschaft, war damit die Macht des Papsttums gestärkt. Denn das weltliche Reich hatte sich damit zunächst weitgehend unter die Macht der Kirche begeben und ihre Unterordnung erklärt.
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