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Insektenhotel - den Standort richtig wählen

Die Hauswand ist ein geschützter Standort.
Die Hauswand ist ein geschützter Standort. © Grandpa_Humeh / Pixelio
Viele Kleinstlebewesen sind auf schützende Unterschlupfmöglichkeiten angewiesen. Helfen Sie ihnen mit einem Insektenhotel am richtigen Standort.

Insekten suchen in der Natur Unterschlupf in alten Baumstämmen, unter der Rinde von Bäumen oder in hohlen Pflanzenstängeln. Auch Stein- und Reisighaufen bieten Schutz. Im eigenen Garten können Sie ein Insektenhotel aufstellen. Es gibt einfache Bausätze, die am richtigen Standort zahlreiche Nützlinge anlocken. 

Unterschlupf für Insekten – Tipps für den richtigen Standort

Ideal steht Ihr Insektenhotel an einer windgeschützten und sonnigen Stelle. Die Einfluglöcher zeigen am besten in Richtung Süden. Es darf auch eine andere Himmelsrichtung sein, allerdings sollten sie nicht nach Norden zeigen.

Wichtig ist, dass der Standort Ihres Hotels trocken ist. Bei Regen dürfen die Röhren und Unterschlupfmöglichkeiten nicht nass werden. Ein überstehendes Dach sorgt für den nötigen Regenschutz.

Auch die Höhe Ihres Insektenhotels spielt eine Rolle: Stellen Sie es nicht auf die Erde. Richtig liegt die Insektenwohnung etwas erhöht, mindestens einen Meter über dem Boden. So wächst es nicht ein und die Einflugschneise für Hummeln, Bienen und Co bleibt frei.

Sorgen Sie in der nahen Umgebung für pollentragende Pflanzen, um die Insekten anzulocken. Schmetterlinge mögen Brennnesseln, andere Tiere bevorzugen Pollen von Wildpflanzen und einheimischen Sträuchern. Schaffen Sie ein Stück Wildwiese und es finden sich bald viele Tiere ein. 

Auf Terrasse oder Balkon kann ein Insektenhotel genauso stehen wie im Garten. Von den einfliegenden Bienen und Wespen haben Sie nichts zu befürchten. Es sind einzeln lebende Tiere, die nicht stechen. Sie erscheinen oft nur, um ihre Eier abzulegen.

Zum richtigen Standort gelten zusammengefasst folgende Regeln:

  • trockener und sonniger Ort
  • Einfluglöcher Richtung Süden, Osten oder Westen
  • Standhöhe etwa einen Meter hoch
  • Nähe zu pollentragenden Pflanzen

Bewohner eines Insektenhauses

Zahlreiche Solitärwespen und -bienen legen ihre Eier in hohle Stängel oder in die Löcher in Baumstämmen oder Holzscheiben. Einige suchen Schutz in Löchern von Ziegelsteinen oder Mauerwerk. Manche machen sich daran, im Lehm selbst welche zu bauen, wie zum Beispiel Mauerbienen.

Wenn Sie entdecken, dass einige Röhren oder Löcher verschlossen sind, haben sich die ersten Bewohner eingefunden. Darin entwickelt sich der Nachwuchs mancher Nützlinge.

Mit Stroh gefüllte, an einer Seite offene Behälter wie Blechbüchsen ziehen Ohrwürmer an. Auch Florfliegen finden darin Unterschlupf, solange die Füllung nicht zu dicht gestopft ist. Für Florfliegen als Blattlausräuber gibt es einen speziellen Florfliegenkasten.

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© Heike Nedo

Am richtigen Standort wird Ihnen ein Insektenhaus viel Freude machen. Es ist ein idealer Ort für Naturbeobachtungen.

Insektenhotel selber bauen

Mit einfachen Mitteln können Sie selbst eine Variante bauen. Dazu brauchen Sie einen Rahmen, eine Rückwand, Pappe fürs Dach und Material für das Innenleben.

Als Rahmen kann eine alte Schublade dienen, eine größere Obstkiste oder eine eigene Konstruktion aus alten Bretterresten. Für die Rückwand und eine regensichere Abdeckung reicht Dachpappe.

Richten Sie die Maße nach dem, was Sie haben. Hauptsache ist, dass der Rahmen am Ende mit Materialien gefüllt ist, die Insekten als Unterschlupf dienen können (siehe Foto).

  1. Rahmen besorgen. Organisieren Sie einen geeigneten Rahmen mit Rückwand und Dach. Sorgen Sie für eine regensichere Abdeckung.
  2. Hohle Halme sammeln. Für das Innenleben brauchen Sie verschieden dicke, hohle Halme. Das weiche Mark von Holunder und Sommerflieder lässt sich leicht mit einem dünnen Bohrer entfernen. Schilf- und Bambusstängel sind von Natur aus hohl. Bringen Sie diese auf die richtige Länge. Sie richtet sich nach der Tiefe des Rahmens.
  3. In Holzscheiben Löcher bohren. Viele Insekten legen ihre Eier in Löcher im Holz. Bohren Sie dafür in vorhandene Holzscheiben verschieden dicke und tiefe Löcher.
  4. Büchsen mit Stroh füllen. Füllen Sie ein oder zwei Blechbüchsen mit Stroh. Es können zum Beispiel auch Plastikbecher sein. Verwenden Sie zusätzlich Ziegelsteine mit Löchern, wenn vorhanden. Die Löcher sind beliebte Unterkünfte für Wildbienen und Co.
  5. Material in den Rahmen stapeln. Dieses Material wird nun in den Rahmen gebracht. Die schweren Steine kommen nach unten, dann folgen die Holzscheiben und darüber alles, was leichter ist. Zwischenräume füllen Sie mit Lehm, hohlen Stängeln oder Stroh aus.
  6. Kaninchendraht als Schutz anbringen. Sichern Sie zum Schutz vor Vögeln Ihr Insektenhotel mit einem Kaninchendraht.

Wer keine Holzscheiben hat, lässt sie weg. Auch Ziegelsteine sind nicht unbedingt notwendig. Nutzen Sie die Materialien, die zur Verfügung stehen. Das Bild zeigt, wie Sie Kiefernzapfen nutzen. Auch mit einem nicht perfekten Insektenhotel ist vielen Mauerbienen, Ohrwürmern, Solitärwespen, Hummeln und anderen Nützlingen geholfen. 

Zögern Sie nicht, ein Insektenhotel aufzustellen. Am richtigen Standort bringt es hohen Nutzen. Je mehr Nützlinge Sie im Garten ansiedeln, desto weniger werden Schädlinge ein Problem.

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