Alle Kategorien
Suche

Indische Berufe und Kasten - so vermeiden Sie als Gast einen Fauxpas

Indische Berufe waren früher stark kastenabhängig.
Indische Berufe waren früher stark kastenabhängig.
Das indische Kastensystem ist Bestandteil des Hinduismus, der indischen Hauptreligion. In früheren Zeiten regelte die Kastenzugehörigkeit auch die zu ergreifenden Berufe. Eine Vermischung der Kasten war nicht möglich. Somit waren die Berufe bereits durch die Geburt in eine Kaste vorherbestimmt.

Die indische Gesellschaft war lange Zeit stark durch eine hierarchische Ordnung, das sogenannte Kastensystem, geprägt. Die Hauptkasten, auch Varnas genannt, untergliedern sich dabei in Tausende Unterkasten. Diese werden Jatis genannt.

Die indischen Hauptkasten und ihre Berufe

Grundsätzlich können Sie vier indische Hauptkasten unterscheiden.

  • An der Spitze der Kastenpyramide stehen die Brahmanen. Mitglieder dieser Kaste gehören zur indischen intellektuellen Elite und stehen traditionell für die Priesterberufe.
  • Unter dieser Kaste stehen die Kshartriyas. Typische Berufe sind Soldaten, Beamte, aber auch Fürsten, Könige. Auch Adlige im Allgemeinen gehören dieser Kaste an.
  • Danach kommt die Kaste der Vaishyas. Landwirte, Händler und Kaufleute sind dieser Kaste zuzuordnen.
  • Den Unterbau der Kastenpyramide bilden die Shudras. Handwerker, wie z.B. Weber und Schneider, aber auch Tagelöhner und Bauern gehören traditionell zu dieser vierten Kaste.

In Indien werden Sie viele Menschen antreffen, die keiner Kaste angehören, es sind die sogenannten „Unberührbaren“ (die Paria oder Harijans genannt werden). Die Berufe der Harijans sind zum Beispiel Metzger, Fischer, Straßenreiniger, Schuhmacher oder auch Schmiede.

Fauxpas, die Sie in Indien leicht vermeiden können

  • Wenn Sie wissen möchten, welcher Kaste ein Inder angehört, fragen Sie ihn nicht direkt nach der Kaste, sondern nach der Jati (Untergruppe einer Kaste). Auf Englisch ist das die „community“. Der Begriff „caste“ ist eher negativ besetzt.
  • Das indische Kastensystem orientiert sich weniger an Geld, sondern unterscheidet hauptsächlich „rein“ und „unrein“. Diese Unterscheidung ist auch beim Essen wichtig, sodass Sie als Gast auf einiges achten sollten.
  • Gegessen wird oft ohne Besteck, sprich nur mit den Händen. Hierbei ist aber entscheidend, dass Sie nur mit der rechten Hand essen, da die linke Hand in der Regel „unreine“ Arbeiten ausführt.
  • Ein weiterer Fauxpas ist es, wenn Sie Ihre Schuhe beim Betreten religiöser Stätten, aber oft auch in Privathäusern nicht ausziehen.
Teilen: