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Intimtattoo - Informatives

Tattoos im Intimbereich sollten wohlüberlegt sein.
Tattoos im Intimbereich sollten wohlüberlegt sein.
Ein Tattoo ist eine Entscheidung fürs Leben. Wenn es um eine Tätowierung im empfindlichen Intimbereich geht, wiegt die Entscheidung gefühlt doppelt. Vieles spricht für ein einzigartiges Intimtattoo - aber auch Einiges dagegen.

Intimtattoo - ästhetische Aspekte

Tattoos werden geliebt und gehasst. Manche finden sie "asozial", andere sehen in ihnen eine Möglichkeit, sich auszudrücken. Ältere Generationen sehen sie oft als "Verbrecherschmuck", jüngere einfach als auffällige Körperverzierung. In den 2000er Jahren ist der Trend zum Tattoo stark expandiert und es fällt bei allen unter 40 schon fast auf, keines zu haben.

  • Doch das Intimtattoo ist im Gegensatz zu Tätowierungen an Armen, Beinen und Oberkörper ein Tabu geblieben. Der Grund dafür ist größtenteils die Optik. Der Intimbereich soll modernen ästhetischen Ansprüchen zufolge möglichst "clean" wirken. Es wird rasiert und gewachst, die Haut wird aufgehellt.
  • Eine Tätowierung steht in schroffem Gegensatz zu diesem Beauty-Vorbild. Tinte ist dunkel und sorgt für eine leicht chaotische Optik. Ein tätowierter Intimbereich wirkt zudem stets verrucht, denn er impliziert einen offenen Umgang mit der eigenen Intimzone. Zudem sind unter der Gürtellinie auch viele Motive strittig: Ist es sexy, sich ein witziges Intimtattoo stechen zu lassen? Wirkt es aufgesetzt, ein "gefährliches" Motiv wie Krallenspuren oder einen Drachen zu wählen?
  • Als Frau sollten Sie Folgendes bedenken: Wenn Sie sich mit 20 einen Smiley aufs Schambein stechen lassen, passt das möglicherweise zu Ihnen. Mit 30 sehen Sie das vielleicht anders. Wählen Sie darum unbedingt ein Motiv, mit dem Sie sich als Person generell, nicht nur in einer Lebensphase identifizieren können. Überlegen Sie sich zudem gut, ob sich das Bild bis auf die Schamlippen ziehen soll. Die Haut dort ist nämlich sehr weich und verändert sich mit den Jahren möglicherweise stark. Dadurch kann das Tattoo irgendwann unschön aussehen.
  • Für Männer gilt Ähnliches: Sobald sich das Tattoo bis auf den Penis zieht, ist es Veränderungen unterworfen - allein schon bei der Erektion. Auch wenn das albern klingt, brauchen Sie ein Motiv, das "mitwachsen" kann, bei dem Symmetrie also keine so große Rolle spielt. Auch Sie sollten sich die Aussage Ihres Bildes gut überlegen. Ein Drache oder Tiger kann sehr prollig wirken. Ein subtileres Motiv - vielleicht chinesische Schriftzeichen, die den Drachen oder Tiger symbolisieren - wirken seriöser.

Stechen lassen - was Sie beachten sollten

  • Bedenken Sie vor dem Intimtattoo: Sie kommen nicht umhin, dem Tätowierer Ihre intimsten Stellen zu zeigen, und das über einen längeren Zeitraum. Das hat mehrere Gründe: Zum einen nimmt die Haut dort die Tinte manchmal schlecht auf, sodass das Stechen auch bei kleinen Motiven mehrere Stunden dauern kann. Zum anderen ist die weiche Haut im weiblichen Intimbereich genauso schwer zu tätowieren wie beim Mann der Übergang zwischen Schambein und Penis. Auch dies kostet Zeit.
  • Suchen Sie darum gründlich nach einem Studio und beachten Sie die folgenden Kriterien: Zum einen sollte Ihnen der Tätowierer unbedingt sympathisch sein. Bestehen Sie in jedem Fall auf ein Beratungsgespräch. Zum anderen muss das Studio höchste Hygienestandards befolgen. Dies erkennen Sie an der Sauberkeit, aber auch am Vorhanden sein von frischen Handschuhen, Desinfektionsmitteln, Ersatznadeln und Co.
  • Zudem ist es gut, wenn der Tätowierer Erfahrungen mit Intimtattoos hat. Da diese Art der Tätowierung selten ist, müssen Sie möglicherweise lange suchen. Bedenken Sie auch, dass ein Tattoo unter der Gürtellinie sehr schmerzhaft werden kann. Sowohl der männliche als auch der weibliche Intimbereich sind empfindlich. Wenn Ihnen während des Stechens schwindelig oder übel wird, bitten Sie den Tätowierer, eine Pause einzulegen. Dies ist bei Menschen mit stärkerem Schmerzempfinden absolut üblich.

Die richtige Pflege

  • Was die Pflege angeht, sind Intimtattoos in den ersten Tagen etwas heikel, da sie ständiger Reibung mit der Kleidung ausgesetzt sind. Es gilt daher: Ziehen Sie zum Tattoo-Termin etwas Weiches und Weites an, zudem eine einfache Baumwollunterhose.
  • Gleich nach dem Stechen wird eine Folie auf das Motiv gelegt, die nach 4 bis 5 Stunden entfernt werden darf. Halten Sie sich daran, denn die Folie ist nicht atmungsaktiv.
  • Dann ist die richtige Pflege wichtig: Mehrmals am Tag reiben Sie die Tätowierung mit einer feuchtigkeitsspendenden Salbe ein. Der Tätowierer wird Ihnen ein Produkt seiner Wahl empfehlen.
  • Kleben Sie kein Pflaster oder Ähnliches auf, tragen Sie aber 5 bis 7 Tage nach dem Stechen weiterhin weiche und reibungsarme Kleidung und verzichten Sie auf Synthetik-Unterwäsche. Wenn Sie Glück haben, heilt das Tattoo gleichmäßig ab und Sie müssen nicht zum Nachstechen.
helpster.de Autor:in
Sarah Müller
Sarah MüllerSarah hat Sozialwissenschaft studiert und sich dadurch mit Kultur auseinandergesetzt. Dabei lernte sie auch technische Themen kennen. Sie hat zu Ernährung und Sport geforscht.
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