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Initiationsriten - Definition

Auch die christliche Taufe gehört zu den Initiationsriten.
Auch die christliche Taufe gehört zu den Initiationsriten.
Initiationsriten kommen in wohl allen Kulturen vor. Sie markieren häufig den Übergang von einer Lebensphase in die nächste oder aber die Aufnahme in einen ausgewählten Kreis.

Wenn ein Mensch in eine Gemeinschaft aufgenommen wird, dann ist dies häufig mit einem bestimmten Ritual verbunden. Solche Rituale findet man sowohl in religiösen Zusammenhängen, in antiken Kulten, aber auch in modernen, nicht-religiösen Gruppen.

Beispiele für religiöse Initiationsriten

Die Aufnahme in den Kreis der Gläubigen ist in den meisten Religionen ein wichtiges Ereignis, das mit feierlichen Zeremonien begangen wird.

  • Im Christentum sind die Taufe, die Erstkommunion oder die Konfirmation, aber auch die Firmung solche symbolischen Handlungen, mit denen die Kinder und Heranwachsenden in die religiöse Gemeinschaft aufgenommen werden. In der Regel ist das Ritual an ein bestimmtes Lebensalter gebunden und damit auch ein für die individuelle Entwicklung bedeutsames Ereignis.
  • Im Judentum sind Bar Mizwa (für die Jungen) und Bat Mizwa (für die Mädchen) die Initiationsriten, mit denen die Jugendlichen im Alter von 12 oder 13 Jahren in den Kreis der Erwachsenen aufgenommen werden.
  • Klöster - ganz gleich, ob christlich oder buddhistisch - unterscheiden zwischen neu aufgenommen Mitgliedern und bestimmten Stufen der Zugehörigkeit. Der Übergang zwischen diesen unterschiedlichen Stadien wird mit festlichen Ritualen begangen.

Beispiele für nichtreligiöse Initiationsriten

Außerhalb religiöser Zusammenhänge finden sich ebenfalls zahlreiche Initiationsriten, die häufig den Ritualen der Glaubensgemeinschaften nachgebildet sind.

  • In der DDR wurde als Pendant zur kirchlichen Konfirmation (die aus politischen Gründen abgelehnt wurde) die sogenannte Jugendweihe durchgeführt. Nach einem Jahr der Vorbereitung wurden im Alter von 14 Jahren Mädchen und Jungen nach einem Gelöbnis zum Sozialismus im Rahmen eines Festakts "geweiht". Heute wird die Jugendweihe in Ostdeutschland weiterhin oft gefeiert, allerdings in abgewandelter Form.
  • Burschenschaften und andere Studentenverbindungen nehmen ihre Mitglieder nach einer Probezeit, die bis zu mehreren Jahren dauern kann, mit einem feierlichen Ritual als Vollmitglied auf.
  • Ein Initiationsritual ist auch der aus dem Mittelalter stammende Ritterschlag, mit dem der Anwärter in den Adelsstand aufgenommen wird. Diese Form der Initiation findet man heute zum Beispiel noch in England.
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